Skarø Is, statt Zucker Birkensaft
Skarø Is, statt Zucker Birkensaft

Dienstag, 25. Juni 2024

 

Die Frage, wo wollen wir heute hin? Nach meiner Vorstellung wäre es Richtung Rudkøbing gegangen. Aber die Aussicht, bei dem schönen Wetter die nächsten Tage in Ærøskøbing bei den Badehäuschen baden zu gehen, war kaum zu schlagen.

So kam es, dass wir am späten Mittag eine Box neben „Alamak“ fanden und zügig unser Badezeug zusammenpackten. 

Unser Abendessen sollte nicht zu üppig ausfallen, fündig wurden wir im Restaurant På Torvet, das wir sehr angetan verließen.

Zurück an Bord erging sofort die Einladung auf ein Glas Wein auf „Alamak“. 

Während ich später ziemlich müde schon in der Koje lag, suchte Axel nach Fotos, die er vor längerer Zeit von „Alamak“ unter Segeln auf der Elbe gemacht hat. Am nächsten Morgen wurde er auf der Sicherheitsfestplatte fündig und stellte den beiden sofort eine Auswahl bereit. 

 

Mittwoch, 26. Juni 2024

 

Nach Frühstück, erfolgreicher Suche nach den „Alamak“-Fotos und einem zweiten Kaffee lockte das kühle Nass. Heute noch 2 Grad wärmer als gestern: 26° C.

Das Wasser klar, kühl und erfrischend. 

Später am Nachmittag besuchten wir den Gamle Købmannsgård, wo wir im Garten einen Cappuccino nebst einer Kanel Snegle zu uns nahmen. Ein kurzes Päuschen am alten Hafen, genauso wenig gefüllt wie der Yachthafen nebenan.

Die Frage, was essen wir... Keine Lust auf Kochen. Was Netto hergab war Kartoffelsalat. Dazu Würstchen aus dem Bestand.

Heute war es an uns, Helga und Joachim zum Glas Wein einzuladen. Wenn wir uns das nächste Mal treffen, werden wir immer noch viele Themen zum Klönen finden!

Und die Fotos von „Alamak“, die Axel ihnen am Schluss auf dem iPad zeigte, da sie ihre Mails noch nicht angesehen hatten, haben die beiden ziemlich begeistert.

 

Kurs ærø

Ein Drittel des Spantengerüstes eines Marstalschoners
Ein Drittel des Spantengerüstes eines Marstalschoners

Sonntag, 23. Juni 2024

 

Wir meistern mit wenig Wind von achtern das Schleifahrwasser unter Segeln, was  Geduld erfordert. Unser heutiges Ziel lassen wir noch offen, da die Windprognosen unsicher sind. Vor Schleimünde verabschiedet sich der West-Süd-West und macht Nordwestwind Platz. Also auf nach Marstal.

Unstet ist der Wind jedoch, für zwanzig Minuten muss die Maschine unser Vorwärtskommen sichern. Je nach Windstärke entweder Jacke an, Jacke aus. Spätestens, wenn ich meine Jacke gerade ausgezogen habe, kommt wieder Wind mit der entsprechenden Kühle. Kurz vor der Einfahrt zur Marstalrinne ist gerade die Jacke wieder an, aber der Wind weg. Axel amüsiert sich. Trotzdem lag ich richtig. Denn in der Rinne empfängt uns frischer Wind genau von vorne. Kurz darauf laufen wir in einen ziemlich leeren Hafen ein.

Abends probieren wir Fußball-EM zu gucken. Deutschland : Schweiz. Hat funktioniert. 

 

Montag, 24. Juni 2024

 

Das Wetter ist blendend und wir bleiben heute hier. Es ist schon eine Weile her, dass wir in Marstal waren; zuletzt auf einer Rückreise bei üblem Wetter.

Auf dem Weg in die Stadt treffen wir Helga und Achim von der „Alamak“. Auch sie sind heute geblieben und planen morgen gemütlich nach Ærøskøbing zu segeln. Eine Empfehlung der beiden: Das Motorenmuseum. Der ehemalige Besitzer des Motorenwerks hat vor ein paar Jahren alles hinter sich und vor allem alles dagelassen, was sich an historischen Schätzen angesammelt hat. Daraus ist nun ein Museum entstanden, was wir aber leider wegen der knappen Öffnungszeiten nicht besichtigen konnten. Aber durchs Fenster konnten wir gucken, auch für ein paar Fotos.

Durch die Gågade gelangten wir, vorbei an der Kirche, an ein kleines Café, gut für ein Eis und einen Cappuccino. So gestärkt ging es ans Einkaufen, ohne Idee, was es zum Abendessen geben könnte. Es wurde frischer Salat, fertiger Nudelsalat und dazu Krabben.

 

Wormshöfter Noor und Kappeln

Nach dem verheerenden Oktobersturm, der Leuchtturm steht noch. Auf dem Rest der Lotseninsel viel Zerstörung, aber der Hafen ist wieder anlaufbar
Nach dem verheerenden Oktobersturm, der Leuchtturm steht noch. Auf dem Rest der Lotseninsel viel Zerstörung, aber der Hafen ist wieder anlaufbar

Donnerstag, 20. Juni bis Sonnabend, 22. Juni 2024

 

Heute geht es Richtung Schlei. Die Windprognosen für die Förde, Nordost, Ost, für Schönhagen, Südwest, West, Ost.

Wir durften alle Windstärken und -richtungen genießen. Flau zu Beginn, sodass wir viel Zeit benötigten, an Bülk vorbeizukommen. Dann eine Weile Nord, West, Südwest, Ost, gar kein Wind...

Mit viel Geduld haben wir lediglich 11 Minuten motort, den Rest durchgehalten, ab 5 Knoten Wind, auch von achtern, blieb die Geduld erhalten. Mit einigen teilnehmenden Schiffen der „Classic Week“ des Freundeskreises Klassische Yachten liefen wir vor dem Wind in die Schlei ein. Erst im Wormshöfter Noor haben wir die Segel gestrichen, kurz darauf fiel der Anker. 

 

Freitag, 21. Juni 2024

 

Nur eben nach Kappeln motoren wir. Für einen Besuch im Buchladen und einen kleinen Stadtbummel. Fisch bei Föh fürs Abendessen besorgen und auf ein Getränk zu Cameo im Strandkorb. Einigermaßen geschützt zwar, aber es dauerte beim vergeblichen Versuch um über die App zu bestellen. Einen Regenguss konnten wir einigermaßen überstehen, um später trocken zurück zu „Windspiel“ zu gelangen.

Die Kuchenbude war vorsorglich gebaut, seit unserer Rückkehr aus der Stadt hört es nicht auf zu regnen.

 

Sonnabend, 22. Juni 2024

 

Kühl beginnt der Tag, aber es bleibt trocken. Am Nachmittag packen wir die Fahrräder aus und statten der Schleiperle einen Besuch ab. Auf dem Rückweg treffen wir „Alamaks“, die die Classic Week mitgesegelt sind und klönen kurz. Die beiden wollen morgen nach Marstal. 

Wir steuern das im letzten Jahr noch brachliegende Grundstück des Edeka an. Großzügig wurde ein neuer Edeka hochgezogen. Dort besorgen wir uns die restlichen noch benötigten Lebensmittel.

 

Infos über den Zustand von Schleimünde- klicke auf das untenstehende Bild

 

Schleimünde, Giftbude und Hafen am 20. Juni 2024
Schleimünde, Giftbude und Hafen am 20. Juni 2024

NOK bis Strande

Steintürme am Strand der Strander Bucht
Steintürme am Strand der Strander Bucht

Dienstag, 18. Juni 2024, Mittwoch, 19. Juni 2024

 

Bei Sonnenschein spulen wir die 32 Kilometer nach Kiel ab. Laut Wetterbericht soll uns auf der Förde Flaute empfangen. Deshalb peilen wir Möltenort oder Strande als Tagesziel an.

Bei der Levensauer Hochbrücke hören wir über Funk, dass in etwa 45 Minuten Sportboote geschleust würden. Mit schnellen 6 ½ Knoten Fahrt versuchen wir rechtzeitig anzukommen. Und gut, dass Axel uns schon avisiert hat: Die riesige Südschleuse liegt offen vor uns, es blinkt einladend weiß, vier Sportboote liegen "Große Süd, Nord", wir nutzen als einziges "Große Süd Süd". Hinter uns klingelt´s und das Schleusentor schließt sich.

Für heute sind wir zufrieden. Auf der Förde schlüpfen wir in wärmere Klamotten und machen uns an die kurze Umfuhr nach Strande. Ostwind..., also Wind von vorn. Liegeplatz gefunden und Fischbrötchen genossen. Fußball auf dem Laptop. Und dann in die Koje. Morgen bleiben wir hier.

 

Mittwoch, 19. Juni 2024

 

Es ist trocken, die Sonne scheint, es weht ein kräftiger Wind. Eine kleine Fahrradrundtour hat Bülk zum Ziel. Eine erfrischende Zitronen-, Limittenlimonade nehmen wir in dem kleinen Bistro im Strandkorb sitzend zu uns, gegen den Westwind gut geschützt.

Weiter geht´s an der Steilküste entlang, mit allem nötigen Geschick weichen wir auf einem Waldweg tiefem Matsch nach jeweils links und rechts aus, bis es am Wasser nicht mehr weitergeht. Zwischen Feldern hinauf zum nächsten Waldstück, weniger Matsch diesmal, vorbei an einem krakeelenden Hahn an einem Bauernhof und durch Dänischenhagen zurück nach Strande.

Alles rechtzeitig zum gemütlichen Einstieg ins Fußballgruppenspiel gegen Ungarn, das die deutsche Mannschaft 2 : 0 gewinnen konnte.

 

NOK bis Rendsburg

Gestern: Sittin´in the Rain
Gestern: Sittin´in the Rain

Montag, 17. Juni 2024

 

Der für heute angesagte Regen soll bis in den Nachmittag andauern, Ölzeug die passende Kleiderwahl. Eine relativ kurze Umfuhr nach Rendsburg der Plan für heute. Nach einer halben Stunde wird klar, Ölzeug muss wieder aus. Denn: die Sonne scheint, so gut wie kein Wind, zumindest kommt keiner an. Am frühen Nachmittag erreichen wir Rendsburg. Am späten Nachmittag ein 20-Minuten-Gewitter, das wir abwarten, bevor wir einen kleinen Rundgang durch Rendsburg starten. Abendessen im Rivercafé, unter neuer Führung, sehr empfehlenswert und lecker.

Propellerpitch

von 2,5 Knoten Propellerpitch umströmt
von 2,5 Knoten Propellerpitch umströmt

Am Sonntag, den 16. Juni 2024

 

beginnt der Urlaubstörn, nachdem das gestrige Unwetter uns noch einen Tag in Wedel festgehalten hat. Nach dem Tanken geht es los, blauer Himmel, moderater Südwind.

Im Südwesten dräut es dunkelgrau, wir tun es ab als maximal kleine Husche.

Klassische Fehleinschätzung. Während ich mich unter Deck ins Ölzeug werfe, empfängt Axel im Cockpit eine ausgiebige Dusche. Natürlich die dazu gehörige Bö, die allerdings über 20 Knoten kaum hinausgeht.

Danach geht es ruhiger weiter, jetzt mit Südostwind, erst bei der Rhinplate Nord entlässt die unaufhaltsam hinter uns aufziehende graue Wolke ihre Last, 32 Knoten Wind ganz kurz, aber nun liegt alles Graue vor uns über Brunsbüttel. Mit uns ist auch das Gewitter da, mit Blitz und Donner und heftigem Regenschauer. Wir hoffen auf die Aussage über Funk, dass wir, wenn Platz genug ist, gleich in die Schleuse einfahren dürfen.

Als letztes Boot, weil am Ende der zunächst letzte immer noch einmal vordrängeln muss.

Rechts in der Schleuse das 115 Meter lange und 15 Meter breite General Cargo Ship „Johann“, dessen Schraubenwasser die vor uns in zweiter Reihe einlaufenden Boote bei wenig Platz in der Schleusenkammer hin und her wirft. Wir passen gerade noch kurz vor dem hinteren Schleusentor hinein, der Innenlieger nimmt freundlicherweise unsere Vorleine an. Wir gehen längsseits.

„Johanns“ Propeller entlässt weiter heftigen Querstrom, d.h. er dreht in "neutraler" Stellung ständig weiter und quirlt das Wasser Richtung Bug, Propellerpitch genannt. „Windspiel“ wird im Strom ständig vorwärts gedrückt, weshalb die Maschine die ganze Zeit mit halber Kraft rückwärts laufen muss, um nicht auf das vor uns liegende Päckchen gedrückt zu werden.  Als wir auslaufen vermuten wir, da von oben bereits gemotzt wird, dass uns Säumigen schon mal mit mehr Steigung des Propellers Nachdruck verliehen werden soll, mit dem Effekt, dass wir mit zügiger Fahrt kaum vom Innenlieger freikommen und danach nach backbord und breitseits voll gegen den Schlengel rumsen. Chrissie fällt fast um und unser freundlicher Nachbar schafft es kaum vom Schlengel wegzukommen.

Später funken wir noch mit dem Lotsen an Bord von „Johann“, was nichts half, aber wir ein wenig Dampf ablassen konnten. Später dann hat uns „Johann“ überholt, nicht ohne ein entgegenkommendes Sportboot anzututen, das wohl aus seiner Sicht zu weit in der Kanalmitte unterwegs war. Später haben wir „Johann“ dann in einer Weiche überholt, da er den Gegenverkehr vorlassen musste, und bis Gieselau nicht mehr gesehen. Dabei hatte er doch noch in der Schleuse getönt, wie eilig er es hätte.

Unsere Fahrt bis Gieselau verlief fast ohne Pause im Regen. Dort fest war es wenigstens trocken. Der Abend so gut wie um.

 

Vorstartphase