zurück in Wedel

Zurück in Wedel. Klick auf das Bild für einen kurzen Clip von Ludger
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Mittwoch, den 25. August 2021 Brunsbüttel - Wedel

 

Die letzte Urlaubsetappe. Morgens zum Einkaufen Sonnenschein, jetzt gegen Mittag leider wieder bewölkt und diesig – mit dem besagten Westwind, gemäß Vorhersage um 5 Bft., in Böen bis 7 Bft. Rechtzeitig zum Ablegen setzte auch der ebenfalls angesagte Regen ein. Wieder einmal in Ölzeug entließ uns die Schleuse um kurz vor ein Uhr in ein neuerliches Grau. Wir ließen uns von der Genua ziehen und kamen über Grund mit 8 – 10 Knoten voran. Ein Becher Kaffee unterwegs konnte ein wenig wärmen, ansonsten waren wir froh, es schon um kurz vor halb fünf bis nach Wedel geschafft zu haben.

Ludger, der uns schon beim Anlegen und später zum Abendessen erwartete, freute sich, dass wir uns während seines Hamburg-Aufenthaltes auf „Hein Mück“ nicht noch knapp verpasst haben. Denn ursprünglich wollten wir erst zum Wochenende in Wedel zurück sein. Und Lu muss morgen früh um halb sechs wegen eines geschäftlichen Termins schon wieder abreisen.

So genossen wir an Bord von „Hein Mück“ leckere Tomaten-Mozzarella-Basilikum-Vorspeise und Tortellini plus Nachtisch zum Abendessen. Wir bleiben heute Nacht noch an Bord, bevor wir morgen mit unserem bereits als fahrbereit überprüften Smart nach Hause fahren. 

Während dieser Ergänzung der letzten Tage unseres Sommertour-Blogs heult draußen der Wind, der jetzt zum späten Abend halbwegs die Vorhersagen erreicht. Für morgen gibt es hoffentlich die angesagte Wetterberuhigung, ein wenig Sonnenschein dazu, sodass der letzte Urlaubstag die große Anzahl grauer Tage vergessen lässt.

Rendsburg - Brunsbüttel

Brückenselfie
Brückenselfie

Dienstag, den 24. August 2021 Rendsburg - Brunsbüttel

 

Es bleibt sonnig. Den Einkauf bei Edeka sparen wir uns – und damit auch das Kanalgulasch. Vor der Weiterfahrt wird noch einmal vollgetankt, 33 Liter Diesel bunkern wir nach. Die Motormeilen haben durch die Fahrt von Marstal nach Kappeln und von Kappeln nach Strande die gesegelten Meilen wettgemacht – nun kommt noch die Kanalfahrt hinzu.

Mit Zeit und gemütlich sollte es zunächst bis nach Gieselau gehen, allerdings haben wir aufgrund der Windvorhersage diese Entscheidung revidiert: Bei starkem Wind gegenan ist gleich durch nach Brunsbüttel zu fahren die bessere Wahl. 

Als wir gegen 16 Uhr ankommen liegen drei Schiffe im Schleusenhafen, sieben waren es am späteren Abend. So leer haben wir Brunsbüttel ganz selten erlebt. Lebhaftes Treiben dagegen an Land. Im Restaurant alle Plätze gut besetzt, alle Bänke zum Hafen ebenfalls. Der Kultursommer hatte gleich am Hafen Einzug gehalten: Live-Musik auf einer Bühne mit leider fast leeren Bänken davor. Statt Kanalgulasch Spaghetti Aglio e olio und Salat. Zum Nachtisch ein kurzer Spaziergang und ein Eis.

Sommer im Kanal

Eingesprungener Doppel-Axel vor der Schleuse Holtenau
Eingesprungener Doppel-Axel vor der Schleuse Holtenau

Montag, den 23. August 2021 Strande - Rendsburg

 

Ein freundlicher Tag mit blauem Himmel und frischem Wind, nach Abschied von Klaus und Anne segeln wir unter Genua aus der noch aufgewühlten Strander Bucht. Erst kurz vor Friedrichsort glättet sich das Wasser. Recht zügig erreichen wir den Wartebereich vor der Schleuse, nehmen das Segel weg und laufen eine knappe halbe Stunde später in die Schleuse ein. Rechts arbeitet „Griep to 2“, sodass die erkleckliche Zahl Sportboote die gesamte linke Schleusenseite beansprucht. Nach etwa 20 Minuten ausgeschleust beginnt nun eine sonnige Kanalfahrt, die uns heute bis nach Rendsburg führt.

ein anderes grau

Freitag, 20. August 2021 bis Sonntag, 22. August 2021

 

Freitag, 20. August 2021 Grauhöft - Strande

Für heute sind ideale Bedingungen angesagt: trocken, später sonnig, Wind aus Westen. Trocken war es nicht, sonnig erst deutlich nach der Ankunft in Strande, und der Wind kam kaum, später gar nicht mehr, aus Südsüdost. So motoren wir leider schon wieder, wie schon von Marstal an die Schlei, und sind umgeben von bleiernem Grau. Vage zeigt sich querab von Damp im Dunst voraus die Landspitze von Bülk, aber als wir näherkommen beginnt es kräftig zu nieseln – und Bülk verschwindet eine ganze Weile völlig in schemenlosem Grau. Positionslampen werden eingeschaltet; zum Glück ist die Sicht gut genug, um die uns umgebenden und entgegenkommenden Schiffe rechtzeitig sehen zu können. Auch hilfreich, dass mittlerweile so viele über AIS verfügen.

Dann ist der Regen vorbei, hinter uns kämpft sich ein wenig Blau durch graue Wolken und überm Land wird es deutlich heller. Positionslampen wieder aus, um Bülk rum und Liegeplatz suchen in Strande. Steg 5 wird es, in Nachbarschaft der ESV: Klaus und Marianne mit ihrer „Swantje“. Beide kommen kurz darauf zu uns an Bord und haben sogar Flaschenbier im Gepäck! Später rundet ein Spaziergang den Tag ab, sowie Würstchen mit Kartoffelsalat.

 

Sonnabend, 21. August 2021

Was sich gestern schon abgezeichnet hat: Es ist ordentlich Trubel in Strande. Jüngsten-Regatten: Etwa 150 Optis in Opti A und Opti B segeln Strander KÜZ, Laser (ILCA 4 und ILCA6 fka Laser 4.7 und Laser Radial) ermitteln ihren Landesjüngstenmeister und die 29er segeln ebenfalls Regatta. Bestes Wetter, aber kein Wind. Eine einstündige Startverschiebung beendet um 13 Uhr das Schlangestehen bei den Optikindern, um nach und nach alle Boote ins Wasser zu schieben. Zurück bleiben die Trailer, die in Massen, mit bunten Bändern markiert, von den Landhelfern an die Seite geschoben werden und am Ende, wie auch immer, zu ihrem passenden Opti finden. Auch der Schlauchbootparkplatz am Kran ist verwaist – nun sind alle auf der Förde unterwegs.

Am frühen Abend sind alle Boote wieder an Land, alle auf ihrem Trailer, die Traube Schlauchboote liegt einsatzbereit für morgen am Steg. An Bord kommen die Mücken und wir verholen uns so langsam unter Deck.

 

Sonntag, den 22. August 2021

Heute viel Wind, alles grau, wie geplant bleiben wir heute noch hier, müssen allerdings verholen. Nach dem Brötchenholen legen wir uns ein paar Plätze neben den alten, registrieren aber leider zu spät, dass auch dieser nur bis heute frei ist. Also wieder raus. Klaus ist uns behilflich und findet auf der anderen Seite des Schlengels einen Platz, der gerade frei wird. Mit dem kräftigen Wind von schräg achtern wird dieser Anleger etwas schwieriger. Dank Klaus´ Hilfe, der zunächst unsere luvwärtige Vorleine auf dem Nachbarboot stehend annimmt und festhält, bis ich die Achterleinen überm Pfahl habe, verhindert er, dass der Bug gegen das Nachbarboot vertreibt. Das war eine großartige Hilfe! Nun werden wir hoffentlich auf diesem Platz bleiben können.

Unterdessen fanden sich die Jüngstensegler in ihren Bootsklassen mit deutlich anspruchsvolleren Windverhältnissen als gestern konfrontiert. Um kurz nach 9 Uhr begann heute das Schlangestehen der Optis, während ich bei Neukauf Schröder für unsere Brötchen Schlange stand. 

Für heute Abend haben wir im KYC reserviert und hoffen auf einen windgeschützten Platz und vielleicht ein wenig Sonnenschein.

noch ein abschied von "Freja"

Abschied von "Freja" in Grauhöft
Abschied von "Freja" in Grauhöft

Mittwoch, 18. August 2021 und Donnerstag, 19. August 2021

 

Mittwoch, 18. August 2021

Ungemütliches Wetter. Nach morgendlichem Treffen auf „Freja“ vertrödeln wir den Tag, ergattern aber für den Abend einen Tisch für 4 im „Cameo“. In Regenpausen kommen wir gut hin und her. Nach Rückkehr an Bord sitzen wir noch gemütlich beisammen.

 

Donnerstag, 19. August 2021

Für „Freja“ geht es heute nach Damp. Dorthin kommt Mareike mit den Töchtern Emma und Hanna – bei hoffentlich endlich Strandwetter! - Bei dem unangekündigten Regen abgelegt wird das eine schnelle Reise, wie Hermi schrieb, mit mehr Wind als gedacht. 

Uns zieht es zu einem Einkaufsbummel nach Kappeln, uns etwas Bewegung verschaffen, sowie Lesestoff nachbunkern, Salbe für Axels schlimmen Rücken kaufen und bei nun verhaltenem Sonnenschein im Strandkorb im „Cameo“ sitzen. Vom Essen soll ja laut Axel nicht so viel die Rede sein, aber später an Bord gab es leckere Nudeln und Salat.

empfang in grau

"Makabre" Baumgruppe
"Makabre" Baumgruppe

Sonntag, 15. August 2021 bis Dienstag, 17. August 2021

 

Sonntag, 15. August 2021

Troense - Marstal

Die Windvorhersagen immer noch überwiegend gruselig. Für Sonntag sehen wir die angenehmsten segelbaren Verhältnisse. Am späten Vormittag geht es von Troense Richtung Rudkøbing, dann weiter an Strynø vorbei nach Marstal. So gerade schaffen wir es hoch am Wind bis zur Brücke zwischen Siø und Langeland, dann bergen wir die Genua, die uns bis hierhin bei frischen 5 Bft. mit etwa 6 Knoten voranbrachte. Mit Wind und Strom von vorne und im engen Fahrwasser bis an Strynø vorbei ging es unter Motor. Ab jetzt lieber wieder die Genua, das Boot ist so viel schneller. Nun auch ausreichend Wassertiefe, um geduldig mit sieben Kreuzschlägen bis zur Fahrrinne zum Hafen zu gelangen. Die Genua eingerollt, um der propellerbegünstigt schnellen „Freja“ zu folgen, die uns per elektronischer Nachricht an einen Platz gleich neben sich gelotst hat. 

Nach dem Abendessen werden erneut die Möglichkeiten erörtert, dem vielen Wind in den nächsten Tagen am besten auszuweichen. Früh los, Richtung Schlei oder für uns auch Kiel sind die Alternativen, bevor wir uns für den nächsten Morgen um sieben Uhr verabreden, um „Steuermannsbesprechung“ zu halten.

 

Montag, 16. August 2021 Marstal - Kappeln

Regen hält uns nicht ab. Die Windrichtung, Südwest, auch nicht. Bis 8 Bft. soll es in den nächsten Tagen pusten – und bis Donnerstag oder gar Freitag in Marstal zu verweilen scheint uns wenig verlockend. Also nutzen wir das günstige Windfenster was die Windstärke angeht und legen schon um kurz nach sieben Uhr ab. Jedoch unter Schwierigkeiten, denn unser Motorboot-Nachbar hat seine Leine über dem Poller nach unserem ins Wasser gerutschten Palstek festgezogen, sehr fest und offenbar erst, nachdem das ganze unter Wasser gerutscht war. So begann die Reise mühsam damit, mit dem Peekhaken die Leine des Nachbarn hochzufriemeln, bevor ich dann auf dem Bauch liegend unseren Palstek lösen konnte. 

Der Rest der Reise verlief problemlos. Der anfängliche Regen hörte bald auf und bei recht glattem Wasser kamen wir unter Motor recht zügig voran. Die Duchten und das Deck weitgehend abgetrocknet liefen wir jedoch auf düsteres Grau über der Schlei zu. Die „Margarethe“ schon bei den ersten Regentropfen geborgen. Kurz darauf war alles wieder nass. Im gut belegten Hafen bei Henningsen & Steckmest fanden „Freja“ und wir gerade noch so einen Platz.

Schlechter war es mit dem Essengehen bestellt. Nach einer vergeblichen Runde, da wirklich  alles ausgebucht war, fanden wir den womöglich letzten Platz in ganz Kappeln im Restaurant Hafen 19. Zum Glück erst beim Bezahlen gelang es dem Regen, zwischen Schirm und Windschutz bis zu uns durchzudringen. Zurück an Bord: Heizung an und schnell unter die warme Decke.

 

Dienstag, 17. August 2021

Von „Hein Mück“ in Wedel hören wir von Dauerregen. Hier in Kappeln lässt sich, bis auf wenige „schauernde“ Ausnahmen, überwiegend die Sonne sehen. Unser Einkaufsbummel führt uns zu einer langen Schlange vor der Tür zu Föh, zum Kauf von Räucherfisch für das Abendessen. Einem Abstecher bei Gosch folgte das Shopping-Highlight: Axel bekam endlich seinen Panama-Hut! Ein kleines Getränk bei Cameo im Strandkorb (Axel und ich) und Hermi und Karin in den Stühlen davor rundete den Kappeln-Bummel ab. Der Regenguss, kaum dass wir saßen, war zum Glück nur kurz, aber die Sonne verdeckende Wolken ließen uns bald frösteln und den Heimweg an Bord antreten. 

Gemeinsam auf „Windspiel“ gab es den Räucherfisch mit Schwarzbrot und Salat, später hatten wir uns viel zu erzählen, von gemeinsamen Erlebnissen auf früheren Segeltörns bis hin zu ehemaligen Lehrern; kein Wunder, wenn man sich schon fast ein ganzes Leben lang kennt.

 

treffen mit "Freja" in troense

"Freja" GER 2112
"Freja" GER 2112

Freitag, 13. August 2021 und Sonnabend, 14. August 2021

 

Freitag, 13. August 2021 Svendborg - Troense

Frühstück in Troense. Frische Zutaten noch schnell beim føtex besorgt. Ein Anruf von „Freja“. Hermi und Karin möchten sichergehen, dass wir auch wirklich nach Troense wollen, dann kämen sie von Søby aus ebenfalls dorthin. Für uns die kurze Umfuhr von Svendborg, für die beiden nach anfänglichem vor-dem-Wind-schaukeln noch eine schnelle Reise. Direkt neben uns machen sie am späten Mittag fest. Für die nächsten Tage erwarten wir kräftigen Wind, der Sonnabend wird auf jeden Fall ein Hafentag. 

Wir haben Dorschfilet aus Svendborg für alle ausreichend dabei, außerdem hoffen wir auf die leckeren Lammfrikadellen aus dem Nachbarschaftsladen.

 

Sonnabend, 14. August 2021

Frühstück auf „Frühstücksschiff Freja“. Wäsche waschen, erfolgreich Lammfrikadellen einkaufen und faul sein. Der Wind fühlt sich nicht so stark an, nur ab und zu gibt es kräftige Windböen. Zur Kaffeezeit an Bord von Freja einige kräftige Schauer. Die Windvorhersagen ändern sich für die nächsten Tage - die Stärke betreffend - von Stunde zu Stunde, die vorhergesagte Richtung bleibt unpassend. Die Steuermannsbesprechung am Sonntag wird zeigen, wann es für uns beide nach Marstal weitergeht.

 

Appetit auf fisch

Fähranleger Avernakø: Die Sonne geht - der Mond kommt
Fähranleger Avernakø: Die Sonne geht - der Mond kommt

Mittwoch, 11. August 2021 und Donnerstag, 12. August 2021

 

Mittwoch, 11. August 2021 

Der Wetterbericht hat keinen Regen vorhergesagt, und so bleibt es den ganzen Tag schön und sonnig. Ein geruhsamer Tag steht auf dem Programm, erst am Nachmittag werden wir aktiv, holen die Räder aus der Achterkammer und radeln zu Ziegen-Gitte und zum Kaufmann: die Eier kaufen, die Axel am Dienstag morgen vergessen hatte. (Dabei waren die knapp werdenden Eier ursprünglich der Grund für den schnellen letzten Einkauf).

Zurück im Hafen die Fahrräder an Bord, die Einkäufe in den Kühlschrank und Belohnung der Aktivitäten mit Gin-Tonic und einem Hyldeblomst-Spritz im kleinen Café am Hafen.

Die nächsten Tage wird Südwestwind vorherrschen, ungünstig, um auf die Schlei zu kommen. So bleiben wir noch in dänischen Gewässern, vielleicht mit Ziel Bendixens Fiskehandel in Svendborg.

 

Donnerstag, 12. August 2021 - Avernakø - Svendborg

Nun ist es doch Südwind, in moderater Stärke. Die Sonne lacht. Svendborg bleibt das heutige Ziel, das wir bei dieser Windrichtung gut anliegen können. „Windspiel“ läuft mit gut 7 Knoten spielend dahin. Die grüne Tonne Skarø Rev passieren wir dicht und segeln zügig mit noch fast einem geschenkten Stromknoten durch den Svendborgsund, passieren die Untiefe Dødmanden und kurz darauf unterqueren wir die Svendborgsund-Brücke. Bei nun achterlichem Wind steuern wir im Fahrwasser mit 2 Halsen Richtung Hafen. Übervolles Svendborg, hieß es noch auf Avernakø, davon konnte allerdings keine Rede sein. Längsseits am Schlengel fanden wir einen Platz und bekamen erst spät am Abend einen holländischen Nachbarn.

Bendixens Fiskehandel war am späten Nachmittag unser Svendborg-Highlight. Danach versuchten wir Dronning Margarethe einen Besuch abzustatten, da die königliche Yacht „Dannebrog“ im anderen Hafenbecken festgemacht hatte. Leider konnten wir die Königin selbst nicht erspähen, auch wenn wir die Yacht aus nächster Nähe anschauen und fotografieren durften.  

 

zur sonne nach avernakø

Dienstag, 10. August 2021 und Mittwoch 11. August 2021

 

Dienstag, 10. August 2021 Ærøskøbing - Avernakø

Als wir ablegen, ist „Greyone“ schon los. Jetzt geht so manches schief, erst fällt die Flagge ins Wasser, die ich mit dem Peekhaken wieder an Bord befördere, die Leeachterleine rutscht beim Versuch sie lasso-artig über den Pfahl zu bekommen über den Haken, dann verklemmt sich die Luv-Vorleine zwischen den Planken des Stegs. Am Ende des Fahrwassers wollen wir noch vor der Fähre das Groß hochnehmen, als sich das Fall in der Mastrolle vertörnt. Segel wieder runter vor der auf sich aufmerksam machenden Fähre, dann neuer Versuch und prompt gute 5 Bft. Aber nur kurz, jetzt geht alles gut. Halbwinds geht es mit 315° Richtung Untiefentonne Mads Jensens Grund. Kurz bevor wir diese erreichen entlässt die tiefgraue Wolke ihren Ballast, und der Wind legt zu. Kurz hinter den beiden Tonnen von Rev Trille brist es richtig auf, wir bergen schnell das Groß. Der Wind hat von Südwest auf West gedreht, flaut aber bald wieder ab, sodass wir das Groß wieder setzen. Der Wind dreht zurück und schneller als gedacht sind wir schon vor der Hafeneinfahrt. Kurz darauf sind wir fest bei freier Platzwahl.

Ölzeug aus und aufklaren, dabei ist uns schnell warm geworden. Es lockt der nahe Strand zum Baden. Wie gehabt, vom Baden trocken zurück droht neues Grau am Himmel. Die Kuchenbude wird noch trocken aufgebaut, bevor sich bis zum Abend Schauer um Schauer aneinanderreiht. 

 

Mittwoch, 11. August 2021

Der Wetterbericht hat keinen Regen vorhergesagt, und so bleibt es den ganzen Tag schön und sonnig. Ein geruhsamer Tag steht auf dem Programm, erst am Nachmittag werden wir aktiv, holen die Räder aus der Achterkammer und radeln zu Ziegen-Gitte und zum Kaufmann: die Eier kaufen, die Axel am Dienstag morgen vergessen hatte. (Dabei waren die knapp werdenden Eier ursprünglich der Grund für den schnellen letzten Einkauf).

Zurück im Hafen die Fahrräder an Bord, die Einkäufe in den Kühlschrank und Belohnung der Aktivitäten mit Gin-Tonic und einem Hyldeblomst-Spritz im kleinen Café am Hafen.

Die nächsten Tage wird Südwestwind vorherrschen, ungünstig, um auf die Schlei zu kommen. So bleiben wir noch in dänischen Gewässern, vielleicht mit Ziel Bendixens Fiskehandel in Svendborg.

 

ærø Jazzfestival

Donnerstag, 5. August 2021 bis Montag, 9. August 2021

 

Früh auf, lauern wir auf eine eigene Box, um unser kleines Dreierpäckchen aufzulösen. Eine Weile nach unserem Außenlieger, einem Hanseat 70 BII aus Blankenese, legen auch wir ab. Der angepeilte Platz wird zwischenzeitlich von jemand anderem angefahren, während Axel noch einmal in der Boxengasse dreht, um gegen den frischen Wind in die Box einzufahren. Es folgt ein kurzer Disput, am Ende ist Platz für beide. Leider spielt der Ton oft die Musik, unser Kontrahent kritisierte das Drehen in der Boxengasse, er habe ja nicht gewusst, dass wir zunächst noch eine Hafenrundfahrt unternehmen wollten. 

Für uns begann nun eine entspannte Zeit mit regelmäßigen Gängen in die Gamle Værft zu den verschiedenen Konzerten, zum Erfrischen in den Gamle Købmansgård, wo man herrlich im Garten sitzen kann, zum Eisessen und Bummeln.

Das Ærø Jazzfestival endete am Sonnabend abend mit einem Konzert von Ida Nielsen, einer Bassistin, die schon mit Prince gespielt hat, und der Band Funkbots. Die Halle voll, von Bestuhlung vor der Bühne wurde abgesehen, Corona hatte Pause. Schwer begeistert verfolgten wir den Auftritt dieser hervorragenden Musiker.

Am Sonntagmittag ging es zum Strand. Den Wetterbericht im Hinterkopf, der für den Nachmittag erneut Regenschauer angekündigt hatte. Leer der Strand, wir die einzigen, die sich in das wie immer wunderbar klare Wasser wagten. Rechtzeitig zurück, um der bedrohlich sich bildenden schwarzen Wand zu entkommen. Dem ersten Regenschauer folgte wieder Sonnenschein. Aber der nächste Regenschauer durchnässte binnen Sekunden sowohl die zum Trocknen aufgehängten Handtücher als auch mich, als ich versuchte sie trocken zu bergen.

Am Abend saßen wir gemütlich mit Walter und Una und dem am Freitag angereisten Sohn Kilian zusammen. 

Am heutigen Montag, den 9.8. wird noch Unas Geburtstag gefeiert, bevor es jeweils weitergehen soll. Zuvor erleben wir einen sonnigen Vormittag mit frischem Wind, der uns nicht davon abhält, noch einmal baden zu gehen.

Am Abend geht es ins Ærø Hotel zum Essen, nachdem im Restaurant Mumm leider kein Platz mehr für uns war. Draußen, gut geschützt, fanden wir einen Platz und bekamen leckere, dänische Küche serviert. Axel und ich waren uns einig, Rødspøtte mit Kartoffeln und Petersiliensauce, zuvor ein Feldsalat mit Ziegenkäse. Blitz und Donner beendete den Abend, ließ uns aber gnädiger Weise trocken zurück an Bord kommen. Nun trennen sich unsere Wege, für uns soll es am nächsten Tag Avernakø sein.

 

Nachstehend Links zu einer ersten Auswahl einzelner Interpreten. There are more to come...

Hvalfugl

https://hvalfugl.dk/om/

Jesper Thilo

https://de.wikipedia.org/wiki/Jesper_Thilo

Ingrid Hagelberg

https://ingridhagelbergjazz.com

Kansas City Stompers

https://da.wikipedia.org/wiki/Kansas_City_Stompers

Esther Miller

https://www.esthermiller.net/about

Peter Lund Petersen

http://www.peterlp.dk/trio/ 

Ida Nielsen

http://www.idanielsenbass.com/music/

 

nach Ærøskøbing zum treffen beim jazz

Mittwoch, 4. August 2021

 

Thurøbund - Ærøskøbing

Sonnenschein, blauer Himmel, wenig Wind. Zaghaft aus nördlicher Richtung. Ankerauf mit dem üblichen Baggermatsch von Kette und Anker schrubben, motoren wir gemütlich aus dem Bund heraus, passieren Kidholm und die Untiefentonne. Dem Fahrwasser folgend erfreuen wir uns an zwei Knoten mitlaufenden Strom. Bis weit hinter die Svendborgsundbrücke schieben uns immer noch 1,5 Knoten in die gewünschte Richtung. Kurz vor dem Højestene Løb erachten wir 5 – 6 Knoten Wind als segelbar. Die Richtung deutlich westlicher. Langsam aber geduldig segeln wir hoch am Wind, können die erforderliche Höhe aber nicht immer halten. Am Ende sind 4 Kreuzschläge nötig, 3 Fähren gilt es zu berücksichtigen, sowie ein kleiner dänischer Motorsegler, der auf seiner Vorfahrt dem Fahrwasser folgend beharrt. Mit ein wenig Vorausschau hätte ein winziges Drehen am Steuerrad nach backbord uns problemlos unseren Holeschlag ausführen lassen. Zu Ende bringen wollten wir ihn, auf die Rücksicht des Skippers hoffend. Nix, da- stur den Kurs gehalten, woraufhin der Skipper erbost kurz vor unserem Rumpf auf die Bremse trat. Quasi als Manöver des letzten Augenblicks. Hinterher fragen wir uns: Hat ein segelndes Fahrzeug Vorfahrt vor einem motorenden? Oder ist in jedem Fall ein dem Fahrwasser folgendes Motorfahrzeug vorfahrtberechtigt vor einem das (enge) Fahrwasser querenden Segelboot? Auf der Elbe wird doch kreuzenden Segelbooten von einem Motorboot immer Platz gemacht? 

Wie auch immer, mit einem weiteren Holeschlag vor der nächsten Fähre erreichen wir das Ende des Fahrwassers. Ærøskøbing lässt sich ohne Probleme anliegen, am Ende kommen wir mit halbem bis achterlichen Wind bis vor die ausgetonnte Zufahrt. Die Genua lässt sich heute problemlos und leicht einrollen, das Groß nehmen wir direkt vor dem Hafen weg. Platz ist rar, schrieb schon Woidl, der mit seiner Frau Una auf einer gecharterten Hanse 348 unterwegs ist und mit denen wir uns in diesem Jahr zum 14. Mal in Folge treffen. Gerne hier, in Ærøskøbing, zum gerade stattfindenden Ærø-Jazzfestival. 

Am selben Steg, aber längsseits schräg gegenüber, finden wir einen Liegeplatz. Direkt vom ersten Konzert in der Alten Werfthalle mit Zimtschnecken in Gepäck begrüßen uns die beiden bald darauf bei sich an Bord. Um 21 Uhr geht es dann gemeinsam in die Alte Werfthalle.

 

durch den Svendborg Sund

Früher Abend vor Anker im Thurø Bund
Früher Abend vor Anker im Thurø Bund

Dienstag, 3. August 2021

 

Faaborg - Thurøbund 

Zu einem Aufenthalt in Faaborg gehören die leckeren Brötchen und das leckere Brot von Vesterports Bageri dazu. Ebenso warme Leberpastete, aufgrund der Frühe des Tages noch nicht vom Schlachter, der erst um halb zehn öffnet. Zum Glück hat Super Brugsen schon einige frisch und warm in der Auslage. 

Bald darauf sind wir unterwegs nach Troense oder zum Ankern dort oder im Thurø Bund.

Mit wenig raumem bis achterlichen Wind kommen wir mit einigen Halsen nicht übermäßig schnell voran. Im Svendborg Sund schiebt der Strom mit bis zu einem Knoten. Wir kommen segelnder Weise durch das sich in Kurven schlängelnde Fahrwasser noch an Troense vorbei, denn zwischenzeitlich hat sich das Ankern im Bund als heutiges Ziel erwiesen. In der Nähe der Untiefentonne Kidholm rollen wir unter gewohnten Schwierigkeiten die Genua ein, nehmen das Groß weg und suchen uns einen schönen Ankerplatz. Kurz darauf zeigt sich die Sonne und von Südwesten breitet sich blauer Himmel aus.

 

zum shoppen nach faaborg

Sonntag, 1. August und Montag, 2. August 2021

 

Sonntag, 1. August 2021 Sønderborg - Faaborg

Über Nacht hat sich der Regen verzogen. Den Wind haben wir für Faaborg von achtern, um erstmalig in diesem Sommer zu ankern und erst morgen in den Hafen zu fahren? Heute ist Sonntag und Shoppen im Marineshoppen geht nur an Wochentagen. Frischer Wind mit in der Spitze guten 5 Bft. bringt uns zügig nach Pøls Huk und nach einer Halse Richtung Skjoldnæs. Eine alte Welle von den windigen Tagen davor lässt die Milch sauer werden.

Leider hat das Ankern nicht funktioniert, da der Hauptschalter für die Ankerfernbedienung offenbar beim Einbau der neuen Batterie ausgeschaltet wurde. Den kannten wir auch noch gar nicht so richtig, obwohl an Andreas ihn bei der Einweisung erklärt hatte. Das haben wir aber erst im Hafen gemerkt, dass dieser dicke gelbe Gnubbel nach unten gedreht sein muss. So wurde es ein Liegeplatz im Yachthafen. Später briste es noch einmal merklich auf, im Nachhinein wäre es zum Ankern auch recht ungemütlich geworden.

 

Montag, 2. August 2021

Ein entspannter Hafentag mit Sonne. Der frische Wind hält an, es pfeift in den Wanten, aber selten werden in Böen 5 Bft. erreicht. Wir gehen shoppen; danach werden die Fahrräder ausgestaut und wir radeln nach Faaborg hinein. Hier wird es ein kühler Weißwein auf dem sonnigen Marktplatz, ein kleiner Rundgang zur Kirche und durch die Einkaufsstraße und der Einkauf bei Super Brugsen. Pastasalad (Nudelsalat) mit Krabben statt Essengehen im Hvide Pakhus. Leider kam der Pastasalad nicht an den vor ein paar Tagen heran. Und so ist einiges übrig geblieben...

Den Nachtisch gönnten wir uns deshalb um so mehr. Per Fahrrad noch einmal zurück zum Eisladen. Happy Hour bescherte Axel 4 Kugeln zum Preis von 2, mir reichen immer 2, aber für mich heute erstmalig mit Guf. Allerdings auch letztmalig.

Dyvig - Sønderborg

Logbuch schreiben
Logbuch schreiben

Sonnabend, 31. Juli 2021

 

Um kurz vor acht legen wir ab. Die Windvorhersagen zeigen annehmbare Bedingungen bis zum Mittag, danach frischer, böiger Wind und Regen. Kurz nach dem Ablegen wird deutlich, dass der Liegeplatz bei südsüdwestlichem Wind sehr geschützt war. Da reicht heute die Genua, die uns mit über 6 kn voran bringt. Ab der Untiefentonne  vor Snogbaek Huk müssten wir im engen Alsensund kreuzen. Das Stück motoren wir lieber, um den übervollen Tank zu lenzen und uns über die trockene Wasserpumpe zu freuen. Vierzig Minuten warten wir vor der Brücke, die bekanntlich auf „38“ öffnet. Beim Passieren des Schlosses wird klar, hier treibt gleich eine Regenbö ihr Unwesen. Schnell Öljacken über und das kurze Stück gegenan in Richtung Sønderborg Yachthafen motoren. Es pfeift und gießt, als ich im Hafen die Leinen und Fender klarmache und wir einen freien Liegeplatz entdecken. Ein nettes dänisches Pärchen kommt herbei und nimmt unsere Leinen an. Nun können wir schnell aufklaren, Strom legen und endlich ausgiebig frühstücken!

Bevor der nachmittägliche Dauerregen einsetzte konnten wir in einer kurzen Sonnenscheinphase die Kuchenbude bauen. Und schon geht das ausdauernde Pladdern aufs Kajütdach weiter. 

 

ein tag ohne Regen

Freitag, 30. Juli 2021

 

Die Aussichten für das Wochenende: Ein Tief mit 993 hPa liegt über dem Skagerrak, ein weiteres Tief über der Deutschen Bucht, das sich nach Nordosten bewegt und Regenschauer sowie örtliche Gewitter im Gepäck hat. Am Sonntag strömt kühlere Luft mit Regenschauern aus Nordwesten ein. Sämtliche von mir konsultierten Wetterberichte machen wenig Freude.

 

Zum Glück bleibt es heute, nach Regenschauern in der Nacht, den ganzen Tag trocken, sogar die Sonne zeigt sich. Wir nutzen die Gunst der Stunde und bereiten uns auf eine weitere Bustour nach Nordborg vor. Rucksäcke gepackt, Geld eingesteckt, Müll mitgenommen und ein kurzer Halt am Waschhaus. Während ich auf Axel warte, kommt der Bus. Und fährt wieder. Ohne uns. Exakt 5 Minuten vor der Zeit. 

Der nächste Bus in einer Stunde. Erst sitzen wir und klönen, dann laufen wir einmal alle Stege ab. Der Bus kommt und fährt dieses Mal pünktlich - mit uns - auf die Minute ab. Nach beendetem Einkauf geht es zurück an Bord. Pastasalad, auf den ich schon seit 2 Tagen Appetit habe, ist sehr lecker. Erdbeeren zum Nachtisch und ein Spaziergang bei mittlerweile fast vollständig abgeflautem Wind runden den Abend ab.

 

das Wetter wird schlechter

Dienstag, 27. Juli 2021 bis Donnerstag 29. Juli 2021

 

Dienstag, 27. Juli 2021

Schönes Sommerwetter lädt zum Bleiben ein. Der Wind weht frisch und am späten Nachmittag bringen graue Wolken Wind, Regen und später ein Gewitter. Am Abend schiebt sich auf den Platz neben uns ein Bug, ich nehme die Vorleine an, als es heißt: „Hallo Chrissie!“ Henning mit Familie ist mit der „Schneeziege“, der Sigma 36 seiner Eltern unterwegs. Da gibt es viel zu erzählen, während die beiden Jungs, Mathis und Till, von Bord auf den Heckpfahl klettern, sich daraufstellen und von dort ins Wasser springen. Später sitzen wir mit Henning bis spät in die Nacht bei einem Glas Wein, während der Rest der Familie schon in der Koje liegt.

 

Mittwoch, 28. Juli 2021

Das schöne Wetter legt die schon prognostizierte Pause ein. Graue Wolken, frischer Wind und immer mal ein Regenschauer. Nachdem „Schneeziege“ nebst Besatzung abgelegt hat nehmen wir den Bus nach Nordborg, um einzukaufen. Der Sonnenschein lädt ein, dem Schloss einen Besuch abzustatten, einen Rundgang durch den Schlosspark zu machen und durch die schöne Lindenallee zurück zu laufen. Gleich gegenüber ein Vanille-Pistazien-Eis mit Guf zur Stärkung für den Rückweg zum Supermarkt. Zurück an Bord bläst nun der Wind mit 5 – 6 Bft, die nächsten Tage wird es eher noch mehr. 

 

Donnerstag, 29. Juli 2021

So einen Tag wie heute hätten wir am liebsten nicht so oft. Kräftiger Wind um 6Bft., immer wieder mal prasselnder Regen auf dem Kajütdach und wir den ganzen Tag nicht von Bord. Das Wasser ist um fast einen Meter gefallen, sodass wir uns immerhin aufs Vorschiff bzw. auf den Steg bewegen, weil die straff gespannten Vorleinen gefiert werden mussten. Am späten Nachmittag dreht der Wind noch einmal auf, in den Spitzen bis 35 Knoten. Zum Glück gibt es genug Beschäftigung, wie die neue Bordtechnik, das iPad und Bücher lesen. Gegen die Kühle auch unter Deck helfen Socken und eine Decke.

 

dyvig

Abendstimmung und die Frage: Wann kommt das Gewitter?
Abendstimmung und die Frage: Wann kommt das Gewitter?

Montag, 26. Juli 2021 Sønderborg - Dyvig

 

DWD meldet Scheußliches ab Mittag, allerdings wieviel Regen oder Hagel und wie stark die Gewitter möglicherweise ausfallen würden und vor allem wo? war morgens noch nicht zu prognostizieren. Der Hafen in Sønderborg leert sich zügig schon vor 8 Uhr. Wir sind nicht so schnell, Axel radelt noch versorgungsbedingt zu Kvickly, die Kuchenbude muss abgebaut und die Fahrräder wieder verstaut werden.

Dank perfektem Timing durch erfolgreiche Internetrecherche erreichen wir die Kong Christian X.- Bro genau zur Öffnung, immer auf „38“, und motoren bei Flaute durch den Alsen Sund. Schon früh von Axel erkannt, begegnen wir „Wanda O. XL“, Thorsten ebenso wie wir vormals Hanseat-33-Eigner.

Später stellt sich ein wenig Wind ein, sodass wir etwa ab Sottrupskov segeln können. Im Alsen Fjord kreuzen wir vor dem Wind, damit die Segel stehen, sodass wir mit etwa 3 – 4 Knoten vorankommen.

Auf meinen Wunsch hin, jetzt hoch am mittlerweile frischen Wind, vor der Enge in die Einfahrt zur Dyvig, hätte ich gerne die Segel weggenommen. Zähneknirschend stimmt Axel zu. Als die Genua sich nicht einrollen ließ, weil das Spifall sich einmal ums Vorstag gewickelt hatte, nahmen wir zunächst das Groß weg, bevor ich das Spifall um das wild um sich schlagende Vorsegel herumholen konnte und sich dann auch die Genua einrollen ließ. Dummer Fehler, den bisher jeder von uns einmal gemacht hat: Das Spifall beim Wegnehmen des Vorsegelpersennings einmal auf der falschen Seite um das Vorstag genommen, um es am Want festzuschäkeln. Warum kontrolliert man sich nicht jedes Mal, damit das nicht passiert...?

Immer noch den DWD im Hinterkopf wollten wir vorrangig versuchen, in der Dyvig einen Liegeplatz im Hafen zu finden. Zum Glück hat das funktioniert, seitlich neben dem Kopf eines Stegs, schräg zum Nachbarn und am Bug gut abgefendert.

Das Gewitter ließ auch während unseres Abendessens auf sich warten. Der Abendhimmel im Westen schien bei Sonnenuntergang förmlich zu brennen, der Himmel getaucht in rot-orange. Schüchtern beginnt es abends gegen 10 zu tröpfeln, später regnet es sich ein. 

Zur Schlafenszeit dann auch Blitz und Donner.

Wie wir lasen, hat es weiter im Süden in Strande, Travemünde, Maasholm die prognostizierten Unwetter gegeben. Zum Glück mit der Tendenz auf Entspannung in den nächsten Tagen.

 

treffen mit lieben freunden

Grillvergnügen in Sønderborg Lystbådehavn
Grillvergnügen in Sønderborg Lystbådehavn

Sonnabend, 24. Juli 2021 und Sonntag, 25. Juli 2021

 

Sonnabend, 24. Juli 2021

Eine kleine Shoppingtour nach Sønderborg mit dem Ziel, unser zerbrochenes Holmegaard-Weißweinglas der Original-Faurby-Ausstattung zu ersetzen. Køb & Kande hat das Glas vorrätig, aber ist es nicht zu groß? Zollstock dabei, Durchmesser für die Halterung vielleicht ein bisschen zu breit, aber wir erstehen das Glas. Ein paar Meter weiter ein Flohmarkt, mit fast identischen Gläsern. Zollstock raus, die passen doch sicher. Also 2 Gläser gekauft; beide für 50 statt das eine für 200 kr. Passen tun die vom Flohmarkt, das passende von Holmegaard hätte für 11cl statt 17cl sein müssen.

Wir sammeln unsere Fahrräder wieder ein und finden vor dem Rathaus einen Platz in der Sonne in einem der Cafés, lebhaftes Treiben rings herum und Jazzmusik, ein Keyboard plus ein Saxophon. Hier lässt es sich gut aushalten, bevor es einmal ums Schloss herum und am Wasser entlang wieder an Bord geht. 

Am Nachmittag drehen wir eine weitere Runde: Sønderborg, Einkehr am Rathausplatz plus Einkauf bei Kvickly. An Bord verspeisen wir unser letztes Schwarzbrot und die wunderbaren Tomaten aus den Vierlanden.

 

Sonntag, 25. Juli 2021

Heute bleiben wir hier, denn es pfeift ganz ordentlich aus Osten. Erste Amtshandlung: Baden gehen, denn es pustet zwar, aber die Sonne lacht. Axel hat kurz zuvor Meike getroffen, er erfährt, dass sich fast die komplette Familie Hitzwebel in Sønderborg eingefunden hat: Meike, Jette, Wiebke mit Micha und den beiden Mädels, Michelle und Svea, sie haben Zelte dabei. Jörn und Baffy wohnen im Hotel, Ayla Rasmussen liegt im Hafen. Nachdem wir uns mit Baffy zusammen telefoniert und alle gemeinsam uns an Bord abgeholt haben, sitzen wir gemütlich, klönen und veranstalten später noch eine gemeinsame Grillsession zu zehnt, nachdem Meike und Wiebke alle erforderlichen Einkäufe getätigt haben. Micha versorgt uns als hervorragender Grillmeister, die zusammengestellten Zutaten aller Beteiligten runden den Genuss ab.

Der Himmel hatte sich zwischenzeitlich zu einem bedrohlichen Grau entwickelt, allerdings ließ das Gewitter und der Regen sich Zeit, bis wir nach einem gemütlichen Abend die Sachen wieder zusammengepackt, uns von allen verabschiedet hatten und wir trockenen Fußes an Bord zurück waren.

Spontane Zieländerung

Peter tauscht die Seewasserpumpe
Peter tauscht die Seewasserpumpe

Mittwoch, 21. Juli 2021 bis Freitag 23. Juli

 

Mittwoch, 21. Juli 2021 Sonwik - ? - Høruphav

Nicht so spät aufstehen, schnell noch beim Supermarkt vorbei – denn es soll heute Schleimünde werden – das Auto wieder abgeben, und – ab!

So ganz schnell ging es dann doch nicht. Axel tätigte, wenig überraschend, mehr Einkäufe als gedacht. Also zunächst diese per Auto an Bord abliefern. Wieder los, Auto abgeben. Per Fahrrad zurück nach Sonwik. An Bord ist alles zur Abfahrt bereit. Wozu es auch kommt, kaum dass der Vormittag fast vorbei ist.

„Dasindwir“ wird voraussichtlich in Wackerballig warten, bis wir in etwa auf deren Höhe sind. Von „Hein Mück“ wissen wir noch nicht, ob ihnen Schleimünde recht ist.

Um halb eins meldet sich „Hein Mück“, dass bis 16 Uhr die Schlei bei Rabelsund gesperrt ist und erkundigt sich, ob wir an Schleimünde als Ziel festhalten wollen. Sonst könnten wir doch gerne in Grauhöft zu ihnen stoßen. Später der Vorschlag, zu ihnen zu kommen, wenn sie im Noor ankern. Von „Dasindwir“ heißt es, ankern ok, aber am liebsten vor Schleimünde auf der Ostsee.

Inzwischen sind wir 1 Meile vor Kalkgrund, „Dasindwir“ hat uns in Sichtweite. 

Wir gucken uns an und wissen nun gar nicht mehr was wir machen sollen. Ich sage: „Dann fahren wir jetzt nach Høruphav. Wir haben doch beide unseren noch für heute gültigen Test für die Einreise nach Dänemark“. Etwa fünf Minuten dauert es, bis wir uns zunicken, die Segel dicht holen und mit einem Schrick in den Schoten Richtung Høruphav segeln. Von „Dasindwir“ wird das registriert – und auch sie beschließen umzukehren und uns zu folgen. Das war eine wirklich großartige Überraschung!

Lu und Carina haben wir sogleich über unsere Planänderung informiert. Wie wir später per Handynachricht erfahren, sei Schleimünde nicht übermäßig belegt gewesen, aber sie haben tatsächlich im Noor geankert. Am Sonnabend wollen sie zurück in Wedel sein. So hat unser nochmaliges Treffen leider nicht geklappt – aber wir steckten in der Zwickmühle, wem wir jetzt den Vorzug geben.

 

Donnerstag, 22. Juli 2021

Nun also endlich Dänemark, endlich Leberpastete und Hot Dog. Für Chiara: Endlich Nudeln, Baden gehen und mit richtig vielen Leuten Karten spielen. Für uns die Freude, dass Peter sich unserer Wasserpumpe annehmen würde – das aber ist Axels nachfolgende Geschichte. Siehe für Teil 1 auch den Eintrag "Short Track" nach drei Einträgen weiter unten.

 

Seewasserpumpe Teil 2

Als „Dasindwir“ auch spontan Richtung Høruphav abbog, keimte die leise Hoffnung, Peter könnte doch eventuell, vielleicht...

Abends, beim beliebtesten Bordmischgetränk, erwähnte Peter beiläufig, der natürlich schon von der tropfenden Pumpe wusste, „heute nicht mehr, ich schau mir das morgen mal an.“

Und dann kam er nach dem Frühstück, begutachtete kurz das Tropfen und die Ersatzpumpe, ließ sich Werkzeug reichen und nach wenigen Minuten hatte er den Übeltäter in der Hand. Was fehlte war der Abzieher, um das Zahnrad, das die Pumpe antreibt, von der Welle zu bekommen. Peter versuchte die Zwei-Schraubendreher-Methode, aber die Gefahr, das Zahnrad zu beschädigen, war zu groß. Wie kommen wir jetzt an einen Abzieher? Eine Werkstatt in Sønderborg suchen, die das mal eben schnell erledigt oder uns kurz einen Abzieher leiht? Oder einen kaufen, den man schließlich immer mal gebrauchen kann? Kaufen ist die erste Priorität. Peter mit Kronen ausgestattet, er würde schnell mal nach Sønderborg radeln. Aber Minuten später kommt er zurück. Ich hatte zwischenzeitlich einen Laden gegoogelt, der so etwas haben müsste und wollte die Info Peter per Handynachricht zukommen lassen. „Nö, brauchen wir alles nicht.“ Der Liegeplatznachbar, den Peter angesprochen hatte, hat um 17 Uhr einen Mechaniker bei sich an Bord, der würde für uns einen Abzieher einstecken. Was für eine Erleichterung.

 

Nun kommt ein Intermezzo über Interpretation von Beobachtungen ins Spiel, die mich an den Rand eines Nervenzusammenbruches brachten:

Das zweite Schiff an Backbord war das Ziel des Mechanikers, das dritte Schiff war „Dasindwir“. Gegen 17 Uhr hantierte der Mechaniker mit dem Eigner am Rigg herum. Peter schaute in aller Seelenruhe nach achtern und schien ihn nicht zu bemerken. Ich schrieb Peter eine Handynachricht, der Mann sei jetzt vor Ort und ob er ihn schon gesehen habe? Er schrieb zurück, er könne ihn doch jetzt nicht nerven, er hat doch zu tun. Konnte ich verstehen und blieb ruhig. Ging wohl auch mal kurz ins Schiff, um Chrissie vom Fortgang der Angelegenheit zu informieren. Peter schaute weiterhin fast teilnahmslos weiter nach achtern. Der Mast des Nachbarn wurde mit zwei Fallen wegen eines gebrochenen Vorstags oder Bugbeschlags stabilisiert. Dann verließ der Mechaniker mit seinem Werkzeugkasten den Ort des Geschehens; Peter schaute nach achtern und mir rutschte das Herz sonstwohin. Als der Mechaniker in sein Blickfeld kam, ging er ihm mit der Pumpe in aller Seelenruhe hinterher. Hoffentlich haut der nicht ab, bevor Peter ihn erreicht hat. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt; warum geht er nicht schneller! Er erwischt ihn gerade noch beim Schließen der Heckklappe. Ein sekundenschneller Wortwechsel und Peter tritt den Rückweg an, Scheiße, der hat keinen Abzieher dabei. Alles wieder auf Null. Bedröppelt sitze ich an Bord und teile mit Chrissie meinen Frust. Fahren wir eben weiter mit einer tropfenden Pumpe.

 

Im Niedergang erscheint Peter mit dem Zahnrad auf der neuen Pumpe. Is it magic? Nein. Einmal nicht hingeschaut, als Peter den Abzieher bekam und in kürzester Zeit das Zahnrad von der Welle zog und sich wieder ins Cockpit setzte. Und er ging auch nicht mit der Pumpe dem Abziehermann hinterher, sondern er brachte ihm den Abzieher zurück!

 

Jetzt ist das leidige Thema Schnee von gestern und Windspiels Volvo hat wieder eine „trockene“ Seewasserpumpe. Was für eine Erleichterung für die kommenden Jahre. Und das war nicht das erste Mal, dass mein Bruder, Chrissies Schwager und unser Chefmechaniker, uns aus einer großen technischen Verlegenheit geholfen hat. Egal ob Auto, Uhr, Boot oder Sonstiges. Er bekommt ohne viel Federlesens und in aller Selenruhe alles repariert.

 

Freitag, 23. Juli 2021

Joshua und Axel holen Brötchen und erledigen letzte Einkäufe. Während wir mit ihm noch beim Frühstück sitzen kommt Peter, um noch die Schrauben des bei Krängung ausgetretenen Diesels beim neuen Tankgeber abzudichten. Genug Brötchen sind da, Kaffee auch. Auch Chiara lässt sich sehen; bevorzugt allerdings Müsli auf „DSW“.

Bald darauf sind wir reisefertig; „Dasindwir“ will nach Schleimünde, wir am besten „Testmotoren“ nach Sønderborg: Erstens weil kein Wind, zweitens gucken, ob die Pumpe schön dicht ist.

So trennen sich unsere Kurse, ein paar letzte Fotos für die Mama zu Hause, ein letztes Winken.

Wir sind schon eine Stunde später fest in Sønderborg. Hier werden wir bald angesteckt von der uns umgebenden, allgemeinen Reinlichkeitseuphorie und putzen das Boot bis das Teak und der Kajütaufbau wieder strahlt!

Ein erster Hotdog wird die Belohnung, die wir uns redlich verdient haben.

„Dasindwir“ ist in Maasholm. „Hein Mück“ schickt ein Brückenselfie aus dem Kielkanal.

Pause in sonwik

Chiara, Joshua und Peter starten von Holtenau Richtung Schlei
Chiara, Joshua und Peter starten von Holtenau Richtung Schlei

Sonnabend, 17. Juli 2021 Glücksburg - Sonwik

 

Während "Windspiel" zum ersten Mal seit der Übernahme in 2016 wieder Sonwik-Luft schnuppert und wir nach dem gestrigen Schwitzen wieder durchatmen können - immer noch dank Sonnenpersenning - hat "Dasindwir" in Holtenau Besatzung bekommen. Joshua und Chiara haben angeheuert. Bestenfalls soll es gleich nach Schleimünde gehen, aber ein Liegen dort bei kräftigem West-Nord-West-Wind nicht die beste Wahl. Die Reise bei frischem Wind, bei Damp bis 25 kn. Abends liegen sie vor Anker westlich von Maasholm.

"Hein Mück" ist am Morgen ankerauf gegangen und nördlich um Alsen herum bei bis zu 6 Windstärken nach Søby gesegelt. Immer mehr im Einklang mit ihrem neuen Schiff.

Wir sehnen den Montag heran, für die letzte Kurzunterbrechung unserer Sommertour, um per Mietwagen gen Hamburg  zu gelangen, für die zweite Coronaimpfung, und die eine und andere Erledigung für die Mama und natürlich einen Besuch bei ihr.

 

Another short track

"Hein Mück" legt ab Richtung Dyvig
"Hein Mück" legt ab Richtung Dyvig

Freitag, 16. Juli 2021

 

Vorübergehendes Abschiednehmen von Lu und Carina. Die beiden zieht es nach Dänemark – wir wollen heute schon nach Sonwik. Wenig Wind, aber unverdrossen werden die Segel gesetzt. Kurz vor der dänischen Küste finden wir einen kleinen Windstrich, der uns zeitweise mit 4 Knoten voranbringt. Wir genießen diesen wiederum kurzen Törn. In Sonwik wird getankt, am reservierten Liegeplatz angelegt, aufgeklart und – geschwitzt. Von Lu und Carina hören wir, dass sie in der Dyvig ankern, ebenfalls schwitzen – aber baden. „Dasindwir“ ankert in der Kieler Förde.

"Hein Mück" meets "Windspiel"

Mittwoch, 14. Juli bis Donnerstag, 15. Juli 2021

 

Mittwoch, 14. Juli 2021 Schausende - Glücksburg

Um kurz nach 9 Uhr wird der Fachmann in Sonwik kontaktiert. Telefonische Beratung deutet auf den Simmering hin, auch eigene Recherchen, wo tropft es genau, bestätigen dies. Leider hat der Fachmann keine freien Kapazitäten, und da wir über Ersatzteile verfügen sollen wir das Teil doch einfach selbst wechseln. –

Nun, dann eben doch erstmal Glücksburg. Diese Etappe ist nochmal kürzer. Axel beobachtet das stete Tropfen, während wir das kurze Stück nach Glücksburg segeln. 

Nach Ankunft Nachricht von „Hein Mück“, sie machen sich in Kürze von Kappeln auf den Weg, um uns hier zu treffen. Das ist eine schöne Überraschung. 

Wir starten indes, unsere Lebensmittelvorräte zu ergänzen und marschieren Richtung Edeka. Vorübergehende Bewölkung hat sich sogleich verzogen, sodass wir in brütender Hitze den Fußweg auf uns nehmen. 3 ½ Kilometer kommen uns vor wie 6, zu trinken nix dabei. Als wir endlich am Ziel sind, fallen wir erst einmal gegenüber in die Stühle der „Scheune“, bestellen nach der ersten gleich die zweite Flasche Mineralwasser und gönnen uns einen Vorspeisenteller für 2.

Zum Glück gibt es einen Bus, der uns nach dem Einkauf binnen weniger Minuten zu unserem Ausgangspunkt zurückbringt.

An Bord die wie gewohnt brütende Hitze, unser Windscoop leistet gute Dienste; bestimmt eine halbe Stunde sitze ich vor der Koje auf dem Boden und genieße den Windhauch, den es im Schatten nur hier gibt.

Später am Abend kommen Lu und Carina mit ihrer „Hein Mück“ an und legen sich an einen freien Platz gleich gegenüber. Axel zaubert aus unseren neuen Vierländer Kartoffeln leckere Bratkartoffeln mit einem Spiegelei dazu. Bei einem Gläschen Wein genießen wir einen entspannten Abend.

 

Donnerstag, 15. Juli 2021

Ludger und Carina kommen zum Frühstück und verkünden zu unserer großen Freude, dass sie heute noch hierbleiben, um mit uns ein wenig Sightseeing zu machen. Sie würden gerne zu Fuß laufen, jedoch können wir sie davon überzeugen, dass der Fußmarsch in dieser Hitze kein Vergnügen ist. Also die Busverbindung von Haltestelle Quellental Richtung Schloss im Internet ermittelt. Abfahrt 12:44 Uhr. Tatsächlich zeigt der Plan an der Bushaltestelle 12:53 Uhr. Na besser zu früh vor Ort als zu spät, denn der Bus verkehrt nur alle 60 Minuten. Und wiederum stellen wir fest: Echt gut, so ein Internet...

Station Schloss steigen wir aus und bewundern Schloss und Innenhof. Am Rosarium vorbei Richtung Orangerie finden wir eine schöne Lindenallee, die uns zu einer erfrischenden Pause Richtung „Scheune“ führt. 

Ludger und Carina wollen auf jeden Fall zu Fuß zurück, wir schnappen uns kurzerhand auch ihre Einkäufe und bringen diese per Bus zurück an Bord.

Die Kombüse bleibt heute kalt, Kochen wäre eine Strafe bei diesem Wetter. Stattdessen sitzen wir gemütlich auf der Terrasse des FSC und lassen uns bewirten.

SHORT TRACK

Montag, 12. Juli bis Dienstag, 13. Juli 2021

 

Montag, 12. Juli 2021 

Einen Tag Pause gönnen wir uns, denn wir haben erst nächsten Montag von Sonwik aus die Autofahrt nach Hamburg geplant; der 2. Pieks für mich.

Es geht ein frischer Wind, in Langballigau ist lebhafter Betrieb. Wir drehen eine kleine Runde zu Fuß, werden allerdings schnell von toten, ins Wasser ragenden Bäumen gestoppt, spätestens vor dem Morast am Waldweg oberhalb des Strandes geben wir auf. Stattdessen wird es im Fährhaus ein Matjesbrötchen und ein kühler, erfrischender Weißwein.

Nette Nachbarn schwärmen von Schausende, dorthin soll es denn auch am nächsten Tag gehen.

 

Dienstag, 13. Juli 2021 Langballigau - Schausende

Das wird eine kurze Reise. Ostwind, immer noch, und weniger als gestern. Aber Segeln macht Spaß. „Windspiel“ läuft, und mit unserer neuen Navigationstechnik werden wir immer vertrauter. An der „Schwiegermutter“ vorbei, kurz vor der Dalsgård-Untiefentonne, machen wir eine Halse und segeln flott an Holnis vorbei, Schausende schon im Blick. Kurz darauf werden die Segel gestrichen, und wie auch in Langballigau haben wir freie Platzwahl. Platz 49, der unserer netten Nachbarn in Langballigau, liegt unserem genau gegenüber.

Das Restaurant hat leider Ruhetag, eine genauere Erkundung der Umgebung fällt aufgrund der Hitze aus. 

Als die am späten Nachmittag so langsam vorbei ist, widmet sich Axel unserer leckenden Wasserpumpe. Ein neuer Dichtungsring ist fällig. Zum Glück findet sich in unserem Fundus ein passender, allerdings nur ein einziger, da ist Vorsicht geboten. Auch die Schlauchschelle wird überprüft – am Ende ist die Ursache aber nicht behoben. Hier die ganze Geschichte:

 

Die Seewasserpumpe, Teil 1

 

Seit Tagen tropft es aus der Seewasserpumpe. Sogar, wenn der Motor nicht läuft! Also: Immer schön das Seeventil auf- und zumachen. Meine eigener Versuch die Pumpe zu reparieren endete in einer Beinahe- Katastrophe und fußte auf einer falschen Beobachtung. Ich dachte, der Übeltäter sei die Dichtung vom Deckel der Pumpe. Recherchen in verschiedenen Foren im Internet ließen mich verwirrt zurück. - Also frisch ans Werk ohne vernünftig nachzudenken. Ich ließ das Seeventil offen, in der irrigen Annahme, nur das Wasser im Kreislauf liefe ins Schiff, und dann sei Ruhe. Mal eben den Deckel abgeschraubt, und die Ostsee hörte nicht auf ins Schiff zu laufen. Wat nu? Deckel mit neuer Dichtung draufschrauben und dann ist Ruh? Pustekuchen; ich bekam nicht eine Schraube wieder reingedreht und das Wasser plätscherte fröhlich weiter. Innehalten- Deckel mit einer Hand auf die Pumpe drücken und mit der anderen Hand? Keine Ahnung. Also Chrissie aktivieren, die schon Schlimmes ahnte, aber ruhig blieb. Sie musste im Niedergang über mich rübersteigen ohne Niedergangstreppe und über den Motorblock. Dann übernahm sie den Seewasserpumpendeckel und ich kroch in die Achterkammer, um das Seeventil zu schließen. Erstmal Ruhe; und 15 Liter Wasser aus der Motorbilge lenzen. Dann bemerkten wir, dass die Dichtung überhaupt nicht gepasst hätte, sie hatte die Schraubenlöcher an den verkehrten Stellen. So wie alle anderen Dichtungen bei den vier vorhandenen Reserve-Impellern auch. Nur eine einzige passte zum Glück. Jetzt weiß ich, warum jedem Impeller 4 verschiedene Dichtungen beigepackt sind. Von denen ich annahm, sie seien alle gleich. Nein, es muss für den gleichen Impeller verschiedene Pumpen mit unterschiedlichen Deckeln geben. Und unsere hatte der Voreigner, bis auf die eine, alle schon verbraucht. Nun musste ich nur noch den Deckel mit der einzigen passenden Dichtung auf die Pumpe schrauben. Aber der Fehler war nicht behoben, die Pumpe tropfte weiter. Es ist wohl doch der Simmering, der den Motor- vom Wasserkreislauf trennt. Zum Glück hatte ich vor vier Jahren schon eine Pumpe für derartige Fälle als Ersatzteil gekauft und an Bord gelegt.

Nun soll es in Sonwik ein Fachmann richten.

 

Es geht weiter nach Langballigau

Leuchtturm Kalkgrund in Sicht
Leuchtturm Kalkgrund in Sicht

Sonnabend 10 . Juli 2021 bis Sonntag, 11. Juli 2021

 

Sonnabend, 10. Juli 2021

Gleich morgens nutzen wir den Luxus unseres fahrbaren Untersatzes um einzukaufen. Im Anschluss bringt Axel den Wagen zurück und kommt per Fahrrad an Bord. Nachmittags kommt Besuch, Bernhard schaut vorbei, der, wie wir seit kurzem wissen, nun in Arnis lebt. Nach einigen Jahren gab es viel zu erzählen und ein Treffen mit der „Ella“ in den nächsten 2-3 Wochen wird ins Auge gefasst.  Auch „Freja“ meldet sich. Deren Wochenendziel ist die Schlei, wo wir sie am frühen Nachmittag gleich gegenüber an einem freien Liegeplatz in Empfang nehmen.

Ein gemütlicher Tag geht bei einem Abendessen mit Hermi und Karin an Bord von „Windspiel“ in den Abend über.

 

Sonntag, 11. Juli 2021 Grauhöft - Langballigau

Das gewohnt gemütliche Frühstück auf „Freja“. Gleich darauf trennen sich unsere Wege. „Freja“ zurück nach Wendtorf, wir Richtung Flensburger Förde. Nachdem es gestern noch bei zeitweise bedecktem Himmel recht kühl war, scheint heute durchgängig die Sonne. Der Wind weht mit 3 Bft. aus Osten. Wir kommen flott voran und genießen einen wunderbaren Segeltag. Gegen halb fünf erreichen wir unser heutiges Ziel, Langballigau, wo wir beide noch nie waren. Es ist schön warm, und nach so viel Sonne über den ganzen Tag bauen wir schnell das Sonnenpersenning. Das Sprayhood klappen wir herunter, damit der Wind uns erreicht und gleichzeitig angenehme Kühle verschafft. An Land ein Købmand, Imbissläden und ein Restaurant, das wir vielleicht morgen ausprobieren wollen; bei schönem Wetter auf einer Dachterrasse. Und ordentlich Trubel, an diesem schönen sonnigen Sonntag. 

Den späteren Abend verbringen wir damit, ein funktionierendes Internet aufzutun, um das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft sehen zu können. Weder das Hafennetz noch eine Mindestanforderung von 3G ermöglichen dies, selbst das Aktualisieren eines Livetickers hängt sich immer wieder auf. Die Telekom bietet vorzugsweise Edge und manchmal LTE. Dänisches Radio schließlich lässt uns teilhaben am Rest der Verlängerung und dem Elfmeterschießen, das am Ende Italien für sich entscheidet. Wir waren ja für England, die wären einfach mal wieder dran gewesen.

kurze umfuhr

Robinsons kurz vor der Kurve bei Rabelsund/Schlei
Robinsons kurz vor der Kurve bei Rabelsund/Schlei

Montag, 5. Juli 2021 bis Freitag 9. Juli 2021

 

Montag, 5. Juli 2021 Schleimünde - Grauhöft

Das Ausschlafen wird verlängert durch das Pladdern des Regens auf Deck. Heute wollen wir zu Henningsen & Steckmest, von wo es zu einem kurzen Hamburg-Aufenthalt nach Hause geht. Der Regen beschließt seine Tätigkeit als wir ablegen, sogar mit etwas Sonnenschein motoren wir Richtung Kappeln. Eine Freude, als uns 6 Robinsons vom Haus Warwisch auf ihrer Wikinger-Wanderfahrt entgegen segeln. Sogleich werde ich aufs Vorschiff beordert, um Fotos zu machen, die Axel in alter Verbundenheit natürlich sofort weiterleitet.

 

 

Einlaufend in den Hafen von Henningsen & Steckmest. Nur Platz 18 ist noch grün. Ob das gutgeht für die nächsten Tage?

Platz 18 geht klar, sagt der Senior Rolf Steckmest. Hier darf „Windspiel“ liegen bleiben, bis wir voraussichtlich am Freitag wiederkommen.

 

Dienstag, 6. Juli 2021 bis Freitag, 9. Juli 2021

Zuhause wird am Donnerstag der Papierkram für die Mama erledigt und ein Impftermin wahrgenommen. Am Freitag die Mama im Pflegeheim besucht. Die uns fröhlich begrüßt und, auch wenn sie aus dem Schlaf sanft hochgerissen wird. sofort erkennt. Vor Abfahrt gönnen wir uns wunderbaren Matjes mit der unschlagbaren Hausfrauensoße vom Fischhuus in Blankenese, bevor es abends mit einem Focus Kombi von Ford- Hansen zurück an Bord geht.

 

Schleimünde

Freitag, 2. Juli 2021 bis 4. Juli 2021

 

Freitag, 2. Juli 2021 Strande - Schleimünde

Mit Hummeln im Mors geht es los. Wir wollen nach Schleimünde und hoffen, dort bei einer nicht zu späten Ankunft einen Platz zu ergattern. Bei der Ausfahrt ein kurzer Gruß zu einer anderen „Windspiel“, Heimathafen Finkenwerder.

Bis Bülk raumer Wind, Sonnenschein, dann ändern wir die Richtung und wollen Richtung südwestlicher Sperrgebietstonne vor Damp. Aus der Eckernförder Bucht bläst es wie fast schon gewohnt recht kräftig – in der Spitze 5 Bft., dazu dreht der Wind zu unseren Ungunsten. Immerhin kommen wir trotz allem ohne Wende aus. Unter Land können wir nun etwas abfallen, sodass wir bald kurz vor Schleimünde die Genua einrollen. Das geht wie gewohnt zu schwer, obwohl wir alle Expertentipps berücksichtigt haben! Schleimünde lässt uns jetzt zur Mittagszeit freie Platzwahl. Erst später am Nachmittag füllt sich der Hafen. 

Am Strandsaum stehen jetzt 2 Strandkörbe, recht einladend, da der Wind aus Westen bläst. Recht kühl ist es auch. 

 

Sonnabend, 3. Juli 2021

Immer noch Westwind. Immer noch frisch. Wir genießen kleine Spazierrunden und den Strandkorb. Leider genießen wir nicht das Abendessen in der Giftbude. Der Koch ist krank und das Friteusenteam macht die Notküche. Backfisch, Currywurst oder Schnitzel stehen zur Wahl. Der Backfisch ist dreieckiger Formfisch, nix frisches Filet im Bierteig. In altem Öl frittiert wenig Fisch und viel Panade, die sich mit Fett vollgesogen hat. Dazu Pommes frites. Die waren in Ordnung. Hoffentlich ist der Koch beim nächsten Besuch wieder gesund. Spät abends entdecken wir bei der abendlichen Handydurchschau „Dasindwir“ auf Marinetraffic unterwegs im Kanal, verpassen jedoch knapp das „Brückenselfie“ in Rendsburg. Immerhin klappt es mit dem Webcam-Stalking in Schacht-Audorf. 

 

Sonntag, 4. Juli 2021

Blauer Himmel. Ab 10 Uhr auf Ost drehender, leichter Wind. Es ist richtig warm, sodass wir nach dem Frühstück unser Sonnenpersenning bauen. Der gestern bis in die letzte Ecke gefüllte Hafen leert sich gegen 12 Uhr. Ebenso schnell ist er wieder gut gefüllt. Uns lockt das schöne Wetter zum in diesem Jahr erstmaligen Baden. Dazu nutzen wir den gestern erst entdeckten komfortablen Zugang zum Wasser über Holzbohlen und eine kleine Treppe auf Höhe des Lotsenhauses. Alle anderen schienen sich lieber gleich von Bord aus ins Wasser zu stürzen. SUPs werden allerorten durch den Hafen gesteuert, allein, mit Kleinkind oder Hund dabei. Wir verleben einen herrlichen Sommertag in Schleimünde, den ein kurzer Rundgang und ein kühler Weißwein im Cockpit beschließt.

 

Hitze, regen, Sturmböen und Sonne

Vor Regen und Böen schnell zurück in den Hafen
Vor Regen und Böen schnell zurück in den Hafen

Dienstag, 29. Juni 2021 bis Donnerstag, 1. Juli 2021

 

Dienstag, 29. Juni 2021

Hafentag in Strande. Die Sonne lacht, es ist heiß und schwül. Der DWD hat eine Gewitterwarnung für die Ostseeküste, von Flensburg bis Fehmarn. Kommt hier nicht her, hat der Hafenmeister gestern gesagt. Auch unser Nachbar zweifelt. Kuchenbude ist gebaut – und das ist gut so, denn dem Donnern über Laboe folgen Minuten später heftige Regengüsse und Blitz und Donner auch hier. Großes Hallo bei den Kindern und Jugendlichen in den Optis und Lasern, die es gerade eben schaffen, vor der Böenwalze an den Slipp zu kommen. Dann pfeift es mit bis zu 8 Bft. Später geht der Wind weg; der Regen bleibt. Wir schauen uns das Achtelfinale der deutschen Mannschaft an – was für ein Vergnügen dagegen das gestrige Spiel der Schweiz gegen Frankreich. Später fliegen auch noch die Schweden gegen die Ukraine aus dem Turnier.

 

Mittwoch, 30. Juni 2021

Es ist trocken, aber der Himmel grau. Als sich später die Sonne zeigt, machen wir einen kleinen Spaziergang und entdecken dabei, dass das Schild an unserem Liegeplatz nun Rot ist. Leider wird dieser Platz doch schon heute von seinem Besitzer beansprucht, da seine Maschine schneller repariert werden konnte. Wir legen ab, da kommt er schon, und wir suchen uns einen neuen Platz. An Steg 5 werden wir fündig. Die Kuchenbude nur zum schnellen Einsatz kurz auf das Sprayhood gerollt macht sich dieser Umstand sogleich wieder bezahlt. Es beginnt ausdauernd zu regnen und hört bis in die Nacht hinein nicht auf.

 

Donnerstag, 1. Juli 2021

Ein grauer Morgen und ein grauer Vormittag. Unseren heutigen Spaziergang beginnen wir nach dem letzten Regen dieses Tages gegen Mittag. In Schilksee erfrischen wir uns im „El Möwenschiss“ mit einer kühlen Zitronenlimo und genießen auf dem Rückweg schon herrlichen Sonnenschein. Der Wind weht frisch, auf der Förde reicht vielen die Genua. Spontan fassen wir den Entschluss, heute Abend beim KYC zu essen, zuvor trinken wir geschützt im Garten des Restaurants Cappuccino und Latte Macchiato. Gemütlich in der Sonne an Bord und später Einkehr beim KYC: das rundet unseren Strande-Aufenthalt ab. Morgen wollen wir weiter. 

 

Gieselaukanal - Strande

Das obligatorische "Brückenselfie"
Das obligatorische "Brückenselfie"

Montag, 28. Juni 2021

 

Leinen los um kurz nach halb neun. „Ol Baas“ fährt mit eigenem Antrieb, nach Klärung der Anwendertricks für ihren Außenborder telefonisch beim Papa. Wir bleiben als Backup- Schlepper immer kurz hinter ihnen, falls ihr Mariner- Röcheleisen wieder streiken sollte. Ohne Mucken erreichen wir gemeinsam Holtenau.

Hier herrschen klare Verhältnisse: Wir warten erst auf ein größeres Containerschiff, dann dürfen die 8 wartenden Sportboote einlaufen.

Kurzer Abschied von Klaas und Lina, dann laufen wir aus und setzen die Segel. Wind von vorne, 3 Bft. Nach ein wenig Eingewöhnungszeit und Getüdel kommen wir mit gut 6 Knoten unserem Ziel näher. Sollte Strande, unser gesetztes Ziel, übervoll sein, wäre Schilksee die Alternative.

Zur besten Abendbrotzeit laufen wir in Strande ein und sind gefühlte 90 Sekunden später fest. Und auch noch auf einem Platz an Lieblingssteg 7.

Kurzes Aufklaren, Hafengeld bezahlen – und ab, der Magen knurrt. So sehr, dass es bei „Bruno“ Burger und Currywurst sein muss. 

Nach einem Fußball-Leckerbissen, dem Einzug ins Viertelfinale der Schweiz mit dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Frankreich, fallen wir müde in die Koje.

 

Dank Frank "Frankie" Heuser sind wir jetzt auch elektronisch auf der Höhe mit B&G Zeus 3S 9 Zoll, Philippi Batterie- und Tankmonitor und UKW- Sprechfunk mit AIS. Wer uns "stalken" möchte: Windspiel auf Marinetraffic. Oder auf der gleichnamigen App unter Windspiel, DE Pleasure Craft.

 

Es geht los

"Ol Baas" im Schlepp zum Gieselaukanal
"Ol Baas" im Schlepp zum Gieselaukanal

Sonntag, 27. Juni 2021

 

Sonnenschein. Um viertel vor acht wird abgelegt. Kaum Wind aus Nordwest, es ebbt seit einer knappen Stunde. Wir motoren, um Strecke zu machen. Die Sonne scheint, später wird es heiß, spätestens vor der Schleuse. Weißes Licht beim Ankommen, das auf Rot springt, als wir fast direkt vorm Schleusentor schon das Klingeln des sich schließenden Tores vernehmen. Zugegeben, die Schleuse war gut gefüllt, aber die kurz vor uns in die Schleusenvorkammer eingelaufene große Bavaria trat auf die Bremse und traute sich nicht weiter. Um ihnen nicht ins Heck zu rauschen musste auch unsere Maschine auf rückwärts schalten.

Nun heißt es Warten. 1 ½ Stunden, verkündet der Schleusenmeister. Kurz bevor die um sind, haben wir eine kleine Biga 24 im Schlepp, deren Außenborder den Dienst versagt hat. 

Ich funke die Schleuse an und informiere, dass wir im Schlepp einlaufen würden. Das ginge natürlich nicht, wir sollten auf die nächste Schleusung warten. 10 Schiffe der 12 – 15 mittlerweile wartenden könnten jetzt mit: Wir nicht. Punkt und "aufgelegt". Mehrfach KielKanal 1 gerufen, um das Gespräch zu beenden. Nach dem vierten Anruf meldet sich der Schleusenmeister. Ich weise ihn darauf hin, dass wir und auch unser Havarist schon länger als alle anderen warten würden. Er klärt mich über die Unwichtigkeit der Freizeitschifffahrt und die prioritäre Bedeutung der Berufsschifffahrt auf. Ergänzt mit dem Hinweis, dass man wie die Berufsschifffahrt (?) seine Boote in tadellosem Zustand zu halten habe. (Warum versuchen die immer mal wieder durchs geschlossene Schleusentor zu fahren?) Nachdem er das verkündet hatte, wendete sich überraschenderweise das Blatt: Unser Schleppverband solle als erstes einlaufen, danach alle anderen, denn nun gebe es eine reine Sportbootschleusung.

Entgegen der ursprünglichen Pläne, unseren Schlepp in Brunsbüttel „abzustreifen“, fuhren wir im Verband weiter, mit dem zwischenzeitlich modifizierten Ziel Gieselau (statt Rendsburg). Ankunft zur Abendbrotzeit, das wir allerdings schon vorgezogen hatten. Später kamen Klaas und Lina von „Ol Baas“ auf einen Klönschnack zu uns an Bord, wobei sie uns zum Dank eine Flasche Rum überreichten.