Saisonende

Freitag, 4. Oktober 2024

 

Die Saison ist vorbei. Natürlich wird in jedem Jahr ein Foto vom Kranen geschossen, manchmal auch ein Filmchen gedreht, aber da sich der Vorgang zweimal im Jahr wiederholt muss nicht in jedem Jahr ein Foto hochgeladen werden.

In diesem Jahr allerdings holt nicht der übliche Kran, sondern ein riesiger Autokran die Schiffe aus dem Wasser. Dabei schweben die Boote in so großen Höhen, dass sie als "Luftschiff" durchgehen. Wohl auch zum nächsten Frühjahr wird "Windspiel" wieder hoch hinaus schweben, da das Projekt neuer Kran nicht so schnell gelöst werden kann.

Wie immer ging alles entspannt und routiniert über die Bühne. Der Kranführer ein Meister seines Fachs, der die Schiffe sanft und millimetergenau auf die Böcke stellt.

und noch schnell boot putzen

Bevor es morgen mit dem Kranen losgeht, wollen wir das Deck und den Aufbau schrubben. Für gelungene Arbeitsteilung kommt ein zweiter Schrubber von zu Hause mit an Bord. 

Schon bald fließt braune Brühe übers Heck ins Wasser.

Zum Schluss soll noch der Heckspiegel gesäubert werden. 

Dazu wird der Schlauch am hinteren Ende des bordeigenen Schrubbers eingerastet, der das Wasser durch den Stiel nach unten in den Schrubber befördert.

Axel hält den Schrubber übers Heck, als sich der Schlauch abklipst. Schrubber über Bord, Schlauch in der Hand. „Komm schnell,“ ruft Axel, doch ich bin unter Deck und habe die nassen Schuhe gerade ausgezogen.

Der Schrubber vertreibt, einen Bootshaken haben wir nicht zur Hand, der stützt das Vorstag unseres eingelagerten Mastes.

Eine Leine wird präpariert, mit einer Beschwerung mittels Bürste, um damit den Schrubber irgendwie zurück Richtung Boot zu manövrieren. Das gelingt fünf Mal nicht: zu weit rechts oder zu kurz geworfen. Dann eben nicht, aber vielleicht zum gegenüberliegenden Schlengel laufen? Nein, da treibt er gar nicht hin.

Erstmal ignorieren. Vielleicht kommt ja ein Boot vorbei…

Nun wird der Schrubber von zu Hause benutzt, aber dann doch nicht, denn gänzlich ohne Einsatzzeit lässt Axel auch diesen ins Wasser fallen, er treibt am Heck. 

Nun darf ich ran, Badeleiter abgefiert und schnell runtersteigen. Greifen geht nicht ohne ins Wasser zu steigen, deshalb versuche ich, den Stiel mit dem Fuß anzuheben und ihn zu mit einer Hand zu fassen zu kriegen. Das klappt zum Glück, mit einem kurz eingetauchten Fuß in klatschnasser Socke und Schuh steige ich zurück an Bord. 

Inzwischen ist der bis hierhin vernachlässigte Schrubber ein wenig näher herangetrieben. Mit zwei, drei Leinenwürfen gelangt er in die Nähe des Auslegers und kann von mir problemlos gegriffen werden. 

Das Thema Putzen des Heckspiegels ist für heute tabu!

nochmal die Elbe

August 2024

 

Es geht uns wieder gut. Und so verbringen wir eine entspannte Woche mit "Windspiel" auf der Elbe. Es geht nach Borsfleth, Cuxhaven und Stade und dann noch einmal nach Glückstadt und Stade. Alles an Bord geht uns, als wäre nichts gewesen, wieder leicht von der Hand. Und selbst als wir in der Glückstädter Nebenelbe wegen zu wenig Wasser Notankern müssen, führt das nicht zu schlechten Gedanken oder gar Ängsten.

Auf jeden Fall gibt es einen Schreck, nachdem wir in die Nebenelbe abgebogen sind, im Fahrwasser mehrfach auflaufen und weder vor noch zurückkommen. Immer ist ein Sandbuckel im Weg, der uns bremst. Also mach ich den Anker klar, der fällt, beißt sich fest, und hält uns über Grund, ohne dass wir aufsetzen, als das Wasser weiter fällt. Nun haben wir Zeit bis das Wasser wiederkommt Etwas ängstlich bin ich schon, ob "Windspiel" sich so dreht wie sie soll, ohne dass die Ankerkette sich um den Kiel wickelt. Aber die Sonne scheint, es ist warm und es geht zum Glück kein starker Wind. Gute drei Stunden später gehen wir Ankerauf, nicht ganz unproblematisch, weil der Anker hält wie verrückt. Die Ankerkette rasselt aus der Führung als das Boot nickt. Mühsam gelingt es Axel mit dem Bootshaken die Kette zurückzudrücken und den Anker aus dem Grund zu hieven. So erreichten wir Glückstadt erst gegen Abend, aber froh, einzig der Bootshaken hat das ganze nicht gut überstanden und weist nun einen scharfen Knick auf. Ersatz steht im Keller.

Warum der Blog abrupt endet

Die Fahrradstrasse „Promenade“ rund um Münsters Altstadt
Die Fahrradstrasse „Promenade“ rund um Münsters Altstadt

Mittwoch, 31. Juli 2024

Dieses Jahr ist es alles ein wenig anders. Wie Ihr schon bemerkt habt, hört der Blog ziemlich abrupt in Skarø auf. Der eine oder andere machte sich so seine Gedanken und fragte besorgt nach.

Vor allen Spekulationen: es geht uns gesundheitlich gut.

Ich (Axel) hatte im März eine OP am Rückenmark, ein zum Glück gutartiges Meningeom wurde entfernt. Das hatte die Nervenbahnen komprimiert und ich konnte nach und nach nur noch, wie an Puppenspielerfäden geführt, laufen. Höchste Eisenbahn, dass es entfernt wurde. Nach der OP ging mir das Laufen betreffend tatsächlich schlagartig besser, das worst case Szenario, der Rollstuhl, war kein Thema. Allerdings dauert es, bis sich ein stabiles Gleichgewichtsempfinden entwickelt. Also starteten wir in den Sommerurlaub. Gepaart mit schlechtem Wetter und einigen „Hätte auch schiefgehen können“- Manövern, meiner Unsicherheit auf beiden Beinen und Christa, die ängstlicher wurde, falls mir etwas passieren sollte, beschlossen wir umzudrehen. Als hauptsächlich psychologische Unterstützung konnten wir Ludger spontan gewinnen, uns bei der Rückfahrt zu unterstützen. Vorher haben wir noch nach Korsør verholt, weil es dort einen Bahnhof gibt. In 14 Stunden (mit 1 Stunde Verspätung, weil sein DSB- Zug den Anschluss in Odense verpasst hatte) holte ich ihn per Taxi ab.

Über Lundeborg, Marstal, Möltenort, Gieselau und Stade ging es zurück nach Wedel. Peter und „Dasindwir“ schauten persönlich im Gieselau- Kanal vorbei, um sich ein Bild von uns zu machen und um in den Urlaub zu starten. Stand heute sind sie auf Anholt.

 

Ich bin danach noch einige Tage mit Ludger und seiner Hornet „Hein Mück“ auf der Elbe unterwegs gewesen.

Anschließend sind wir mit an den Ammersee gefahren und hatten dort eine wunderschöne Woche mit und bei Ludger und Carina, Radfahren, ein wenig segeln, die Tage genießend und freuten uns über unsere Freundschaft mit den Beiden.

Nun sind wir in Etappen auf dem Weg nach Hamburg. Streuen die eine oder andere Fahrradtour ein. Die schönste: einmal rund um Münster durch kühlende Wälder.

 

Skarø

Skarø, Leuchtturm Helleholm
Skarø, Leuchtturm Helleholm

 Donnerstag, 27. Juni 2024

 

„Alamak“ um halb zehn, „Windspiel“ um zehn. „Alamak“ mit Ziel Fåborg, „Windspiel“ nach Skarø. Flott an Drejø vorbei, durchs Højestene Løb, sieben Knoten bei vier Windstärken. Dann fallen wir ab auf die Zufahrt nach Skarø, nehmen die Segel weg und laufen in den Hafen ein. 3 Segler liegen hier, es werden zum Abend hin lediglich 2 mehr. Vorsaison...

Skarø Eis. Zum Is-Café. Das ist der erste Weg am Nachmittag. Gemütlich im Garten sitzen, den fleißigen Schwalben bei der Versorgung ihres Nachwuchses zusehen, sowohl die Sonne als auch den Schatten der Sonnenschirme genießen, das Tschilpen der dreisten kleinen Spatzen hören, die nach Leckereien bettelnd auf oder unter den Tischen und Stühlen herumhüpfen.

Zum Abend ändert sich das Bild: ein Gewitter ist vorhergesagt, schwere Gewitter für Norddeutschland. Auch wir werden nicht verschont. Der Himmel im Westen schwarz, eine Böenwalze, die lässt bei unseren jungen Nachbarn die Handtücher aus den Wäscheklammern fliegen. Ein bisschen Blitz und Donner, kräftiger Regen. Wir liegen noch mit der Nase nach Osten, zum Glück schützt uns das Kurzpersenning.

Freitag, 28. Juni 2024

 

Für heute ist viel Wind angesagt, weshalb wir beschlossen zu bleiben. Der am Morgen noch halbwegs moderate Westwind beginnt am Vormittag einen nervigen Geräuschpegel anzunehmen. Wir nutzen die Annehmlichkeiten des Sanitärgebäudes in Form von großzügig dimensionierter, mehrsprachiger Electrolux-Waschmaschine, Waschmittelzugabe entsprechend Wäschemenge automatisch, sowie Trockner, der tatsächlich trocknet bis extra trocken.

Das ist schnell erledigt, sodass wir bei dem Wind zwar nicht segeln, aber Rad fahren. Die schwere Etappe gegen den Wind zuerst, der Rückweg zudem beflügelt durch die Aussicht auf ein Skarø-Eis. Bei Sonnenschein genießen wir unsere kühle Erfrischung, während der Wind es nun auf die aufgespannten Sonnenschirme abgesehen hat. Sie halten dem Winddruck trotz massiver Füße nicht stand.

Auf dem Rückweg treibt uns der Wind vor sich her, auch „Windspiel“ hat sich mit dem Bug an den Steg angenähert, gleichzeitig ist der Wasserstand um fast einen halben Meter gefallen. Der Wind heult, und wir gehen bald schlafen.

 

Ærøskøbing

Skarø Is, statt Zucker Birkensaft
Skarø Is, statt Zucker Birkensaft

Dienstag, 25. Juni 2024

 

Die Frage, wo wollen wir heute hin? Nach meiner Vorstellung wäre es Richtung Rudkøbing gegangen. Aber die Aussicht, bei dem schönen Wetter die nächsten Tage in Ærøskøbing bei den Badehäuschen baden zu gehen, war kaum zu schlagen.

So kam es, dass wir am späten Mittag eine Box neben „Alamak“ fanden und zügig unser Badezeug zusammenpackten. 

Unser Abendessen sollte nicht zu üppig ausfallen, fündig wurden wir im Restaurant På Torvet, das wir sehr angetan verließen.

Zurück an Bord erging sofort die Einladung auf ein Glas Wein auf „Alamak“. 

Während ich später ziemlich müde schon in der Koje lag, suchte Axel nach Fotos, die er vor längerer Zeit von „Alamak“ unter Segeln auf der Elbe gemacht hat. Am nächsten Morgen wurde er auf der Sicherheitsfestplatte fündig und stellte den beiden sofort eine Auswahl bereit. 

 

Mittwoch, 26. Juni 2024

 

Nach Frühstück, erfolgreicher Suche nach den „Alamak“-Fotos und einem zweiten Kaffee lockte das kühle Nass. Heute noch 2 Grad wärmer als gestern: 26° C.

Das Wasser klar, kühl und erfrischend. 

Später am Nachmittag besuchten wir den Gamle Købmannsgård, wo wir im Garten einen Cappuccino nebst einer Kanel Snegle zu uns nahmen. Ein kurzes Päuschen am alten Hafen, genauso wenig gefüllt wie der Yachthafen nebenan.

Die Frage, was essen wir... Keine Lust auf Kochen. Was Netto hergab war Kartoffelsalat. Dazu Würstchen aus dem Bestand.

Heute war es an uns, Helga und Joachim zum Glas Wein einzuladen. Wenn wir uns das nächste Mal treffen, werden wir immer noch viele Themen zum Klönen finden!

Und die Fotos von „Alamak“, die Axel ihnen am Schluss auf dem iPad zeigte, da sie ihre Mails noch nicht angesehen hatten, haben die beiden ziemlich begeistert.

 

Kurs ærø

Ein Drittel des Spantengerüstes eines Marstalschoners
Ein Drittel des Spantengerüstes eines Marstalschoners

Sonntag, 23. Juni 2024

 

Wir meistern mit wenig Wind von achtern das Schleifahrwasser unter Segeln, was  Geduld erfordert. Unser heutiges Ziel lassen wir noch offen, da die Windprognosen unsicher sind. Vor Schleimünde verabschiedet sich der West-Süd-West und macht Nordwestwind Platz. Also auf nach Marstal.

Unstet ist der Wind jedoch, für zwanzig Minuten muss die Maschine unser Vorwärtskommen sichern. Je nach Windstärke entweder Jacke an, Jacke aus. Spätestens, wenn ich meine Jacke gerade ausgezogen habe, kommt wieder Wind mit der entsprechenden Kühle. Kurz vor der Einfahrt zur Marstalrinne ist gerade die Jacke wieder an, aber der Wind weg. Axel amüsiert sich. Trotzdem lag ich richtig. Denn in der Rinne empfängt uns frischer Wind genau von vorne. Kurz darauf laufen wir in einen ziemlich leeren Hafen ein.

Abends probieren wir Fußball-EM zu gucken. Deutschland : Schweiz. Hat funktioniert. 

 

Montag, 24. Juni 2024

 

Das Wetter ist blendend und wir bleiben heute hier. Es ist schon eine Weile her, dass wir in Marstal waren; zuletzt auf einer Rückreise bei üblem Wetter.

Auf dem Weg in die Stadt treffen wir Helga und Achim von der „Alamak“. Auch sie sind heute geblieben und planen morgen gemütlich nach Ærøskøbing zu segeln. Eine Empfehlung der beiden: Das Motorenmuseum. Der ehemalige Besitzer des Motorenwerks hat vor ein paar Jahren alles hinter sich und vor allem alles dagelassen, was sich an historischen Schätzen angesammelt hat. Daraus ist nun ein Museum entstanden, was wir aber leider wegen der knappen Öffnungszeiten nicht besichtigen konnten. Aber durchs Fenster konnten wir gucken, auch für ein paar Fotos.

Durch die Gågade gelangten wir, vorbei an der Kirche, an ein kleines Café, gut für ein Eis und einen Cappuccino. So gestärkt ging es ans Einkaufen, ohne Idee, was es zum Abendessen geben könnte. Es wurde frischer Salat, fertiger Nudelsalat und dazu Krabben.

 

Wormshöfter Noor und Kappeln

Nach dem verheerenden Oktobersturm, der Leuchtturm steht noch. Auf dem Rest der Lotseninsel viel Zerstörung, aber der Hafen ist wieder anlaufbar
Nach dem verheerenden Oktobersturm, der Leuchtturm steht noch. Auf dem Rest der Lotseninsel viel Zerstörung, aber der Hafen ist wieder anlaufbar

Donnerstag, 20. Juni bis Sonnabend, 22. Juni 2024

 

Heute geht es Richtung Schlei. Die Windprognosen für die Förde, Nordost, Ost, für Schönhagen, Südwest, West, Ost.

Wir durften alle Windstärken und -richtungen genießen. Flau zu Beginn, sodass wir viel Zeit benötigten, an Bülk vorbeizukommen. Dann eine Weile Nord, West, Südwest, Ost, gar kein Wind...

Mit viel Geduld haben wir lediglich 11 Minuten motort, den Rest durchgehalten, ab 5 Knoten Wind, auch von achtern, blieb die Geduld erhalten. Mit einigen teilnehmenden Schiffen der „Classic Week“ des Freundeskreises Klassische Yachten liefen wir vor dem Wind in die Schlei ein. Erst im Wormshöfter Noor haben wir die Segel gestrichen, kurz darauf fiel der Anker. 

 

Freitag, 21. Juni 2024

 

Nur eben nach Kappeln motoren wir. Für einen Besuch im Buchladen und einen kleinen Stadtbummel. Fisch bei Föh fürs Abendessen besorgen und auf ein Getränk zu Cameo im Strandkorb. Einigermaßen geschützt zwar, aber es dauerte beim vergeblichen Versuch um über die App zu bestellen. Einen Regenguss konnten wir einigermaßen überstehen, um später trocken zurück zu „Windspiel“ zu gelangen.

Die Kuchenbude war vorsorglich gebaut, seit unserer Rückkehr aus der Stadt hört es nicht auf zu regnen.

 

Sonnabend, 22. Juni 2024

 

Kühl beginnt der Tag, aber es bleibt trocken. Am Nachmittag packen wir die Fahrräder aus und statten der Schleiperle einen Besuch ab. Auf dem Rückweg treffen wir „Alamaks“, die die Classic Week mitgesegelt sind und klönen kurz. Die beiden wollen morgen nach Marstal. 

Wir steuern das im letzten Jahr noch brachliegende Grundstück des Edeka an. Großzügig wurde ein neuer Edeka hochgezogen. Dort besorgen wir uns die restlichen noch benötigten Lebensmittel.

 

Infos über den Zustand von Schleimünde- klicke auf das untenstehende Bild

 

Schleimünde, Giftbude und Hafen am 20. Juni 2024
Schleimünde, Giftbude und Hafen am 20. Juni 2024

NOK bis Strande

Steintürme am Strand der Strander Bucht
Steintürme am Strand der Strander Bucht

Dienstag, 18. Juni 2024, Mittwoch, 19. Juni 2024

 

Bei Sonnenschein spulen wir die 32 Kilometer nach Kiel ab. Laut Wetterbericht soll uns auf der Förde Flaute empfangen. Deshalb peilen wir Möltenort oder Strande als Tagesziel an.

Bei der Levensauer Hochbrücke hören wir über Funk, dass in etwa 45 Minuten Sportboote geschleust würden. Mit schnellen 6 ½ Knoten Fahrt versuchen wir rechtzeitig anzukommen. Und gut, dass Axel uns schon avisiert hat: Die riesige Südschleuse liegt offen vor uns, es blinkt einladend weiß, vier Sportboote liegen "Große Süd, Nord", wir nutzen als einziges "Große Süd Süd". Hinter uns klingelt´s und das Schleusentor schließt sich.

Für heute sind wir zufrieden. Auf der Förde schlüpfen wir in wärmere Klamotten und machen uns an die kurze Umfuhr nach Strande. Ostwind..., also Wind von vorn. Liegeplatz gefunden und Fischbrötchen genossen. Fußball auf dem Laptop. Und dann in die Koje. Morgen bleiben wir hier.

 

Mittwoch, 19. Juni 2024

 

Es ist trocken, die Sonne scheint, es weht ein kräftiger Wind. Eine kleine Fahrradrundtour hat Bülk zum Ziel. Eine erfrischende Zitronen-, Limittenlimonade nehmen wir in dem kleinen Bistro im Strandkorb sitzend zu uns, gegen den Westwind gut geschützt.

Weiter geht´s an der Steilküste entlang, mit allem nötigen Geschick weichen wir auf einem Waldweg tiefem Matsch nach jeweils links und rechts aus, bis es am Wasser nicht mehr weitergeht. Zwischen Feldern hinauf zum nächsten Waldstück, weniger Matsch diesmal, vorbei an einem krakeelenden Hahn an einem Bauernhof und durch Dänischenhagen zurück nach Strande.

Alles rechtzeitig zum gemütlichen Einstieg ins Fußballgruppenspiel gegen Ungarn, das die deutsche Mannschaft 2 : 0 gewinnen konnte.

 

NOK bis Rendsburg

Gestern: Sittin´in the Rain
Gestern: Sittin´in the Rain

Montag, 17. Juni 2024

 

Der für heute angesagte Regen soll bis in den Nachmittag andauern, Ölzeug die passende Kleiderwahl. Eine relativ kurze Umfuhr nach Rendsburg der Plan für heute. Nach einer halben Stunde wird klar, Ölzeug muss wieder aus. Denn: die Sonne scheint, so gut wie kein Wind, zumindest kommt keiner an. Am frühen Nachmittag erreichen wir Rendsburg. Am späten Nachmittag ein 20-Minuten-Gewitter, das wir abwarten, bevor wir einen kleinen Rundgang durch Rendsburg starten. Abendessen im Rivercafé, unter neuer Führung, sehr empfehlenswert und lecker.

Propellerpitch

von 2,5 Knoten Propellerpitch umströmt
von 2,5 Knoten Propellerpitch umströmt

Am Sonntag, den 16. Juni 2024

 

beginnt der Urlaubstörn, nachdem das gestrige Unwetter uns noch einen Tag in Wedel festgehalten hat. Nach dem Tanken geht es los, blauer Himmel, moderater Südwind.

Im Südwesten dräut es dunkelgrau, wir tun es ab als maximal kleine Husche.

Klassische Fehleinschätzung. Während ich mich unter Deck ins Ölzeug werfe, empfängt Axel im Cockpit eine ausgiebige Dusche. Natürlich die dazu gehörige Bö, die allerdings über 20 Knoten kaum hinausgeht.

Danach geht es ruhiger weiter, jetzt mit Südostwind, erst bei der Rhinplate Nord entlässt die unaufhaltsam hinter uns aufziehende graue Wolke ihre Last, 32 Knoten Wind ganz kurz, aber nun liegt alles Graue vor uns über Brunsbüttel. Mit uns ist auch das Gewitter da, mit Blitz und Donner und heftigem Regenschauer. Wir hoffen auf die Aussage über Funk, dass wir, wenn Platz genug ist, gleich in die Schleuse einfahren dürfen.

Als letztes Boot, weil am Ende der zunächst letzte immer noch einmal vordrängeln muss.

Rechts in der Schleuse das 115 Meter lange und 15 Meter breite General Cargo Ship „Johann“, dessen Schraubenwasser die vor uns in zweiter Reihe einlaufenden Boote bei wenig Platz in der Schleusenkammer hin und her wirft. Wir passen gerade noch kurz vor dem hinteren Schleusentor hinein, der Innenlieger nimmt freundlicherweise unsere Vorleine an. Wir gehen längsseits.

„Johanns“ Propeller entlässt weiter heftigen Querstrom, d.h. er dreht in "neutraler" Stellung ständig weiter und quirlt das Wasser Richtung Bug, Propellerpitch genannt. „Windspiel“ wird im Strom ständig vorwärts gedrückt, weshalb die Maschine die ganze Zeit mit halber Kraft rückwärts laufen muss, um nicht auf das vor uns liegende Päckchen gedrückt zu werden.  Als wir auslaufen vermuten wir, da von oben bereits gemotzt wird, dass uns Säumigen schon mal mit mehr Steigung des Propellers Nachdruck verliehen werden soll, mit dem Effekt, dass wir mit zügiger Fahrt kaum vom Innenlieger freikommen und danach nach backbord und breitseits voll gegen den Schlengel rumsen. Chrissie fällt fast um und unser freundlicher Nachbar schafft es kaum vom Schlengel wegzukommen.

Später funken wir noch mit dem Lotsen an Bord von „Johann“, was nichts half, aber wir ein wenig Dampf ablassen konnten. Später dann hat uns „Johann“ überholt, nicht ohne ein entgegenkommendes Sportboot anzututen, das wohl aus seiner Sicht zu weit in der Kanalmitte unterwegs war. Später haben wir „Johann“ dann in einer Weiche überholt, da er den Gegenverkehr vorlassen musste, und bis Gieselau nicht mehr gesehen. Dabei hatte er doch noch in der Schleuse getönt, wie eilig er es hätte.

Unsere Fahrt bis Gieselau verlief fast ohne Pause im Regen. Dort fest war es wenigstens trocken. Der Abend so gut wie um.