Die Sommerreise ist am 31.08.2015 beendet. Der diesjährige Blog verabschiedet sich von seinen Lesern. Wir haben ihn an seine Grenzen gebracht. 200 Elemente- Text, Bilder, Überschriften sind im Programm vorgesehen. Die haben wir erreicht.
"DASINDWIR" war insgesamt fast zwei Monate auf der Ostsee unterwegs.
Das heißeste Wochenende des Jahres ist vorbei. Wir haben es vorgezogen die 35 Grad Celsius🔥 besser im Hause zu verbringen und sind nicht am Sonnabend gestartet. Heute hatten wir noch West 6. Macht auch keinen Spaß gegen Wind und Tide zu kreuzen. Aber Morgen früh, da soll es passen. Hochwasser um 0900, Wind 3 Bft. aus Süden und nur bis 30 Grad. Das reicht bis Brunsbüttel und weiter bis Rendsburg. Schaun mer mal, um mit dem Kaiser zu sprechen.
John Ment von Radio Hamburg verteilt Venti(Menti)latoren auf dem Rathausmarkt. Die Sonne scheint mit noch angenehmen 20 Grad. Wind aus Süd mit 0,5 Bft.
Wir laufen zwischen 3 und 6 Knoten und die Tide schiebt kräftig mit. Höhe Brokdorf ist der Wind weg. Die Luft steht bei weit über 30 Grad Celsius. Axel japst nach Luft und spannt zum Schattenspenden den Regenschirm auf.
Maschine gestartet, keine Minute später meldet sich der Wind zurück. Und jedes Mal das gleiche Spiel vor der Schleuse. Ist die alte Nord auf weiß oder nicht? Chrissie funkt den Schleusenmeister an. "Hebel auf den Tisch, dann lass ich euch noch rein." Kurz vor dem Abbiegen geht das Hauptsignal auf rot. Wieder gefunkt. Was das denn bedeuten solle? Er habe uns verwechselt. Wir sollen man besser noch warten. Die Schleuse sei sehr voll. Wir könnten uns die nächste Schleuse mit Feuerschiff Elbe 1 teilen.
So eine Kanalfahrt ist doch immer stinklangweilig. Dies ist ein Zitat und nicht von mir. Ich finde die Fahrt durch den Kanal eigentlich immer ganz nett. Was stimmt, ist allerdings folgende Regel: entweder es regnet, oder es hat brütende Hitze. Oder, wie heute, beides. Nachdem ich die diversen Fender und Leinen wieder verstaut und das Segelpersenning gebaut habe, rinnt der Schweiß. Nun denke ich, erstmal einen Moment nur sitzen und verschnaufen, und dabei eine rauchen. Zuvor aber hat da jemand fürchterlichen Hunger. Auf Würstchen, am besten heiß. Und dazu Brot. Er könne das auch machen. Nun sitze ich erstmal und rauche, und sage, ich kann ja auch steuern. Da wurde aber irgendwie nichts draus, ich machte die Würstchen heiß, schmierte Brote und kochte Kaffee. Das ging bei der Hitze wirklich nur, indem der Kopf zwischendurch immer mal in den Fahrtwind gehalten wurde. Denn obwohl der Himmel nun bedeckt war, blieb es unverändert heiß. Nach dem Verzehr unseres köstlichen Mahles und bei Kilometer 14 wurde ich ein bisschen müde. Allerdings musste Axel jetzt erstmal die Beine hochlegen, nach dem vielen Sitzen und Steuern. Das tat er, unter Deck, wobei einem dann unweigerlich die Augen zufallen können. Ich steuerte derweil, d.h. dank unserer ausgefeilten Pinnen-/Leinenkonstruktion korrigierte ich die Richtung nur von Zeit zu Zeit. Viel Schiffsverkehr war nicht, allerdings stieg am Ufer die Anzahl der Angler. Ein untrügliches Zeichen für Regen. Bei Kilometer 26 hatten Axels Beine lange genug hochgelegen, kurz darauf setzte der Regen ein, kurz darauf auch ausreichend genug für den Einsatz unseres Ölzeugs. Nun kühlte es auch merklich ab.
Nun ist es auch nicht mehr weit zum Liegeplatz fast mitten in der Stadt beim Regattaverein Rendsburg.
Wind- und Reparaturpause. Erst einmal haben wir tatsächlich abgelegt. Dann ging das Überlegen los. Vor allem natürlich Axel. "Ist ja doch ganz schön windig, aber um die Ecke nach Strande ist ja alles abgedeckt. Da rutschen wir mal eben rum. Oder? Und das Anlegen mit den hohen Pfählen in den langen Boxen? In Rendsburg sind bestimmt viel mehr Schlossereien für den gebrochenen Kickerbeschlag. Wollen wir wieder umdrehen?" Chrissie:"Ich rauch erst mal zu Ende, dann können wir immer noch zurück!" Was dann auch geschah und im Hafen zum Glück mit: "Na, wolltet ihr auch einen ruhigeren Liegeplatz?" kommentiert wurde.
Flugs schlugen wir das Großsegel ab und demontierten den Baum. Der Hilfshafenmeister nannte uns eine Schlosserei, diktierte uns aber die Telefonnummer seines Hals- Nasen- Ohrenarztes. Der konnte uns nicht wirklich weiterhelfen. Aber die Segnungen des Internets und eines Smartphones ließen uns umgehend die empfohlene Schlosserei finden. "Jo, nächste Woche, da hätte man wieder Zeit für unseren Wunsch."
Bei der nächsten Schlosserei war der Azubi am Hörer. Der Chef sei nicht mehr da, würde sich sofort am nächsten Morgen melden.
Da stand dem ersten Einkauf im Edeka nichts mehr im Wege und die beiden Briefe wollten auch expediert werden. "Briefkasten?" Ratlosigkeit an der Supermarktkasse. "Bei der Nordmarkhalle. Versuchen sie es einmal dort." An der Nordmarkhalle konnte Chrissie in weiter Ferne die Straße runter einen Briefkasten erspähen. Den fütterte sie mit unseren beiden Briefen, die passten man gerade eben, so wohl gefüllt war er bereits. Die letzten Zuckungen des Poststreiks?
Wieder an Bord- Wind, Wind, Wind bis 8 Bft. und gepflegte Schauer zwischendurch. Normales Urlaubswetter nach der großen Hitze.
Wieso ruft der Meister nicht an? Weiß er, dass wir gerne länger schlafen? Ein Anruf beim Schlosser gibt Axel Gelegenheit, dem Gesellen alles noch einmal zu schildern. Aber der Chef sei noch nicht vor Ort, der käme bald, dann wisse auch der Geselle mehr. Wir haben natürlich Verständnis: Ist ja ein wenig popelig, so eine kurze Schweißnaht.
Um 1000 holen wir die Brötchen bei der Hafenmeisterin und fragen dort zur Sicherheit nach einer weiteren Schlosserei und erzählen vom gestrigen Anruf beim HNO- Arzt. Moinsen, ja Moinsen, der sei der Richtige. Der würde sich umgehend um unser Problem kümmern. Das wollten wir sofort versuchen.
Aber erst einmal aufs Örtchen. Mitten in der Verrichtung klingelt das Taschentelefon. Der Geselle ist am anderen Ende. Man sei jetzt abfahrbereit und wäre in wenigen Minuten vor Ort. Tja, denn man los. Tatsächlich, kurze Zeit später fahren der Geselle und der Azubi vor. Schnell ist der Baum verladen und erklärt, was gerichtet werden soll. Festlegen, wann die Reparatur fertig sei, könne man sich noch nicht, aber spätestens Morgen würde geliefert. Bei der Wettervorhersage auch für uns kein Problem, wo wir den Sturm aussitzen.
Erst einmal gefrühstückt. Nicht nur auf dem Örtchen, nein, auch beim Frühstückskaffee klingelt das Handy schon wieder. Wo wir denn wären? Man könne uns nicht sehen und stehe doch direkt vor dem Schiff! Der Geselle und sein Azubi liefern tatsächlich schon den reparierten Großbaum und können sich vermutlich kaum vorstellen, dass man in einem Segelboot auch sitzen kann ohne gesehen zu werden.
Der Chef habe gesagt, 80 Euro, und wir bräuchten kein weiteres Wort zu verlieren. Das ist auch ganz in unserem Sinne und wir stocken den Betrag um ein ansehnliches Trinkgeld auf. Schnell ist der Baum mit einer neuen wunderschönen Schweißnaht wieder an Deck verstaut.
Später ist er schnell wieder montiert. Bei dem starken Wind heben wir uns das Anschlagen des Segels erst einmal auf. Es weht durchgehend mit 30 Knoten Wind, der in Böen bis zu 45 Knoten erreicht.
Ein Takling auf die zweite Reffleine, den neuen Großfallschäkel eingeschoren, die Kramschublade von 40 Batterien und gut 20 Duschmarken und anderem Gedöns befreit. Schon ist wieder Platz für neuerliche Sammelware.
Noch einmal Einkaufen um den Rest vom gestrigen Essen mit einem halben Grillhähnchen, Wurzeln, Porree und Curry zu Mutschi- Mutschi mit Wauwau zu verlängern.
Abends stellt sich die Frage, Großsegel noch schnell anschlagen oder doch erst Morgen?
Heute!
Da schmeckt der Cuba Libre gleich noch mal so gut.
Es ruckt in den Vorleinen. Der Wind lässt die gegenüber von unserem Liegeplatz stehenden Bäume rauschen. Davon kann man schon mal aufwachen. Umso erstaunlicher, dass es trotzdem schon 9 Uhr ist. Noch einmal umdrehen, bis sich Axel schließlich zehn Minuten später erbarmt und aufsteht und die Brötchen im Hafenmeisterinnenbüro abholt. Die letzten Tage waren wir immer die vorletzten Abholer. Heute sind wir die letzten.
Frühstück macht Axel auch. In aller Gemütlichkeit gehen wir das an, denn der Entschluss ist gereift, hierzubleiben. Von Rendsburg haben wir bisher nur den Edeka gesehen. Und ich den Briefkasten. Unweit der Nordmarkhallen.
Diverse Projekte stehen heute auf dem Programm. Erstes Projekt, Ruckdämpfer in die Vorleine. Kurze Erholung, Lesen und E-Mails checken, dann beginnt Axels Projekt: Duschen.
Erfrischt kehrt er zurück, wir lesen und daddeln noch ein bisschen, trinken dazu keinen Kaffee und beschließen einen Rundgang durch Rendsburg.
Wir besichtigen die Kirche St. Marien, schon im 13. Jahrhundert gebaut, der Turm im 16. Jahrhundert. Ein Bronzetaufbecken aus dem 16. Jahrhundert, ebenso alte Altarleuchter. Wir nehmen uns Zeit um alles anzuschauen, natürlich wird auch eine Kerze angezündet, für Hans, der immer auf uns aufpasst. Insbesondere an Bord.
Ein kurzer Umweg zur Bank, etwas Geld nachbunkern und dem blauen Band folgen, das uns am Heiliggeisthospital und dem alten Rathaus vorbeiführt. Das Café am Markt ist übervoll, das Schleswig-Holstein-Musikfestival gastiert hier mit einer Schar junger Blasmusiker.
Stattdessen gehen wir zurück und gönnen uns Milchkaffee und Lübecker Marzipantorte im Café Andresen.
Neben uns am Tisch ein altes Ehepaar. Nervige Gesprächsfetzen und anderes stören den Kaffeegenuss. Oma, die es nicht mehr schafft, gegen Wind Fahrrad zu fahren, nach der Herzoperation, wo sie ja nun weiß, wie das so geht. Und dass sie kürzlich Astrid gesehen hätte, jaja er auch, und ihre Tochter. Nein, eine Tochter hätte sie noch nie gesehen. Weitere Plattheiten werden aneinandergereiht, er stimmt ihr zu. Brummend, maximal mit: „Jaja“. Man kann nicht weghören. Wir hatten uns das Kaffeetrinken jedenfalls anders vorgestellt. Auch ohne dass die Sahne auf der Torte auf irgendeine Weise mit Zwiebeln in Kontakt gekommen wäre. Und dass der Kaffee nicht aus einem Automaten kommt, nicht schmeckt und die Milch viel zu stark erhitzt ist. Da half auch das applizierte Schokosternchen nicht, im Gegenteil. Auch das schmeckte irgendwie salzig.
Über unseren weiteren Rundgang gibt es nicht viel zu berichten. An der aufwändig gestalteten Promenade spazieren wir zurück, nicht ohne festgestellt zu haben, dass es sich im Cockpit deutlich gemütlicher sitzt als auf den hölzernen Loungebänken auf eben jener Promenade. Sie sahen bequemer aus als sie in Wirklichkeit waren, was sich beim Probeliegen herausstellte.
Der Tag klingt aus und wir freuen uns, dass es deutlich wärmer und weniger windig geworden ist. Nach Resteessen "Mutschi Mutschi mit Wauwau Teil III" heute mit Reis verlängert können wir sogar im Cockpit sitzen und gönnen uns einen Ouzo als Aperitif.
Morgen soll es wenig Wind und schönes Wetter geben. Vielleicht wird es abends regnen. Wir werden sehen.
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Heute geht es weiter. Der Wind ist weg. Es ist etwas bewölkt. Wir wollen nach Damp, uns mit meinem Großcousin Jürgen treffen, dessen Boot dort liegt.
Axel holt die Brötchen ab, kocht Kaffee und Tee. Frühstücken wollen wir unterwegs.
Ich habe heute ein wenig Anlaufschwierigkeiten, aber trotzdem schaffen wir es, statt der angepeilten Abfahrtszeit um 8 Uhr um viertel nach acht abzulegen.
Ich tüdel noch ein wenig unter Deck rum, während Axel schon mal nach links in den Kanal abbiegt. Kaum lass ich mich im Niedergang sehen, kommen die Aufträge: Sonnenbrille, Sonnenmilch, einen Tee, und wollen wir nicht denn jetzt auch mal Brötchen essen. Wird alles erledigt. Ich setze mich mit raus, nicht bevor ich noch ein bisschen Tee nachgereicht habe, und trinke meinen Kaffee.
Da wird aber schon der Ruf mit dem Wunsch nach Ablösung laut. Bei Kilometer 72 übernehme ich den Dienst an der Pinnen-/Leinenkonstruktion, während Axel die Füße hochlegt. Damit einhergehend schließen sich dann auch schnell automatisch seine Augen.
Bei Kilometer 94 regt er sich wieder. Wird auch Zeit, muss mal Kaffee wegbringen.
Wechsel am Ruder, nachdem auch er noch einmal schnell nach unten verschwunden ist. Nach meinen Wünschen wird sich immerhin erkundigt, ich habe aber keine.
Vor der Schleuse müssen wir zum Glück nicht allzu lange warten und dürfen nach dem Feederschiff „Hooge“ in die Schleuse einlaufen. Ausgeschleust zwanzig Minuten später. Da ist es fünf nach eins. "Raffinesse" von Norbert Masch schleust mit uns und ist auf Überführungsfahrt für den Familientörn. Zeit zu Klönen nach dem Woher und Wohin und was es sonst noch Neues gibt.
Der Himmel hat sich zugezogen, es geht kaum Wind, der aus Ost kommt. Wir pottern bis auf Höhe der Strander Bucht und nehmen jetzt die Segel hoch. Kurzes Telefonat mit Jürgen, als wir auf Höhe Bülk sind. Er ist mit seiner Bianca 28 „Windspiel“ zwischen Damp und der Eckernförder Bucht zugange.
Hinter Bülk schwächelt der Wind und fällt fast in sich zusammen. Wir halten noch ein wenig durch aber lassen irgendwann die Maschine mitlaufen. Als der Wind wiederkommt, machen wir den Motor wieder aus. Vor der Steilküste habe ich auch ein blaues Boot ausgemacht, auf dem der Gennaker gesetzt wird. Schließlich kommen wir näher und nach einem klärenden Telefonat haben wir uns gegenseitig identifiziert. Wir fotografieren uns gegenseitig und nähern uns gemeinsam der Hafeneinfahrt von Damp. Recht voll ist es, aber wir finden unweit von Jürgen einen Platz, der zwar viel zu lang – aber grün ist.
Axel brennt die Fotos auf CD und überspielt die von uns gemachten Bilder vom Chip auf den Laptop. Wir inspizieren „Windspiel“ und gehen danach gemeinsam essen.
Außerdem wird Jürgen sich per whatsapp melden, wenn er demnächst mal mehr als einen Tagestörn macht.
Wir wollen morgen auf jeden Fall weiter. Hermi und Karin mit ihrer „Freja“ sind auf dem Rückweg und in Sonderborg. Morgen werden wir sehen, ob wir uns an der Schlei oder in Flensburg treffen.
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Brötchen holen, Frühstücken, Duschen. Dann beginnt an Land schon eine Band zu spielen, deren Musik über den Hafen schallt. Wir haben uns per Whatsapp mit Hermi und Karin in Schleimünde verabredet, die von Sonderborg heruntergesegelt kommen. Gegen halb eins machen wir die Leinen los, ziehen im Vorhafen schon das Groß hoch und nehmen vor der Tür die Genua dazu. Ein frischer Wind weht, frischer als im Hafen gedacht. Bei knapp halbem Wind rauschen wir Richtung Schleimünde und brauchen für die 5 Meilen gerade mal eine knappe Stunde. In Schleimünde ist Platz genug, auch für die „Freja“ mit Hermi und Karin, die etwa eine Stunde später nach uns da sind und sich neben uns legen. Das neue Schiff wird und in allen Details inspiziert und der spontane Kauf beglückwünscht. „Freja“ sieht aus wie neu und ist aus dem Baujahr 2000. Tolles Schiff und edel gebaut- Innen wie Außen. Zu Axels Freude führt eine „Freitreppe“ als Niedergang in den Salon. Nie mehr krumm machen um über ein Brückendeck nach unten zu gelangen!
Eigentlich wollten die beiden ein Jahr Segelpause nach dem Verkauf ihres alten Schiffes einlegen; die Pause hielt nur die Wintersaison. Mit Sekt stoßen wir auf die Hallberg Rassy 34 „Freja“ an. Später gibt es Kaffee und Kekse und abends gehen wir zum Essen in die Giftbude. Der restaurierte Leuchtturm wird ebenfalls begutachtet.
Die Giftbude hat einen neuen Betreiber, der die Gäste ganz alleine mit etwas modernerer Küche versorgt und um Mithilfe bei der Bedienung bittet. Nix mehr mit Dorschfilet und Bratkartoffeln, aber auch lecker.
Zurück an Bord von „Freja“ sitzen wir noch gemütlich unter Deck und lassen den Tag ausklingen. Etwas Regen hat sich schon am frühen Abend eingestellt, von Zeit zu Zeit gibt es leichte Schauer. Zum Glück sind wir während des Segelns davon verschont geblieben.
Für morgen ist ähnliches Wetter vorhergesagt, wir wollen gemeinsam nach Kappeln, damit Axel am Dienstag abend von dort noch einmal Richtung Hamburg starten kann, um an der Abschlussveranstaltung des IFOK am Mittwoch teilzunehmen.
Das wird eine lange Reise von Kappeln per Bus, via Damp nach Eckernförde und über Kiel nach Hamburg.
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Schleimünde grau. Frühstück auf "Freja" estimated time: 09:14. Time of Frühstücksbeginn: 09:14. Zum Baden reizt heute nichts, also reift der Beschluss, gemeinsam nach Kappeln zu pottern. Zur Sicherheit tue ich noch einen Blick in die Seekarte und errechne, dass es 7 1/2 Meilen sind. Lieber eine Viertelstunde früher los. Nun bekomme ich entweder eine neue Brille, einen neuen Zirkel oder einen Auffrischungskurs Navigation: Die halbe Meile in der Karte war bei mir eine ganze! Peinlich. So musste ich für die Getränkeversorgung gerade stehen, denn statt vielleicht eine Viertelstunde warteten wir 45 Minuten vor der Brücke….
Das Argument, dass Hermi dabei ja die Rückwärtsfahrqualitäten des neuen Schiffes ausgiebig ausprobieren konnte, zog nur wenig.
Schon fast mit Mühe fanden wir einen Liegeplatz in Kappeln beim ASC, ziemlich belegt, viele Dänen, aber dann doch fast nebeneinander. Einem gemeinsamen Einkauf, u.a. Aal, Bücklinge, Stremellachs und Heilbutt in der Räucherei, folgte eine kurze Einkehr im Cameo. Auf "Freja" wurden im Anschluss Bratkartoffeln gebraten, die gab es neben Rührei und ganz frischem Schwarzbrot zu unserem Räucherfisch. Sehr lecker! Getränkeversorgung oblag natürlich noch mir, Ouzo Ploumari und Yüann-Tonnix hatte ich im Angebot; durfte mich selbst aber sogar am Havanna Club der Gastgeber gütlich tun. Heute wurde es nicht ganz so spät, Hermi und Karin hatten in Erwägung gezogen, sich am nächsten Tag mit Freunden in Gelting zum Grillen zu treffen, da wäre ein zu spätes Aufstehen schlecht, zumal wieder 09:14 zum gemeinsamen Frühstück vereinbart wurde.
Noch einmal gemeinsam frühstücken auf „Freja“, dann heißt es Abschied nehmen. Das Wetter und der Wind locken die beiden die Schlei hinauf, wir bleiben in Kappeln, denn Axel muss nach Hamburg, um an der Abschlussveranstaltung des IFOK teilzunehmen. Bevor wir zum Bus müssen, wird das erste Mal in diesem Urlaub der Sonnenschirm zum Einsatz gebracht. Der Fahrplan sieht vor, dass Axel um 16:37 Uhr in Kappeln/Hafen in den Bus steigt. Zuvor gibt es noch eine kleine Stärkung im Fischimbiss auf dem Weg. Diesen wollen wir aber nicht weiterempfehlen.
An der Bushaltestelle angekommen lesen wir, dass der Fahrplan nicht vorsieht, dass die Linie 3010 überhaupt hier hält. Ein klärendes Telefonat beruhigt. Pünktlich erscheint der Bus, hält auch und schon ist Axel weg. Ein kurzes Winken noch an der Ampel, bevor der Bus über die Schleibrücke fährt und ich, nach einem kurzen Umweg in den Freizeitladen an der Ecke, zurück an Bord trotte.
Axel steigt kurz vor Damp in Grünholz/Vogelsang um. Der nächste Bus der Linie 3010 bringt ihn nach Eckernförde. Ab in den Zug nach Kiel, umsteigen Richtung Hamburg am selben Bahnsteig gegenüber, Dammtor aussteigen, S31 nach Altona, umsteigen in die S1 nach Blankenese. Um 20:13 erhalte ich eine whatsapp mit Foto des Stationsschildes „Blankenese“. Letztes Umsteigen in die Bergziege, deren Profinutzer natürlich wissen, dass man seinen Haltewunsch durch ausreichend festes Drücken des entsprechenden Knopfes mitteilt. Rufen hilft zur Not auch. - Währenddessen habe ich ein Samurai-Sudoku gelöst und ein weiteres aus dem Hamburger Abendblatt vom letzten Wochenende. Später kommt noch das Zeiträtsel dazu, erste Folge eines Sommer-Preisrätsels, dessen Gewinner 3 Tage für 2 Personen im Kempinski Berchtesgaden verbringen darf. Hat letztes Jahr nicht geklappt, mal sehen ob während dieses Urlaubs immer ausreichend Internet zur Verfügung steht, um in diesem Jahr regelmäßig teilnehmen zu können und zu gewinnen.
Mit dem Gute-Nacht-Anruf gegen 23:30 Uhr bin ich gerade fertig geworden mit Rätseln und Lösung abschicken und falle in die Koje. Mit dem - einzigen - Vorteil: Ich habe richtig viel Platz!
Um viertel nach sieben schaue ich schon einmal nach draußen. Es scheint wieder ein sonniger, schöner Tag zu werden. Aber viertel nach sieben ist wirklich früh. Ich suche deshalb noch einmal die gemütliche Koje auf.
Um viertel vor acht ist aber gut. Butter aus dem Kühlschrank, Kaffee und Ei kochen, Tisch decken und die Brötchen vom Hafenmeister abholen. Whatsapp an Axel, die noch ohne Antwort bleibt, halb neun ist offenbar zu früh.
Die Rätsel sind alle gelöst, deshalb nutze ich das Internet, um ein paar E-Mails zu schreiben. Außerdem stöbere ich in der ZDF-Mediathek und schaue eine Folge Rosenheim-Cops und einen Krimi „Hattinger“, spielt am Chiemsee. Joshua schreibe ich eine Karte und mache noch einen Stadtrundgang, um den von Axel für das Abendessen gewünschten Dorsch zu kaufen. Im kleinen Supermarkt kaufe ich noch einige Kleinigkeiten und gönne mir noch ein Eis. Zurück an Bord verzichte ich auf den Sonnenschirm und räume ein bisschen auf, bevor ich es mir im Cockpit gemütlich mache.
Gegen 18 Uhr erhalte ich die ersten Nachrichten von Axel, der sich praktischerweise mit Ulli und Iris verabredet hat, die gleich am Abend vor Beginn der Schulferien mit dem Auto nach Maasholm fahren wollen um am nächsten Morgen ganz früh in ihren Sommerurlaub zu starten. Um zwanzig vor neun wird Axel vorm Hafen abgesetzt, aufgesetzt werden prompt die schon geschälten Kartoffeln und der Dorsch wird in Zitronensauce gedünstet. Gegen halb zwölf ab in die nur noch fast halb so große Koje. Morgen geht´s weiter. Mit Segeln und Bloggen.
In Hamburg liest sich Axel vormittags noch einmal in den zu beschließenden Abschlussbericht des Dialogforums Tideelbe ein. Ein 18 Sitzungen langer Diskussionsprozess zum Strombau an der Tideelbe- und des Sedimentmanagements hauptsächlich im Hamburger Hafen soll damit ein vorläufiges Ende finden. Wer sich für das Thema Elbe, Elbvertiefung und andere Themen rund um die Elbe interessiert- hier eine kleine Auswahl an Links ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
http://www.dialogforum-tideelbe.de
http://www.lebendige-tideelbe.de
http://www.tideelbe.de/1-0-Startseite.html
Mit der 7. Sitzung am 15. Juli 2015 endete der Dialogprozess des Forums Strombau- und Sedimentmanagement Tideelbe. Die Ergebnisse aller Sitzungen und die Arbeit der Fachforen wurden in einem Bericht zusammengetragen.
Zur siebten und abschließenden Sitzung am 15. Juli 2015 wurden die Fachbeiträge, Diskussionen und erarbeiteten Ergebnisse des Forums Strombau- und Sedimentmanagent in einem Ergebnisbericht zusammengefasst. Dieser wurde auf der Sitzung von den Teilnehmenden einstimmig verabschiedet und kann in Kürze auf der unten stehenden Seite eingesehen werden.
In aller Gemütsruhe wird gefrühstückt. Zum Glück habe ich ein Brötchen mehr bestellt als sonst, wir haben beide Hunger.
Nach dem ersten Blick durchs Luk sah erst einmal alles grau in grau aus. Aber wie sich später herausstellte, wurde es ein sonniger Tag mit wenig Wind.
Wir wollen auf jeden Fall los und werden „vor der Tür“ schon sehen, wohin es uns möglicherweise weht, schlimmstenfalls, wohin uns der Motor schiebt.
Die Brücke um viertel vor zwölf ist es geworden. Vor Schleimünde: kein Wind.
Wir überlegen, ob Marstal oder Sonderborg, was ist günstiger für die weitere Reiseroute, die wir immer noch von den Windvorhersagen abhängig machen können.
Unsere erste Richtung, unter Maschine, ist Sonderborg, jedenfalls die Küste hoch gen Norden, weil es die kürzeste Distanz aller heutigen Möglichkeiten anbietet. Als kurz vor Falshöft etwas Wind aufkommt, wollen wir Richtung Sonderborg kreuzen. Dann dreht der Wind westlicher, und wir segeln den vermeintlichen ersten Kreuzschlag weiter Richtung Gammel Pøl. Nun könnte es Mommark oder Fyns Hov werden, oder Søby. Aber auf Höhe der Untiefentonne Gammel Pøl kommt der Wind aus Westen, jetzt also Richtung Skjoldnaes. An der Nordspitze Ærøs vorbei dreht der Wind auf Südost, wobei wir bei allen Richtungen nicht von Wind, sondern eher von einem Windhauch sprechen können. Tatsächlich mussten wir uns zwei Mal mit Maschine aus einem totalen Flautenloch heraushelfen.
Kurz bevor wir zwischen Lyø und Avernakø waren, bekamen wir einen leichten Windhauch aus Südwest. Also so ziemlich platt vorm Laken. Erst als wir fast an der Untiefe vorbei waren, kam mehr Wind; jetzt aus West-Nord-West. In die Bucht von Fåborg hinein rauschten wir mit stattlichen 6 Knoten, mussten jetzt sogar hoch ran.
Kurz vor der Hafeneinfahrt zum neuen Teil des Yachthafens nahmen wir die Segel weg, machten die Leinen klar und fuhren in eine Box. Die war tatsächlich recht groß, und kurz vor Erreichen des Stegs konnte ich lesen, dass dieser Platz für Boote ab 13-Meter Länge vorgesehen war. Der Hafenmeister nahm die Leinen an und meinte, kein Problem, wenn wir hier liegen bleiben, aber dann auch für einen 13-Meter-Platz bezahlen. Ob ernst gemeint oder nicht, wir fühlten uns in dieser Riesenbox nicht wohl, und irgendwie auch nicht in diesem neuen Teil des Hafens. Also Leinen los und um die Ecke einen schöneren Liegeplatz suchen, den wir dann tatsächlich fanden.
Bei Gammel Pøl war unsere berechnete Ankunftszeit 20:20 Uhr. Tatsächlich da und auf unserem endgültigen Platz waren wir um 20:10 Uhr. Echt toll, so´n Navi.
Abendessen beschränkte sich auf Brot mit Würstchen. Während ich Blog schreibe, liegt Axel schon in der Koje und atmet gleichmäßig.
Ich versuche die Sache mit dem Internet, die eigentlich funktionieren sollte, Signal hat´s. Aber es gehen die Seiten nicht auf, obwohl sie immer den Anschein erwecken.
Morgen? Mal sehen. Kein Internet, kein Wetter. Dann morgen herkömmlich: DMI. 08:45 Uhr.
Wir dösen in den Morgen. Ich versuche die Glasenuhr schlagen zu hören, um zu wissen ob es schon Zeit zum Aufstehen ist. Irgendwann habe ich die Uhr bereits schlagen hören: 3 mal. Das wird im Halbschlaf dann eine schöne Rechnerei, ich komme auf halb sechs. Eindeutig zu früh für uns.
Während ich mich also viel später darauf konzentriere, nun erneut das Schlagen zu hören, ist Axel schon wach. Er hat das Schlagen gehört: 8 mal. Also acht Uhr.
Was durchs Luk zu sehen ist, ist blauer Himmel. Deutlich besser, als der letzte empfangene Wetterbericht vorhergesagt hat. Das war gestern Mittag. Mit dem Internet ist das nicht so einfach. Free WLAN, das jedoch so wenig durchsteht wie der Wind gestern.
Meine Dusche in Kappeln gestern ist daran gescheitert, dass ich es nicht geschafft habe, der Brause Wasser zu entlocken. Polette defekt, falsche Duschnummer ausgesucht, irgendeinen Auslöseknopf nicht gefunden.... Wer weiß. Passiert mir immer mal. Ziehe mich also wieder an und packe das Duschgel und das Shampoo wieder ein. Aber jetzt und heute ist meine erste Amtshandlung unter die Dusche zu springen. Keine Poletten und meine Erfahrungen aus den Hafentagen in Fåborg im letzten Jahr: In Fåborg geht alles mit Karte. 2 kr für 1 Minute Duschen. Der Saldo rauscht munter nach unten, sofern ich nicht eine Pause einlege und die Karte für den Einseifvorgang aus dem Gerät ziehe. Alles funktioniert wunderbar und ohne Probleme. Zurück an Bord, Axel das Fahrrad rüberreichen und den Frühstückstisch decken. Im Cockpit! Das hatten wir noch nicht!
Um frische Brötchen und varmt Leverpostøj (ofenwarme Leberpastete) möglichst zügig zu erwerben ist ein Fahrrad ausgepackt. Richtig Einkaufen wollen wir nach dem Frühstück. Also könnten wir hier auch Wäsche waschen. Und bleiben. Und kein Waschpulver an Bord. Das hat Axel mit den Brötchen bereits mitgebracht und ich bin später damit Richtung Waschmaschine marschiert, mit einer Tasche voller Schmutzwäsche. Axel hat derweil die Backschaft erledigt. Die Waschmaschine lief noch und ich wartete, bis die Wäsche meines Vorgängers fertig gewaschen war. Den Anweisungen folgend habe ich den Waschgang auf den Weg gebracht. Karte rein, für die Waschmaschine Nr.2 drücken oder für den Trockner Nr. 1 drücken. Nummer 2 ausgewählt, Start gedrückt, um die Kartenabbuchung zu initiieren, Karte raus, „Start“ an der Waschmaschine drücken. – Nun war zwar die Waschmaschine nicht die Dusche in Kappeln; aber es tat sich auch hier nichts. –
Vielleicht zu wenig Guthaben auf der Karte? 29kr, ja da fehlt eine Krone. Kostet 30 Kronen. Also Kartensaldo aufgeladen, zum Glück hatte ich einen Kronenvorrat in der Hosentasche, und das Procedere wie oben beschrieben wiederholen. Dummerweise blieb der Erfolg immer noch aus. Zum Glück erspähte ich den Hafenmeister. Der mir zu helfen versprach und mir langsam unter Zuhilfenahme meiner Karte erklärte, wie die einzelnen Schritte aussehen. Immerhin: Er machte nichts Anderes als ich. Zum Glück mit einem identischen Ergebnis. Auch bei ihm ging nichts. Nun startete er den Vorgang mit seiner Karte. Plötzlich funktionierte alles wie es sollte. Der Waschgang konnte beginnen. Zur Sicherheit zog er meine Karte aus dem Verkehr und besorgte mir eine neue. Den Waschgang gab´s for fri. Nochmal vielen Dank dafür und für die Hilfe. Andernfalls hätte ich ein Dusch- und Waschmaschinen-Trauma entwickeln können.
Trocknerbedienung und zweiter Waschgang funktionierten problemlos. Der Nachmittag war zwar schon halb vorbei, aber nun beschlossen wir, auch noch das zweite Fahrrad in Betrieb zu nehmen und zum Marineshop und zum Einkaufen zu radeln. Marineshop: außer Tape wurde nichts benötigt bzw. entdeckt. Auf der Werftstraße warfen wir einen Blick in den alten Hafen, ob sich hier möglicherweise bekannte Schiffe aufhielten. Das war nicht der Fall, also weiter zum Super Brugsen. Den ganzen Tag wussten wir nicht, was wir abends essen wollen, hier nun musste eine Entscheidung her. Es wurden Rindsmedaillons, neue Samsø-Kartofler und frisch gepalte Ærter. Für einen Mojito besorgten wir noch einen Topf Minze, außerdem den guten Kaffee von Merrild und ergänzten unsere Curryvorräte.
Geld kaufen lag auf dem Weg. Nicht ganz auf dem Weg lag die Hotdog-Bude, aber ein Hotdog musste sein und passte rein.
Morgen nun soll es wieder ein Stück weitergehen. Ziel wie immer unklar. Bei Südwest ist morgen wahrscheinlich linksrum einfacher, das wäre östlich und könnte z.B. Svendborg sein, rechtsrum ist in den Kleinen Belt weiter Richtung Norden. We keep you posted.
Außerdem unten Fotos von Joshua, der gerade 4 Wochen mit der deutschen Delegation des CISV in Malmø an einem internationalen Camp teilnimmt.
CISV International (ehemals englisch Children's International Summer Villages) ist eine nichtpolitische, nichtreligiöse Non-Profit-Organisation für internationale Kinder- und Jugendbegegnungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/CISV
Handværkere, die dänischen Standardbrötchen schmecken eindeutig am besten mit frischer warmer Leverpostøj. Heute Morgen also eine echte Verbesserung zu den gestern beim Bäcker übrig gebliebenen Brötchen, weil die Handværkere schon ausverkauft waren.
Nach dem Frühstück telefonieren wir mit Norbert, um ein Treffen anzubahnen. Gegen Mittag soll viel Wind kommen. Lossegeln oder nicht? Und dann auf Drejø treffen? Der Windmesser erleichtert kurz darauf die Entscheidung 25 – 30 Knoten Wind. Wir bleiben. Er hält sich bis abends in dem Bereich, manchmal auch noch drüber.
Auf unserer Radtour dann die Überraschung „Kun Adgang før historiske Koretøjer“ – Ein Oldtimertreffen am Stadthafen mit Livemusik und den dazugehörigen Vergnügungen wie Hüpfburg, Bierzelt usw. Besonders lustig ist ein Wurfspiel bei dem mit Tennisbällen auf an kräftigen Klammern aufgehängte Porzellanteller geworfen wird. Die, wenn sie richtig getroffen werden, in der Luft oder spätestens am Boden zerdeppern. Leider war der Akku der Kamera schon leer, deswegen gibt es kein Foto.
Die Autos- eines schöner als das andere. Der Schwerpunkt lag eindeutig auf MG´s, Austin Healeys, Jaguars und viele amerikanische Muscle- und Pony- Cars. Aber auch ein Opel Olympia Cabrio aus dem Baujahr 1954, ein Morris Minor, ein Ford Model A, einige Mercedes, Youngtimer Cabrios verschiedener Hersteller, 2 Traktoren, mehrere Motorräder u,a. eine Indian, Nortons, BSA´s, Kreidler Florett, Puch- und Tomos Mopeds und weitere historische Fahrzeuge aus den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts waren zu bestaunen. Von über 4 Millionen gebauten Ford Model A existieren allein in Dänemark noch gut 1500 zugelassene Fahrzeuge. Wie oben schon gesagt. Leider hat der Kamera- Akku schlapp gemacht.
Der weitere Tag verlief wenig spektakulär- Kaffee trinken in der Sonne am Marktplatz, eine Gammeldags Isvafler für Axel, ein wenig radeln, lange lesen, den Geräuschen des Windes lauschen, sich über den Sonnenschein freuen, Sudoku lösen und Abendessen kochen und vernaschen. Und sich ständig über freelink W- Lan ärgern, weil es andauernd abrauscht. Da macht bloggen, whatsappen und E- Mails schreiben und empfangen keinen Spaß. Geschweige denn zu versuchen einen Wetterbericht im Internet oder per App zu ergattern.
Ein grauer Morgen. Gestern viel Wind, deshalb statt Segeln Radfahren. Aber heute geht es weiter. Norbert und Beate wollen heute wohl auf Drejø bleiben, also soll es dort zu unserem schon länger anberaumten Treffen kommen.
Um halb zwölf legen wir ab und motoren durchs Grydeløb, nehmen Kurs links vorbei an Avernakø und motoren weiter Richtung Westspitze von Drejø. An der Untiefentonne erkundigen wir uns, ob die beiden noch in Drejø sind und ob es noch Platz gibt. Wir haben gerade die Maschine ausgemacht und segeln nur mit Genua 2 Richtung Hafen, als die Antwort kommt. Sie wären schon in Søby. Auch nicht viel weiter. Mit einer Wende gehen wir auf Südwestkurs und können mit einem leichten Schrick Søby anliegen. Aber „Houston, wir haben ein Problem“. Die Umlenkrolle für die Genuaschot auf der Backbordseite sitzt fest und dreht sich nicht mehr beim Dichtholen der Genua. Das ist wegen der starken Reibung fast nicht mehr möglich. Zum Glück ist es nicht mehr weit nach Søby und wir segeln auf Steuerbordbug
Im Hafen gibt es Platz genug. Wir liegen 3 Schiffe neben „goodje“ und setzen uns gleich zu Kaffee und Keksen zusammen. Das Essen wird zusammengeworfen, Hähnchen und Wokgemüse werden mit Möhren, Paprika und Reis aus unseren Beständen ergänzt. Wir verabreden uns zum gemeinsamen Frühstück und Norbert holt die Brötchen. Pünktlich um 9 Uhr.
Frühstück um 10 nach 9 bei uns an Bord. Leckere Brötchen kommen dazu. Dann die Frage, wohin denn weiter. Nach Aarø ist zu hoch ran. Etwas mehr Wind als angesagt war auch, also Svendborg. Oder Ærøskøbing. „goodje“ wollte nach Avernakø. Schließlich schlossen wir uns an. Eine Viertelstunde später als „goodje“ legten auch wir ab und holperten nur mit Genua Richtung Norden. Gegen Mittag machten wir schon fest, mit freundlicher Hilfe ebenso freundlicher Nachbarn. Der etwas graue Himmel verabschiedete sich zum Nachmittag, die Sonne schien ins Cockpit und ließ uns gemütlich faulenzen. Zum Nachmittag ließ auch der Wind merklich nach. Morgen soll es wieder mehr Wind geben, so wird es ein Hafentag auf dieser schönen Insel. Gott sei Dank sind wir von Søby aufgebrochen, ist doch hundertmal schöner hier!
Windvorhersage: West, 5 Bft. Wir haben uns mit „goodjes“ zum Frühstück verabredet, ohne feste Zeitvorgabe. Eine solche Chance wird von uns sofort ausgenutzt: War es zehn Uhr, als wir endlich aufgestanden sind? Es gilt wohl nicht als Aufstehen, dass ich gegen halb sechs nicht mehr schlafen konnte, weil unser Fahrrad ungesichert vor uns auf dem Steg stand und ich die Vorstellung von „Winddrehung“ und „Fahrrad kippt ins Wasser“ hatte. Statt noch abends schnell aus der Koje um es an Bord zu holen musste es also jetzt sein. Weil die Winddrehung eintrat. Kräftig aus Ost. Mit Regen. Mit Pyjama und warmer Jacke reiche ich Axel, ebenfalls im Pyjama, das Fahrrad herüber. Sicherheitshalber baut er sogar noch die Kuchenbude.
Nach dem richtigen und späten Aufstehen treffe ich Norbert, der schon um halb acht seinen ersten Kaffee und eine Stulle hatte. Wir verabreden uns in einer halben Stunde, weil es immer ein wenig dauert, bis auf unserer einen Elektroplatte Kaffee und Tee in zwei Durchgängen fertig gekocht sind und achteran auch noch die Frühstückseier. Im Cockpit unter der Kuchenbude wird gefrühstückt. Ausgiebig und gemütlich. Beate und Norbert organisieren sich Leih- Fahrräder, die es für 50 Kronen plus 50 Kronen Pfand direkt am Hafen gibt. Bei Einkauf über 200 Kronen beim örtlichen Købmand bekommt man alles zurückerstattet. Wir stauen unsere Bordfahrräder aus und starten gemeinsam zu einer Tour ans andere Ende der Insel, in die Ankerbucht von Korshavn. Auf dem Weg, am kleinen Anleger in Korshavn legen wir eine kleine Pause ein und sitzen in der Sonne und einigermaßen windgeschützt mit Blick auf das Südufer von Fünen und den kleinen Hafen.
Kurz darauf geht es weiter, noch eine Steigung, wieder bergab und zum Schluss über einen kleinen Schotterweg bis an die Dünen. Dort lassen wir uns auf einer kleinen Bank am Strand nieder. Einige Boote liegen an Bojen oder vor Anker. Ich teste die Wassertemperatur und wate immerhin bis zu den Knien in das klare Wasser; Badesachen haben wir nicht mit. Ein Schlauchboot von einem der Ankerlieger wird an unserer Bank gegen Wegwehen befestigt und unserer Obhut übergeben.
Auf dem Weg zurück wollen wir an einem der kleinen Gemüsestände Kartoffeln und Gemüse kaufen. Bis dahin sind gegen den Wind einige Steigungen zu überwinden. Und der Damm, der Korshavn und Avernakø verbindet, und an dessen Ende die fieseste Steigung liegt, von der wir auf der Hintour hinabgerauscht sind und deren Schwung plus Rückenwind schon fast hinüber reichte. Nun geht´s in die Beine. Kurze, willkommene Pause erst beim Gemüsestand, wo wir Kartoffeln und Tomaten erstanden, dann beim Købmand, um noch ein paar Kleinigkeiten zu kaufen und um unseren Durst zu löschen. Dann kurz zu Ziegen-Gitte. Norbert und Beate wollten nach kurzer Umschau dort gleich zurück. Wir blieben noch, kauften Ziegenkäse und Ziegenkotelettes, und stärkten uns an Kaffee und Kuchen (ich) und einem Tuborg (Axel).
Das Gericht für unser gemeinsames Abendessen war schon festgelegt: Bauernfrühstück mit Tomatensalat und Schafskäse. Aber erst wollte Axel auf jeden Fall noch baden und konnte die beiden mitschnacken. Währenddessen bereitete ich das Essen vor, Kartoffeln pellen und Tomaten, Zwiebeln und Schafskäse schneiden. In zwei Pfannen, eine auf dem mitgebrachten Gaskocher von „goodje“ und der anderen auf unserer Elektroplatte wurde das Bauernfrühstück zubereitet. Inzwischen war auch die Kuchenbude gebaut, aber gegessen haben wir im Salon. Lecker das alles, sogar mit Gewürzgurken: wie sich das gehört.
Nach Abwasch und einem kleinen Absacker ging es in die Kojen. „goodje“ will morgen auf jeden Fall weiter – wir wollen bleiben.
Um halb acht klingelt der Wecker im Handy. Frühstück um 9 Uhr. Ein letztes gemeinsames, denn wir bleiben, „goodje“ segelt weiter. Etwas West machen bei Wind aus Süd, später Südwest. Der Wind weht
moderat.
Nach dem Frühstück verabschieden sich die beiden, wir winken zum Abschied und Axel marschiert noch auf die Mole an der Fähre und macht ein paar Fotos von „goodje“ unter Segeln.
Gegen Mittag setzen wir uns wieder auf unsere Fahrräder und starten zu einer Tour, die uns auf dem Rückweg wieder Gegenwind verschafft, da er auf West gedreht hat und auch wieder etwas stärker geworden ist.
Wir radeln zum Anleger in Korshavn, an dem heute viel los ist. Øhavet Rundt mit den typischen Smakkejollen und anderen gaffelgetakelten Kleinfahrzeugen macht hier Station. Am Ufer werden auf allen möglichen freien Plätzen Zelte aufgeschlagen, es herrscht eine wunderbar entspannte Stimmung. Wir schauen dem Treiben eine ganze Weile zu und sitzen im Schatten, Axel macht Fotos. Fiese Insektenviecher haben uns schon auf dem Herweg traktiert, überall haften kleine Minifliegen an den Klamotten, dem Fahrtwind zum Opfer gefallen. Auf jeden Fall empfehlenswert: Radeln mit „Mund zu“!
Zurück via Gemüsestand von gestern: Die Tomaten waren lecker, und eine Gurke. Am Købmand fahren wir vorbei, unser Bier wollen wir im Kiosk am Hafen trinken. Da dem Glücklichen ja keine Stunde schlägt haben wir nie eine Uhr dabei, und auch kein Handy. Der Fotoapparat gibt zwar eine Zeitinformation, aber wie sich im Nachhinein herausstellt, eine falsche. Also ist es nicht halb vier sondern halb fünf. Nach Genuss unseres frisch Gezapften und eines Hotdogs stellen wir die Fahrräder ab und holen unsere Badesachen nebst Duschzeug von Bord. Bevor es zu kühl wird, denn der Himmel hat sich etwas bezogen. Am Strand gleich um die Ecke vom Fähranleger lässt es sich gut und ohne Steine über Sand ins Wasser gehen. Nach kurzer, herrlicher, für mich erstmaliger Erfrischung noch schnell unter die Dusche und zurück an Bord. Der Wind legt noch ein bisschen zu, es wird merklich kühler, also baue ich die am Morgen abgebaute Kuchenbude wieder auf. Unser Hunger, zwischenzeitlich durch Hotdogs gestillt, wird wieder etwas stärker. Die schon geschmorten Tomaten kommen ins Risotto, dazu die kleinen Ziegenkoteletts von Ziegen-Gitte. Vom Risotto bleibt einiges übrig, da braucht es morgen also nur eine geeignete Ergänzung.
„goodje“ hat ein Bild ihres Zielhafens geschickt, den wir als Mommark erkannt haben. Außerdem beneiden wir Kathi und Stephan, die gestern mit ihrer „Ritena“ via Helgoland nach Sylt gesegelt sind und ein Foto von Tonne Hörnum 2 gewhatsappt haben.
Zwei Links zu
Øhavet Rundt:
und Gittes Ziegenfarm
Der Tag beginnt für uns nicht sehr früh. Das Wetter ist gut, ein paar graue Wolken im Westen und Sonne im Osten. Der Blick auf das Treiben im Hafen macht deutlich, heute sind lange Hosen und lange Ärmel die bessere Wahl. Gegen den Wind, der kräftig ins Cockpit blasen würde, schützt uns die Kuchenbude. Frühstück wie gehabt, danach ist Lesen angesagt. Am Nachmittag erledigen wir ein paar Einkäufe per Fahrrad. Am bereits schon bei früheren Besuchen angelaufenen Gemüsestand bedienen wir uns an den frischen Zwiebeln, einer Gurke, einer Fenchelknolle, einem Bund Petersilie und legen unseren Obolus in das dafür bereitstehende Marmeladenglas. Außerdem müssen Ziegenkotelettes nachgebunkert werden, deshalb ein kurzer Halt bei Ziegen- Gitte.
Zurück am Hafen gönnen wir uns einen Hotdog und ein Bier. Zum kräftigen Wind fehlt jetzt die Sonne, vom geplanten Baden nehmen wir Abstand.
Das Tomatenrisotto von gestern wird mit Fenchel, Petersilie und noch etwas ergänzendem Risotto aufgepeppt, dazu die Ziegenkotelettes und ein Gläschen Rotwein.
Nach dem Abwasch löse ich Zeiträtsel Nr. 2 zu Ende und beginne mit Zeiträtsel Nr. 3. Axel verschwindet in der Koje, ich räume noch ein wenig und folge bald darauf. Morgen wollen wir früh weiter: Für Sonnabend und Sonntag ist viel Wind angesagt, erst aus Ost, dann aus West, da nutzen wir den moderat angesagten Wind, bevor er auf Ost dreht.
Kurz nach sieben klettert Axel aus der Koje, baut die Kuchenbude ab, legt die Genua 3 bereit und kocht Kaffee und Tee. Um acht Uhr legen wir ab. Gleich an der grünen Tonne vor der Hafeneinfahrt und in vernünftigem Abstand zur Untiefentonne holen wir die Segel hoch und machen die Maschine aus. Mit raumem Wind der Stärke 2-3 aus WSW nehmen wir Kurs auf den Svendborgsund. Der schon schwache Wind wird jedoch immer flauer und kann sich obendrein nicht entscheiden, ob er aus Südwest oder Süd kommen will. Am Højestene Løb, so ungefähr drei Stunden später, wird unser eigentliches Ziel, Svendborg, zur Diskussion gestellt. Es gibt eine Alternative: Ærøskøbing! In Svendborg kann man schon mal ungünstig liegen, falls man keine Box findet. In Ærøskøbing ist es mehr wie Urlaub.... In Svendborg gibt es besseren Fisch – und Jomfruhummer. Kurz geht es hin und her, aber das Argument ...ist mehr Urlaub... – gibt den Ausschlag.
Blinker gesetzt, rechts abgebogen ins Højestene Løb, bei halbem Wind. So könnte der Süd-West-Schlenker des Fahrwassers fast zum Segeln reichen.
Kaum gedacht und gesagt, kommt der Wind vorlicher, und wir müssen für die engste Durchfahrt die Maschine laufen lassen. Genua weg und bis auf Höhe von Drejø motort, dann kehrt wieder Ruhe ein und wir segeln ein paar gemütliche Kreuzschläge. Das, was vom Wind übrig ist, kommt aus Süd. Kurz darauf ist Schluss. Der Wind komplett weg. Wir geben auf. Zum Glück sind wir schon kurz vor dem Møllegab. Wir nehmen die Segel weg, das Großsegel bekommt schon sein Persenning. Leinen und Fender sind klar, bevor wir in die Zufahrt vom Yachthafen einbiegen. Der letzte Platz mit Blick nach Westen ist leider zu eng, aber sonst sind viele Plätze frei. Wir finden einen ein bisschen weiter innen, mit nicht endlos weit weg stehenden Pfählen.
Die Sonne scheint, der Wind hat schon auf Ost gedreht und ist sogar wieder spürbar. Anlegerschluck, Campari- Orange, dann Pläne schmieden entweder für ein spätes Brunch aus Bordmitteln oder nach Einkauf bei Røgeri und Netto. Am Ende wird es ein Imbiss in der Røgeri, im Sonnenschein, mit je einem Bier, varmrøget laks med kartoffelsalat für mich und røget rejer med flutes für Axel.
Auf der Suche nach einem Geldautomaten laufen wir die Vestergade hinauf. Unser erster Weg führt uns in die Apotheke, Axel hat sich beim Leinenlösen heute morgen das Knie verdreht und von Zeit zu Zeit schießt ihm während des Laufens der Schmerz ins Knie. Voltaren wird hoffentlich helfen. Postkarten müssen auch gekauft werden und an der Bäckerei kommen wir auch nicht vorbei. Eine Mini- Zitronentorte und ein Flute (Baguette) wandern über den Ladentisch in unseren Rucksack. Wie von dem jungen Mädchen beim Bäcker beschrieben befindet sich der Geldautomat der NORDEA- Bank direkt am Hafen. Er hängt unscheinbar an einer Wand und spuckt gebührenfrei Geld von der Postsparcard aus.
Ein kurzer Abstecher zu Netto nur für ein paar Kleinigkeiten. Vorräte auffrischen kein Problem, denn den Supermarkt haben wir für die nächsten beiden Starkwindtage direkt vor der Nase.
Zurück an Bord, frischen Kaffee gekocht und das Törtchen genossen. In aller Ruhe. Wäre da nicht Paul. Paul ist wohl so 2 / 2 ½ Jahre alt und kann schon recht gut sprechen. Mit Mama im Schlauchboot kann er nach ein paar Versuchen auch schon fast paddeln. Wird jedenfalls von Papa an Bord begeistert kommentiert: „Toll, Pauli“!
Und Pauli quasselt auch, will alleine, will woanders hin, bis schließlich beide Paddel davon zu schwimmen drohen. Mama fischt sie wieder auf, dank Hundepaddeltechnik. „Mensch Paul....“. Papa kommentiert: „Was macht ihr denn da...?“ Dann will Mama auch mal so langsam „Pause machen“. Nicht so Paul. Wieder sausen die Paddel davon. Zum Glück weiß Papa Rat: „Festschrauben“. „Ach so, ja, wusste ich nicht.“ Und wieder legt sich Paul in mindestens einen der Riemen. Schafft es fast ganz ohne Hilfe zum Heck des Bootes, wo Papa bereit steht, um die Leinen anzunehmen. Nun sei auch Schluss. „Ohne Theater. Nein, Paul, Schluss, Paul hörst du mir zu.“ Der nun folgende Protest war vorprogrammiert. Die Drohung, wenn nicht sofort Ruhe sei, wird das Schlauchboot gleich ganz weggepackt, half einige Zeit später.
Inzwischen ist der Hafenmeister durch, wir haben eine zweite Leine wegen des Morgen zu erwartenden Kuling (Sturm 10- 15 m/s) aus Ost auf den Pfahl gelegt, Genuapersenning und Kuchenbude gebaut. Axel liegt noch im Cockpit und liest und wird sicher jeden Moment fragen, ob wir noch etwas essen wollen. Es ist 20:00 Uhr – ich warte.... – 20:07 Uhr. Die Frage ist gestellt. Aber wie lautet die Antwort? Ich gebe die Frage zurück. Es soll ein paar rote Würstchen mit Flute geben. Wäre ja schade um das frische Brot. Axel erwärmt die Pølser und schmiert Butter auf das Flute.
Bei Paul ist Ruhe. Er wird jetzt wohl schlafen. Wir sitzen noch ein bisschen. Die Fotos für den Blog aussuchen und alles online stellen. Mal sehen, wann der Wind morgen kommt. Kathi und Stephan sind auf Amrum. Beate und Norbert schätzungsweise auf der Schlei. Dieter Holm in Sæby und Ulli und Iris?
Gegen 2200 nimmt der Wind langsam zu. DMI warnt vor Himmel- und Wolkenbruch - Torden (Gewitter) und Skybrud (Wolkenbruch). Wir kontrollieren die Leinen, bringen nach Luv noch eine Vorleine mit Ruckdämpfer aus, damit es uns in der Koje nicht zu sehr hin und her kullert, wenn das Schiff in einer Bö in die Vorleine ruckt und holen es noch ein wenig nach achtern.
Die Nacht von Freitag auf Sonnabend hatten wir schon den ersten starken Wind aus Ost. Unsere zusätzlich ausgebrachte Heckleine mit Ruckdämpfer und die ebenfalls mit Ruckdämpfer versehene Vorleine ließen uns ruhig schlafen. Am Tage wurde es ruhig, es blieb lange Zeit bei leichten Winden aus Ost. Ausschlafen, und nach dem nächtlichen Regen marschierte ich trocken zum Bäcker und in die Apotheke, um noch ein wenig zusätzliche Salbe für Axels Knie zu besorgen. Zurück an Bord kam auch die Sonne wieder durch. Am späteren Vormittag ein wenig Internetrecherche nach neuen Blöcken, Lesen und Rätseln, schon war Mittag vorbei. Als wir zu einem kleinen Gang aufbrechen wollten, zogen im Westen dunkle Wolken auf, Vorboten eines Gewitters, und erstes Donnergrollen war zu hören. Ich schlug vor, gleich wieder an Bord zu gehen, Axel nahm es leicht: bevor es regnet, könnten wir ja umkehren. Hundert Meter weiter, vorm Supermarkt, stellte ich mit Blick zum Himmel fest, dass wir gar nichts brauchen, und außerdem jetzt besser zurückgehen sollten. Aber, wer weiß was morgen ist, vielleicht regnet es da den ganzen Tag und jetzt wären wir ja schon einmal hier.
Also hinein ins Supermarktgedränge. Etwas Kaffee können wir ja kaufen, Milch und Butter. Aber da hat jemand Hunger. Hotdogbrötchen, Ketchup, Hotdog- Senf, Mayonnaise, ein Blumenkohl, ein paar Schnitzel, aber auch Milch, Butter und Kaffee wandern in unseren Einkaufskorb. Draußen hatte es kräftig zu regnen begonnen. Den schlimmsten Guss warteten wir ab und gingen zurück an Bord. Zum Glück sind es nur die paar Meter. Als das Gewitter durch war, lagen die grauen Wolken im Osten, die Sonne ließ sich wieder sehen und der Wind wehte leicht aus Süden. Nach einem Hotdog für jeden von uns ließen wir das Abendessen ausfallen, nur ein paar Reste vom Fenchel- Tomaten- Risotto wurden von Axel weggenascht. In Vorbereitung auf die angekündigte stürmische Nacht brachten wir eine weitere Vorleine mit Ruckdämpfer aus, hängten Fender um und klarten das Cockpit auf, falls wir die Kuchenbude wegnehmen müssten. Gegen elf marschierten wir in die Koje, Mitternacht legte der Wind deutlich zu. Um etwa halb zwei waren wir beide hellwach. Der Wind heulte durch den Hafen, das Boot wurde in den Böen auf die Seite gedrückt und das Vorstag rüttelte im Wind und an unseren Nerven. Hätten wir bloß das Persenning nicht gebaut, in das der Wind immer wieder fuhr, bzw. das Segel ganz weggenommen. Erst beim Hellwerden gegen halb fünf fielen wir in einen unruhigen Schlaf.
Ich war schwer genervt. Warum tut man sich das eigentlich an? Der Blick aus dem Luk: grau zur einen, etwas blau mit Wolken zur anderen Seite. Die Glasenuhr schlägt. Vier Mal. Also 10 Uhr. Wir wollen ja hierbleiben heute. Es heult noch in Böen, auch wenn das Schlimmste überstanden ist. Axel hat ein Einsehen, er steht als erster auf, macht Frühstück. Doch zuvor Flaggenparade und das Vorsegelpersenning wegnehmen. Das hilft. Es rüttelt nichts mehr.
Wie vom Wetterbericht Byvejret vorhergesagt, wird es zum Nachmittag immer sonniger. Wir haben noch jede Menge Karten geschrieben, die wir einstecken wollen, außerdem wollen wir einen kleinen Spaziergang durch Ærøskøbing machen und dabei Axels Knie trainieren, und uns obendrein mit einem leckeren Eis belohnen. Im Stadthafen liegt die „Möwe von Köhlfleet“, der SCOe- Kutter, aber niemand zu sehen, außerdem die „Nordlys“ aus Aalborg, ein schöner Klassiker. Auf der Værft begutachten wir die „Angelo“, ein Haufen Rost und viel Arbeit.
Das schon früher berühmte Eis aus der kleinen Eisdiele in der Vestergade, das jetzt im Café AROMA angeboten wird, ist immer noch bemerkenswert. Auch der per Hand zubereitete Cappuccino war eine schöne Abwechslung.
Auf dem Rückweg stellten wir fest, dass der Wind am Einschlafen war und auf Süd gedreht hat. Die Sonne hielt uns weiter die Treue, sodass wir mit geöffneten Seiten der Kuchenbude unseren Blumenkohl mit Schnitzel und Kartoffeln essen konnten. Nachdem Axel wie üblich gekocht hat, blieb mir sogar der Abwasch erspart. Nur Flaggenparade und Blogschreiben war heute meine Aufgabe.
Ein Cockpit ist beim Segeln möglichst aufgeräumt. Ein Tisch jedenfalls wäre absolut störend. Umso mehr ein Tisch, an dem 4 Erwachsene sitzen und essen können. Aber im Hafen im Cockpit unter der Kuchenbude oder ohne frühstücken oder essen? Natürlich braucht es da einen Tisch.
Auf Booten mit Steuerrad befindet sich häufig eine Mimik an der Steuersäule, an der ein Tisch angebracht ist und ausgeklappt werden kann. Auf anderen Booten gibt es Hebelarme, auf die der Tisch gesteckt wird, und die schwenkbar sind.
Bei uns an Bord gab es nichts dergleichen. Also gab es einen Klapptisch, auf dessen einer Seite die Beine ausgeklappt wurden, auf der anderen Seite war ein klappbares Teil angebracht, dass sich in den Griff vorm Niedergang stecken ließ. Nicht schlecht, aber sehr kippelig. Jahre später wurden Kurt Schultz und Sohn Lothar um Rat gefragt. Kurt machte die Zeichnung und errechnete die Maße, Lothar baute. Heraus kam ein Metallfuß, der sich im Cockpitboden versenken ließ, ein Gegenstück wurde von unten in die Tischplatte eingebaut, sodass sich die Platte mit dem Gegenstück auf den Metallfuß stecken ließ und ein dazugehöriger Hebel, der die Verbindung spannt und die nötige Stabilität des nur einen „Tischbeins“ gewährleisten soll. Mit unserem neuen Fußboden im Schiff hat Peter auch die Tischplatte verschönert und eine rundum laufende Leiste angebracht. Damit sind wir seit Jahren zufrieden, kaum jemand hat einen so großen Cockpittisch. Jeder, der bei uns bei aufgebautem Tisch an Bord kommt hört die mahnenden Worte: Nicht aufstützen...! Weil dann kippelt die Angelegenheit doch, und so mancher Kakao, Kaffee oder Tee ist dabei herrlich übergeschwappt.
Obwohl wir uns keinerlei Eingriffs in diese Tischmimik bewusst sind, sitzt der Tisch deutlich fester auf seinem Rohr. Was dazu führt, dass das Auflegen der Tischplatte auf das Metallrohr und das wieder Wegnehmen vom „Tischbein“ zu einem Trulleberg´schen Effekt führt. Was mich jedes Mal schmunzeln lässt und durchaus die Laune hebt. Also Peter, hast du die Kippeligkeit behoben? Oder hat nur das Metall gearbeitet bzw. sich verzogen...?
Grau ist der Morgen. Es ist acht Uhr. Axel steht auf. Ich hole Brötchen. Axel aktualisiert den Blog. Kaffee und Tee sind bereits fertig. Jetzt noch die Eier kochen, den Tisch decken, und gefrühstückt wird unten, weil der graue Ausblick nicht schön ist.
Wir wollen los. Wenig Freundliches für die nächsten Tage gibt der Wetterbericht her. Zum Glück wehen heute noch südliche Winde, etwas West wollen wir machen, um dem vorhergesagten Westwind vorzubeugen, wenn es weiter nach Norden geht.
Ablegen nach Abwasch und Aufklaren gegen 11 Uhr. Wir ziehen Ölzeug an, denn es regnet. Aber kaum sind wir aus dem Møllegab heraus und haben gehalst, hört der Regen auf. Der Wind weht mit 5 Bft. teilweise 6 aus Südsüdost, so können wir raumschots Lyø an Stb. passieren um dann Hornenæs und Helnæs mit gleicher Segelstellung ebenfalls an Stb. liegen zu lassen. Um unsere Ziele mit „A“ nach Avernakø und Ærøskøbing zu ergänzen habe ich vorgeschlagen, eventuell nach Aabenraa zu segeln. Aber der Blick in die Karte zeigt, das ist recht weit und für die Windrichtung eine lange Strecke und hoch ran. Aber ein Ziel mit „A“ soll es bleiben: Assens.
Inzwischen kommt der Wind aus Süden und legt noch etwas zu. Ohne das schützende Ærø zur Linken hat sich aus dem freiem Wasser eine schöne Welle aufgebaut. Unser Kurs ist jetzt fast genau vor dem Wind, was das Steuern etwas anstrengend macht. Für eine Stunde löse ich Axel ab. Bei Torø Rev halsen wir und halten über das Flach auf Assens zu bzw. auf die Ansteurungstonne der Einfahrtrinne. Mit der Halse ist auch der Regen wieder zurück. Jetzt aber kräftiger als zum Ablegen. Es macht den Eindruck, also wolle es sich „einregnen“. Ein wenig die Ecke über Asnæs Rev schnippeln nicht nur wir, sondern auch die Baagø- Fähre und ein Fischkutter. Platz genug im Hafen, deren Boxen praktischerweise mit der Information der Breite zwischen den Pfählen und der Länge der Box versehen sind.
Festgemacht und als erstes die Kuchenbude gebaut, um das Ölzeug zu trocknen. Ich gehe derweil Hafengeld zahlen und erkunde die nähere Umgebung trockenen Fußes. Zurück an Bord setzt wieder Regen ein.
Den Salat hat Axel schon zubereitet, brät unsere letzten Ziegenkotelettes und in dem übrigen Butterschmalz in der Pfanne werden Brot-Croutons geröstet. Die Belohnung für den harten Tag auf See besteht aus einem Gin- Tonic. Internet gibt es auch, wenn auch schwächelnd. Der Heizlüfter läuft, es ist kühl geworden und wir bereiten uns mental auf Regen die nächsten Tage vor.
Da ich noch nie in Assens war, könnten wir morgen einen kleinen Stadtbummel wagen. Wind aus Südwest, Middelfart nur 15 Meilen entfernt. Da reicht es auch mittags zu fahren. Eventuell.
Morgens- wie immer.
Später - sollen wir weiter? Ja oder nein? Was sagt der Windfinder, was die App Byvejret, was der DWD, was DMI, was Wetter online und was sagt das eigene Gefühl? Viel zu viele Informationen, die sich teilweise nicht gerade direkt widersprechen, aber sich doch um einiges unterscheiden.
Als es noch den DDR- Wetterbericht gab, hieß es, der würde immer untertreiben, damit die Fischer auch bei schlechtem Wetter zum Fischen gehen. DMI mit seinen Angaben in m/s – Metern pro Sekunde gaukelt gefühlt immer wenig Wind vor, weil die Zahlen so niedrig sind. Ti til Femten – 10-15 m/s hört sich doch nach nichts an und ist doch Windstärke 6 bis eben über 7. Thirty Knots – 30 Knoten ist da doch schon viel mehr. Und keiner kann einen Wetterbericht schöner vorlesen als Käpt`n Dietzel von Delta Papa 07: Tieeef 995 Hectopascal, Deutsche Bucht, Nordwest 6-sieeeben, Schauerböööen....“.
Den Vogel schießt seit Längerem Windfinder ab. Die schaffen es zwei Wetterberichte online zu stellen – Forecast und Superforecast. „Digger Hamburg“ schreibt dazu: „Was ist nur mit Rasmus los? Kann es sein, dass ihm Windfinder gehört? aber lest selbst:
http://segelreporter.com/blogs/digger-seltsames-beim-wetter/
Und dann die gutmeinenden und nicht segelnden Freunde: “Ihr braucht doch ordentlich Wind zum Segeln. Da sind stürmische Winde doch bestens geeignet.“ Die haben noch nie etwas von Kaiserwetter gehört oder halten es für eine Damenbrise.
Was das Ablegen betrifft sind wir nach unserem finalen Landgang: Müll weg und einem Besuch bei Villeroy und Boch, immer noch nicht weiter. Obwohl das Meiste schon aufgeklart ist. Entschlossen kappt Chrissie gnadenlos den fünften, den „schwarzen“ Festmacher- das Stromkabel für Kühlschrank, Ladegeräte aller Art und den Laptop. Los geht´s! Das Gefühl gewinnt!
Und wie recht sie hatte. Es wurde ein schöner Tag auf See. Im Hafen schon die Segel gesetzt. Wind aus Südwest mit 4 Windstärken. Die grünen Tonnen östlich von Bågø können wir mit halbem Wind anliegen. Ringsherum immer mal wieder Schauer zu sehen. Einer davon erwischt uns nördlich von Bågø. Wir gehen so hoch ran wie möglich, um nicht ins Zentrum zu gelangen. Geschafft! Wir sind nur oberflächlich nass geworden. Kaum ist Wedellsborg Hoved passiert, schwächelt der Wind ein wenig. Das erste Charterschiff startet die Maschine. Was soll das denn?
Kurze Zeit später denke ich daran, dass es in Anbetracht der weit entfernten Wolken nicht verkehrt wäre, auch noch die Ölhose anzuziehen.... Kaum gedacht, pladdert es aus Eimern, der Wind legt auf 25 Knoten zu, "Dasindwir" legt sich erfreut auf ihren dicken gelben Bauch und lässt wunderschöne Heckwellen hinter sich. Axel hingegen fängt sich eine nasse Büx ein. Trotz allem, so macht Segeln Spaß. So geht es weiter bis nach Middelfart. Mal ordentlich Wind mit Regen, mal weniger, mal mit Sonne, mal ohne. Die Hose trocknet immer wieder schnell bzw. fühlt sich überhaupt nicht nass an. Und natürlich muss es vor dem Anlegen noch mal ordentlich pladdern. Das gehört zu einem schönen Tag auf See einfach dazu.
„Du guckst nach Westen und da ist es immer schwarz,“ lautet Chrissies Tageskommentar beim Abendessen, während der Regen mal wieder aufs Kajütdach trommelt.
Bei den folgenden Bildern lohnt sich in jedem Fall der Blick auf die Fotos: „Wohnwagen zur See für arme und reiche Leute“. Judel/Vrojlik macht jetzt auch in Lofts zur See. Besonders gelungen sind die Kellerfenster, die über dem Wasserpass sichtbar sind. 2 schlicht, 2 kraus, 2 schlicht. Oder gibt es in der Loft zur See 3,00m Deckenhöhe? Seht selbst:
https://www.hanseyachts.com/de/boote/hanse-575.html
Das Anlegen gestaltete sich schwierig bei der Höhe des Schwimmstegs, der kaum die Höhe des Wasserpasses verdeckte. Was nützen dabei zwei Reihen Fender in verschiedenen Höhen?
Ein Hafentag liegt vor uns mit dem vorhergesagten Regen. Bevor wir verhungern, müssen wir einkaufen, vielleicht passt die Vorhersage, zwischen 14 und 16 Uhr kein Regen.
Der Vormittag vergeht jedenfalls, ohne dass die grauen Wolken im Westen verschwinden. Heftiges Gepladder wechselt mit kurzen Aufheiterungen, gefolgt von Regenschauern. Trotzdem ist es nicht langweilig im Cockpit zu sitzen und den Himmel zu beobachten und dabei noch einen Kaffee zu trinken.
Auf dem südlicheren Steg unterhalten sich einige Kinder lautstark und empören sich: „So ein Scheißwetter, so ein blöder Starkwind aus Südwest, seit Tagen hängen wir hier herum und sind nicht einen Meter weiter gekommen....“ Auch Kinder können einen Hafenkoller bekommen.
Um 14:30 Uhr werden die Fahrräder ausgepackt, ein Stück blauen Himmels mit weißen Wolkenbergen verspricht eine längere Regenpause.
Wir radeln den uns schon aus vergangenen Aufenthalten vertrauten Weg Richtung Zentrum von Middelfart, biegen ab Richtung Wasser und fahren vorbei am Rundhafen Richtung Stadthafen. Einkaufen wollen wir auf dem Rückweg.
Das Fischgeschäft direkt am Hafen bringt uns auf die Idee für das Abendessen. Es werden 700g Rødspættefilet (Schollenfilet).
Leider ist zum x-ten Mal eine Speiche an Axels Fahrrad gebrochen. Erste Aktion: Fahrräder tauschen. Am liebsten gleich in die Fahrradwerkstatt – uns auch noch gut bekannt, denn hier haben wir schon einmal Tachos gekauft. Aber Kvickly liegt auf dem Weg, dann doch zuerst die Einkäufe, dann neue Speichen kaufen.
Das erste Fahrradgeschäft kann uns leider nicht helfen. Verweist uns aber auf eine weitere Fahrradwerkstatt auf der anderen Straßenseite, nur 100 Meter weiter.
Hier hat man zwar auch keine passenden Speichen vorrätig, bietet aber an, welche zu kürzen. Können in einer halben Stunde abgeholt werden.
Wir radeln mit beiden Rädern zurück zum Hafen, verstauen unsere Vorräte und fahren wieder los. Zwei Speichen sind abholbereit, außerdem kaufen wir das passende Werkzeug.
Wegen der Fahrradmalaise mit den brechenden Speichen, zuletzt im Mai auf dem Weg von Borsfleth nach Glückstadt, haben wir uns mal umgeschaut und sind wieder auf einen lange gehegten Wunsch gestoßen:
http://www.r-m.de/bike/birdy-dualdrive-2/
vielleicht in Limette und in Cyan? Verrückt, aber schon bei unserem ersten Bordfahrradkauf in engerer Auswahl.
Mit den handgedengelten passenden Speichen unternehmen wir noch eine weitere Tour Richtung Hafen, machen dort kurz Pause und vertagen unseren Hunger auf später, was schwerfällt, denn überall duftet es verlockend. Der Smutje des Pollution Control Vessels „Gunnar Thorson“ schmeißt dann auch noch den Grill auf dem Arbeitsdeck an, das ist zu viel für Axel. Wir radeln zurück an Bord.
Für uns gibt es Rødspætte mit Kartoffeln in Zitronensauce gedünstet, dazu Salat, von Axel zubereitet. Ich übernehme den Abwasch, eine bewährte Arbeitsteilung.
Nun werden wir sehen, was morgen ist. Südwest 5, in Böen 7? Mit mehr Regen als heute?
Unser heutiges Freizeitprogramm beginnt mit der Fahrradreparatur. Die gebrochene Speiche will ersetzt werden, um das Rad wieder benutzen zu können. Axel ist schon einigermaßen geübt, was das Tauschen der Speichen betrifft. Danach kann einem Ausflug nichts mehr im Wege stehen, bis auf, ja, bis auf den Regen, der wieder einsetzte.
Am frühen Nachmittag wurde das Grau im Westen langsam durchlässiger. Wir radelten los. Thema des heutigen Tages- moderne Architektur. Kubus, Waben und, wenn es ganz modern werden soll, sind asymmetrische Formen angesagt, aufgepeppt mit Waben. Besondere Dachformen sah ich das erste Mal bewusst bei der Schwimmoper in Hamburg, der Kongresshalle in Berlin oder doch beim Opernhaus in Sydney? Jahreszahlen sind nicht so meins.
In Middelfart hat sich die Kommune am Lillebælt mit der KulturØen (Kulturinsel mit Bibliothek, Biograf, Brasserie und Bootshafen) ein architektonisches Zeichen gesetzt. Im Prinzip ist der ganze Kai von dort bis zum Gammel Havn unter den Zeichenstift moderner Architektur gekommen. Gleich daneben die überall auf der Welt verbreiteten Würfelhäuser. Eine schöne Aussicht bieten diese kubischen Häuser sicherlich, vor allem, wenn sie direkt am Wasser stehen. Aber schön? Mich erinnern sie allerdings auch unweigerlich an Malvina Reynolds von Pete Seeger gesungenem Lied: „Little boxes on the hillside. Little boxes made of ticky- tacky, little boxes all the same.“
https://www.youtube.com/watch?v=n-sQSp5jbSQ
Die Middelfart Sparkasse will dahinter nicht zurückstehen und hat sich ein gestrandetes Raumschiff als Domizil genehmigt. Hat Slartibartfast in Middelfart etwa nur gewürfelt statt die gleiche Akribie walten zu lassen, die er bei der Gestaltung der norwegischen Fjorde an den Tag gelegt hat?
https://en.wikipedia.org/wiki/Slartibartfast
Dann gibt es noch das spacige und runde Café Razz mit Texmex- Burger- und ein wenig einheimischer Küche. Die Aussicht auf der offenen Terrasse ist allerdings nicht zu toppen, auch wenn es grau ist. Chrissie kuschelt sich unter den Wärmestrahler und schlürft einen Café Latte. Schön ist natürlich auch, dass die gesamte Wasserfront öffentlich begehbar ist. Die Angler allerdings, die dürfen nur an ausgewiesenen Abschnitten die Hungerpeitsche ins Meer halten.
Vom Café Razz aus erspähen wir einlaufend in den Gammel Havn „Rane“ und statten Gerd und Steffi noch einen kurzen Besuch ab und wechseln kurz ein paar Worte nach Woher und Wohin. Kvickly stillt heute unseren Hunger mit Steak und Frites und einem kleinen Salat.
Das gute Wetter lässt auf sich warten. Dunkel drohende Wolken, Regen, Wind. Letzterer weht aus Nordwest bis Nord. Dass wir heute noch hierbleiben war gestern schon beschlossene Sache. Da liegt es nahe, dass leckere Brötchen heran geradelt werden: Axel unternimmt eine Trainingsrunde, keine Brötchen (mehr) bei Kvickly, aber dafür warme Leberpastete. Und die Suche und das Finden eines Bäckers.
Da passt es gut, dass Dirk und Silke mit ihren Kindern Antonia, Mathis und Paul uns entdeckt haben, und wir sie zu Kaffee und Kuchen einladen können. Da weiß Axel doch gleich, wo er den leckersten Kuchen herbekommt. Vom Lagkagehuset bringt er: Æbletærte, Chokoladekage und Wienerbrødstang m/Chokolade mit. Obwohl gut zugelangt wird, werden wir morgen auch noch Kuchen essen können.
Als die fünf sich verabschieden, sieht der Himmel schon deutlich freundlicher aus, am Abend hat der Wind die meisten Wolken weggepustet. Kathi und Stephan kämpfen sich von Hallig Hooge zurück in die Elbmündung, ein langer Törn. Ein whatsapp-Foto aus dem Rummelloch nördlich von Pellworm hat gezeigt, dass der blaue Himmel dort schon heute Mittag angekommen ist.
Unsere Wettervorhersage sagt uns für morgen Vormittag einen Mix aus Sonne und Wolken voraus, später Sonnenschein. Das alles bei moderaten Winden aus zunächst Südwest, später Süd. Unser Ziel ist Juelsminde. Mit dem Auto gut erreichbar für Peter, wenn er uns am Sonntag Chiara bringt. Von Dirk haben wir zwei Chipkarten mit Restguthaben plus Pfand aus Juelsminde übernommen und konnten diese mit einer ebensolchen aus Fåborg tauschen und verrechnen, da sie dort auf jeden Fall noch hinwollen. Auch Lesestoff konnten wir Silke mitgeben, einen Krimi von Till Raether: „Blutapfel“ und „The Girl On The Train“ von Paula Hawkins.
Gestern abend waren endlich die Wolken weg. Der Wetterbericht sagte für den nächsten Tag wenig Wind und schönes Wetter voraus. Ein wenig dauert es immer, bis alles aufgeklart und segelbereit ist, auch das Fahrrad muss noch in die Tasche und in die Hundekoje. Aber immerhin, um 10 nach elf heißt es Leinen los. Gleich Segel hoch und langsam Richtung Snævringen. Als wir aus der Abdeckung von Fænø heraus sind, kommt der Wind plötzlich nicht mehr aus Südwest sondern aus Südost, und wir müssen hoch ran, um ohne Kreuzschlag unter der Eisenbrücke durchzukommen. Zum Glück können wir kurz danach abfallen, der Wind behält seine Richtung, und nun segeln wir platt vorm Laken. Das geht recht langsam, aber wir bleiben stur. Hinter der Autobahnbrücke kommt uns Lothar mit seiner Greif IV entgegen; zurück von Anholt?
Dicht an Strib vorbei können wir ein wenig höher ran, aber der Wind ist flau.
7 Meilen vor Juelsminde müssen wir aufgeben; es geht nicht mehr voran. Genua eingerollt und Maschine an. Dann kommt wieder ein leiser Hauch, der uns immerhin mit 2 ½ Knoten durchs Wasser schiebt. Bald ist auch damit Schluss, Spielchen wie gehabt, Genua eingerollt und Maschine wieder an.
Nur 10 Minuten später kommt der Wind zurück. Aus Ost und frisch. Nun laufen wir 6 Knoten hoch am Wind und müssen sogar noch einen Kreuzschlag Richtung der Untiefentonne vor Bjørns Knude machen. Als wir sicher sind, dass das Flach weit neben uns bleibt, biegen wir ab in Richtung Untiefentonne vor dem Hafen. Flach ist es hier auch, aber tief genug. An der Tonne nehmen wir die Segel weg, Leinen und Fender sparen wir uns noch: Ist doch ein ziemliches Geschaukel.
Wir finden einen schönen Platz, es ist 17 Uhr – und wir haben Hunger.
Unsere Vorfreude auf selvpil rejer (Eine große Portion Krabben zum selber pulen) wird leider enttäuscht. Gibt´s nicht. Also Stjerneskjud für mich und Fischfilet mit Pommes für Axel. Mir hat´s geschmeckt, Axel nicht so.
Um 20 Uhr sind wir zurück, wohnen der Flaggenparaden-Zeremonie bei. Ich flitze schnell den großen Fotoapparat holen, aber der Akku – leer? Später stellt sich heraus, er scheint kaputt zu sein.
Später ein kurzer Austausch mit Esther, Chiara freut sich schon und Peter wird sie uns am Sonntag bringen.
Warten auf Chiara. Das Wetter ist erneut herrlich, wir üben uns im Nichtstun und liegen im Cockpit faul in der Sonne. Um kurz vor halb drei kommen Peter und Chiara. Beide haben Hunger, also gehen wir essen und sitzen gemütlich in der Sonne.
Gegen 16 Uhr steigt Peter wieder in sein Auto und fährt die drei Stunden zurück nach Hause. Wir begleiten Chiara zum Krebsangeln, den an Bord vergessenen Kescher hole ich etwas später dazu. Jagdfieber, anders ist nicht zu erklären, dass alle Kinder stundenlang Krebse fangen. Immerhin drei Stunden verbringen wir hier, bis wir zurück an Bord sind und Chiara Hunger hat. Eine Banane und ach ja, der leckere Schokoladenkuchen, von dem ist auch noch ein Stück übrig. Mag ja lecker sein, aber die Schokoflecken von Middelfart haben noch ein paar hartnäckige dazu bekommen.
Cola nach 15 Uhr ist übrigens keine Empfehlung, auch wenn es „nur“ Spezi war. Da hat Papa wohl gedacht, ich hab ja mit dem Zubettgeh-Programm heute nichts zu tun.- Zwei Kapitel Sternenschweif vorlesen, dann Vorsingen unseres gesamten Repertoires und Witze erzählen, bis irgendwann die Augen zugefallen sind.
Heute wollen wir wieder segeln, am liebsten nach Tunø.
Bis alles verstaut ist und wir ablegen, ist es halb zwölf. Es weht mit 15 Knoten aus Ost. Vor der Hafeneinfahrt setzen wir das Großsegel, wobei Chiara fast schon routiniert die Lose aus dem Fall durchholt. Geschaukel wie gestern, da sind wir froh, als beide Segel endlich stehen. Wir nehmen Kurs auf die Landspitze Ashoved Skov und wenden, bevor es dort flach wird. Der Wind weht frisch und wir kommen zügig voran, allerdings machen wir uns jetzt Gedanken über die diversen Kreuzschläge, die wir noch machen müssen, bevor wir die verschiedenen Flachs hinter uns lassen würden.
Chiara fragt schon früh, wann wir denn da sind – und wird müde. Also beschließen wir, den Segeltag um Einiges abzukürzen und stattdessen nach Bogense zu segeln. Das sind gute zwei Stunden, Baden und Krebse angeln geht da auch.
So beendeten wir unseren Segeltag schon um 14 Uhr. Staunten nicht schlecht, wie warm es war und packten gleich unser Badezeug zusammen.
Der Strand ist gut besucht, keine Steine, klares Wasser – und das sehr erfrischend. Das kürzte das Badevergnügen ab, aber erfrischt ließen wir uns noch ein bisschen am Strand nieder. Chiara hat natürlich schon an der Steinmole die Krebsangler entdeckt – und die Enttäuschung, dass nicht schon bei uns am Steg die Krebse auf sie warteten, legte sich schnell. Eine ganze Weile hat sie dort zugesehen, um später selbst ihre Angelutensilien zusammenzupacken und auf der Mole zu angeln.
Als sie später zurück war, hatte sie natürlich Hunger und fragte, wann wir denn Mittag essen wollen. Es war zwanzig nach fünf, also beeilten wir uns alle gemeinsam, möglichst schnell etwas auf den Tisch zu bringen. Chrissie schälte Kartoffeln, Axel schnibbelte die Gurke, Chiara bereitete die Salatsauce zu und schmeckte sie ab, schnitt Dill und panierte unsere Dorschfilets.
Mit großem Appetit vertilgten wir unsere Dorschfilets mit den Kartoffeln und den leckeren Gurkensalat, auch Chiara lobte den Fisch sehr und verlangte sogar Nachschlag. Die zur Sicherheit ebenfalls gekauften Fischfrikadellen spielten nur eine untergeordnete Rolle.
Nach Essen und Abwasch unternahmen wir noch einen gemeinsamen Gang zum Alten Hafen; auf dem Rückweg mit einem Halt am Spielplatz. Die unterschiedlichen Fitness- und Spielgeräte wurden alle getestet und ausprobiert. Chrissie ging schon einmal vor, ein wenig Aufklaren, bevor die beiden folgten und der Abend mit dem Programm Vorlesen und Gesang seinen Abschluss nahm.
Der Tag beginnt – natürlich – mit Schlauchbootfahren. Zumindest für Chiara. Das Wetter ist wie versprochen schön und die Schlauchboottouren werden lediglich unterbrochen von kurzen Pausen, bis schließlich der gemeinsame Gang zum Strand folgt. Der Wasserstand ist gesunken, der Weg ins tiefere Wasser ist deutlich weiter und vor der kleinen Buhne schaut der Sand heraus.
In der Broschüre über Bogense steht, dass es hier sogar Ebbe und Flut gibt – und spürbar wechselt der Wasserstand auch an unserem Liegeplatz.
Während Chiara an den Steinen den Krebsfischern zuschaut liegen Axel und ich ein bisschen in der Sonne. Bis Chiara kommt und Axel mitschnackt, um sich noch ein zweites Mal in die Fluten zu stürzen.
Kurz darauf verschwindet die Sonne so langsam hinter den Wolken, und wir beschließen, an Bord zurückzukehren. Nach einer Weile legt der Wind zu, um kurz darauf wieder schwächer zu werden. Die Wolke verändert sich nicht. Da steht einer weiteren Schlauchbootexkursion nichts im Wege.
Aber der Hunger hat sich gemeldet – und zur Feier des Tages gibt es Nudeln mit Tomatensauce.
Und dann spuckt die Wolke auch den erwarteten Regen aus. Das angekündigte Gewitter bleibt aber zum Glück aus.
In einer kurzen Regenpause wird erneut das Schlauchboot bewegt, aber dann ist der Regen wieder da.
In diesem Moment melden sich auch die Liegeplatzbesitzer zurück. Sie liegen drei Schiffe weiter und zu unserer großen Erleichterung können wir auch heute Nacht noch hier liegen bleiben. Die waren ja schon im Regen gekommen und durch ihr Ölzeug geschützt. Uns blieb durch dieses Entgegenkommen einmal nassregnen erspart.
Etwas früher als die letzten Tage verholten wir uns in die jeweiligen Kojen. Natürlich mit Lesen und Singen. Aber der Freiwilligkeit des In-die-Koje-Gehens folgte ein vergleichsweise zügiges Einschlafen. Morgen wollen wir wieder segeln.
Sollte es heute Tunø werden, ist frühes Aufstehen unumgänglich. Aber wahrscheinlich wird das zu weit, da wir ja durch unsere Fahrt von Juelsminde nach Bogense wieder deutlich südlicher gelandet sind. Also quälte sich Chrissie schon um viertel nach sieben aus der Koje.
Mit allem Aufklaren, Aufräumen, Karte zurückbringen und Segel auspacken, dazu ein erneuter Austausch über die Festlegung des heutigen Zieles wurde es doch zwanzig vor elf, bevor wir endlich ablegten.
Unsere netten Schweizer Nachbarn wünschten uns eine gute Reise, die nun wohl Endelave als Ziel haben sollte.
Nach ziemlichem Geschaukel unter Maschine setzten wir an der letzten grünen Tonne das Groß und ließen das Schlauchboot an langer Leine hinterherfahren. Zusätzlich musste natürlich Johnny ausgebracht werden, noch ein Blick in die Seekarte und dann wird die Genua III ausgerollt.
Da Segeln ziemlich schnell richtig langweilig werden kann, wurde das Angelzeug aus den Backskisten hervorgeholt und die Schleppangel ging raus. In respektvollem Abstand zum Schlauchboot, versteht sich.
Dann wurde die Sonne zu hell, und es wieder langweilig, sodass wir das Piratenmalbuch und die Malstifte hervorholten. Aber Lesen – und offenbar auch Malen während des Segelns können Unwohlsein hervorrufen. Der kurz nach Verlassen des Hafens aufgetretene Hunger hielt an, sodass bald die vierte Banane vertilgt war.
Der Schlafsack und Schafi kamen nach draußen, die Malutensilien wanderten wieder nach drinnen. Nun musste Chrissie drei Kapitel aus „Sternenschweif“ vorlesen. Aber damit das Buch nicht deutlich vor der Zeit ausgelesen ist, legten wir das Buch zur Seite. Bevor Langeweile um sich greifen konnte machte Axel den Vorschlag beizuliegen und einen weiteren Angelversuch zu starten. Immerhin eine Viertelstunde versuchten wir alles, vergebens. Also weiter segeln.
Zum Glück hatten wir uns schon bis auf 4 Meilen Endelave genähert, und hofften, dass „Wir sind gleich da...“ die Freude auf die in der Sonne liegende Insel anstacheln und die Ungeduld zügeln könnte. Und es gab noch etwas zu tun: Ohne viele Worte packte Chiara die Angel und sortierte die Köder in den Angelkasten ein und packte alles wieder zurück in die Backskiste.
Unterwegs geäußerte Wünsche wie, im Schlauchboot hinterher gezogen werden oder im Bugkorb sitzen wurden strikt abgelehnt. Onkel und besonders Tante haben Angst, dass etwas passieren könnte...
Kurz vor der Hafeneinfahrt jedoch durfte Chiara ins Schlauchboot. Im Hafen haben wir sie losgeschmissen, damit wir ohne Schlauchboot im Schlepp komfortabel einen Liegeplatz einnehmen können. Den fanden wir, mit einer Leine über den Luvpfahl und der Nase in den Wind. Für alle nach uns Kommenden wurde es mit Plätzen schon schwieriger...
Kaum fest, war Chiaras Hunger vergessen. Schnell war sie umgezogen und wie der Blitz schon davon. Axel schaute nach ihr, bevor wir in aller Ruhe einen Anlegerschluck nahmen. Dann folgten auch wir. Ins klare Wasser führt eine komfortable Treppe, gleich schräg gegenüber von unserem Liegeplatz. Selbstverständlich hatte Chiara schon wieder Freundschaften geschlossen. Gemeinsam wurde getaucht und von der Leiter gesprungen und eisern Handstand unter Wasser gemacht.
Nach ausgiebigem Bad folgte eine erneute Schlauchboottour und ausgiebiges Krebseangeln. Zu Essen gab es Stullen - Eisbergsalat mit Krabben wurden verschmäht - aber in den Ferien gelten besondere Regeln. Und so durfte auf die Schwarzbrotstulle Nutella. Der Mut, etwas Neues zu probieren, wie vorgestern beim Dorsch, versagte sogar bei nur einer einzelnen Krabbe.
Fest steht, morgen bleiben wir hier. Das Fahrrad beengt nicht mehr unseren Salon, denn es steht schon auf dem Vorschiff und wird hoffentlich morgen von Axel bewegt, damit wir an einem Gemüsestand à la Avernakø etwas zu essen kaufen können. Vielleicht gibt es ja auch einen Købmand: Die Bananen gehen zur Neige!
Heute war ein Tag an dem es mit den kindlichen Gefühlen hoch herging. Morgens war Chiara noch ganz alleine. Beim morgendlichen Bad in der Ostsee sammelte sie schon Miesmuscheln für die Krebsangelei. Gegen die etwas später aufkommende Langeweile half Paddeln mit dem Schlauchboot. Chiara war noch keine 5 Minuten unterwegs tauchte ein weiteres Mädchen mit einem Schlauchboot auf. Die beiden umkreisten sich ohne viele Worte wie zwei kleine Welpen, kurz darauf hatte die größere Nele die jüngere Chiara mit ihrem Schlauchboot im Schlepptau. Dann fuhren sie nur noch mit einem Boot, entdeckten am Steg eine schwimmende Plattform, die sie als Domizil auserwählten. Sie entdeckten eine brütende Taube unter dem Steg, die sich von ihnen nicht beeindrucken ließ.
Am frühen Nachmittag bekamen wir neue Nachbarn. An Bord die neunjährige Mara, die sich ihnen mit einem dritten Schlauchboot anschloss. Schnell entwickelte sich das blöde 2:1 Verhältnis. Die beiden Älteren hatten sich viel zu erzählen und Chiara war außen vor. Todtraurig kam sie zurück an Bord. „Die quatschen nur noch und alles was ich vorgeschlagen habe wollten sie nicht. Nicht mal Krebse fangen wollen die. Nur immer quatschen, quatschen und quatschen und dazu habe ich keine Lust. Ich hab Nele doch zuerst kennengelernt. Da kann sie doch nicht einfach nur noch mit Mara quatschen.“ Wütend und traurig verzog sich Chiara in ihre Koje. Nicht ohne vorher noch alle gesammelten Miesmuscheln wieder dem Meer zu übergeben. Die würden sowieso nicht mehr gebraucht.
Nun war guter Rat teuer; nur das iPad konnte ein wenig über den Frust helfen. Zum Glück ließ sie sich nach einiger Zeit davon überzeugen, wieder mit dem Schlauchboot zu fahren. Das Ziel war schnell ausgemacht, der Schwimmsteg wurde angesteuert, an dem ein anderes Mädchen schon kescherte. Das Jagdfieber war wieder zurück, schnell wurden Eimer, Kescher und Krebsangel nebst Chorizo als Köder von Bord geholt. So ging der Tag mit Krebsangeln, Baden und Schlauchbootfahren weiter. Die unglückliche Konstellation war zwar nicht ganz vergessen. Aber es waren eben auch noch andere Mädchen vor Ort. Am Abend amüsierten sich 7 Mädchen und ein großer Bruder beim Wikingerschach und alles war wieder gut.
Hafenkino: Ein vergeigter Anleger
An- und Ablegen bei Wind ist immer eine etwas knifflige Angelegenheit.
Beim Anlegen steht häufig jemand bereits hilfreich am Steg, um die Vorleinen anzunehmen. Bei den in Ostseehäfen üblichen Heckpfählen, backbord und steuerbord am Liegeplatz in den Hafengrund gerammt, werden die Heckleinen im Vorbeifahren übergelegt. Das Wichtigste ist, den Pfahl in Luv zu erwischen, auf dessen Höhe der Rudergänger zusätzlich zum Rückwärtsgang mit Hilfe der am Pfahl fixierten Achterleine das Schiff abbremsen und dabei gleichzeitig verhindern kann, dass es sich quer legt oder auf den Nachbarlieger gedrückt wird.
Beim Ablegen wird die leewärtige Leine gelöst, die meistens sowieso durchhängt. Die luvwärtige Vorleine wird langsam gefiert und damit das Boot möglichst gerade gehalten, während das Boot nach achtern mit der Heckleine an den Leepfahl gezogen wird. Ist das Boot zwischen den Pfählen, wird erst die leewärtige, dann die luvwärtige Heckleine gelöst. Die Vorleine wird losgeworfen und im Rückwärtsgang „ausgeparkt“.
Bei den meisten segelnden Paaren ist das An- und Ablegemanöver eine Sache der Routine. Wir müssen kaum noch dabei reden oder gar laut rufen oder im ungünstigsten Fall sogar brüllen. Bei besonderen Verhältnissen wird sich vorher abgestimmt, wie das Manöver ablaufen soll.
In kleinen Häfen stehen die Pfähle meistens sehr weit auseinander, damit große und kleine oder zwei kleinere Schiffe zwischen zwei Pfählen Platz finden können. Man spricht sich mit neu Ankommenden ab, wie es am besten passen könnte und war an welchem Pfahl die Achterleinen belegt.
Nicht immer geht alles glatt, selbst bei eingespielten Teams. Zu beobachten ist: fast immer steht der Mann am Ruder, die Frau auf dem Vorschiff. Sollte es der Rudergänger nicht schaffen, nahe genug an den Pfahl zu kommen, damit die Leine übergelegt werden kann, oder im letzten Moment den Wunsch äußert, nicht das Auge der Leine über den Pfahl zu legen, sondern diese auf Slip, also nur einfach um den Pfahl herum, dann kann eine mit einem Auge vorbereitete Leine schon einmal zu kurz sein, wenn das lange Ende im Cockpit liegt und in der Bootsmitte nicht so schnell in erforderlicher Länge zur Verfügung steht. Dann gibt es danach natürlich Kritik, und wohl den Paaren, die damit gelassen umgehen können.
Beim heutigen Manöver habe ich aus diesem Grund ein wenig genervt die Leine nach achtern zurück gegeben und es Axel überlassen, vom Heck aus die Leine über den Pfahl zu werfen. Was ihm zum Glück auf Anhieb gelang. Auf dem Steg stand ein freundlicher Däne, der unsere Vorleinen angenommen und belegt hat.
Später am Abend lief ein 35-Fuß-Schiff ein. Zwei jugendliche Töchter, Vater und Mutter. Mit der klassischen Rollenverteilung, Frau auf dem Vorschiff, Mann am Ruder.
Sie hatten den Platz neben uns entdeckt und brachten im zweiten Versuch ihr Schiff in Position. Leider viel zu dicht an der Pfahlreihe und vom Wind leicht auf die Pfähle gedrückt. Im rechten Winkel zur Box wurde die Heckleine von der Ehefrau über den Pfahl gelegt. Das Schiff jedoch wollte nicht einfach rechts abbiegen und in die Box fahren. So wie der Skipper sich das erhofft hatte. Der Bug wollte nicht um den Pfahl drehen. Der Drehpunkt war noch viel weiter achtern. In der Gewissheit, dass das Anlegemanöver so scheitern musste, rief er ihr ausflüchtend zu, sie sollte doch eigentlich die Vorleine über den Pfahl gelegt haben. „Gut, dass wir das vorher besprochen haben“, kam es vom Vorschiff zurück. Die Vorleine ging weisungsgemäß ebenfalls über den Pfahl. Die Souveränität am Ruder schwand, als das Boot sich nun an zwei langen Leinen mit dem Pfahl verbunden auf dem Weg mit dem Heck Richtung unseres Hecks und nach einem weiteren beherzten Rückwärtsschub mit der Maschine, was auch immer damit bewirkt werden sollte, in Richtung des Hecks unseres Nachbarn bewegte. Dort stand dieser bereit und drückte das Schiff mit seiner ganzen Kraft von seinem Heck weg, fast wäre er dabei noch in den Bach gegangen.
Die Frau auf dem Vorschiff zog mittlerweile, wie vom Skipper befohlen, mit aller Kraft an der Vorleine, um dem Bug des Schiffes die richtige Richtung zu geben, vermeintlich unterstützt von weiteren überflüssigen Anweisungen des Ehemannes am Ruder, dass sie doch bitte ziehen möge und schaffte es endlich. Der Drehpunkt der Yacht hatte den Pfahl passiert und irgendwie lag das Schiff dann mit kräftigem Abhalten und Hilfe am Steg neben uns. Seine während des Manövers fast auf der Strecke gebliebene Souveränität war schnell zurück.
Mit unserer Nachbarin an Steuerbord war ich mir darüber einig, dass sehr häufig die Frauen auf dem Vorschiff souverän die vergurkten Manöver tatkräftig und klaglos ausbaden müssten und im Nachhinein bekämen sie auch noch die Schuld dafür.
Eine Anmerkung an dieser Stelle; Derartiges beobachtet man natürlich nur bei Anderen.
Abgesehen davon waren wir uns einig, dass solche Missgeschicke immer, jedem und auch uns passieren können und passiert sind.
Am folgenden Morgen sollte es bei den Kielern weiter gehen. Wir saßen gemütlich beim Frühstück, als die Maschine gestartet wurde und sich das Boot langsam an unserer Backbordseite entlang rückwärts schob. Ich wurde etwas unruhig, als vom Ruder der Ruf nach Fendern laut wurde. In dem Moment krachte es. Ich sprang nach vorne, um zu sehen, was da passiert war. Der Anker des Schiffes hatte sich hinter der Spinnakerschot- Rolle auf unserer Fußreling verhakt und sich mit einem lauten Krachen wieder davon befreit. Eine heftige Delle war zu sehen. Auch die Ankerflunke hatte sich ein wenig weiter gekrümmt. Inzwischen waren auch die vom Skipper geforderten Fender bereit, gleichzeitig hielt ich das Schiff am Bugkorb auf Abstand. Von Verständnis dafür, dass An- oder Ablegemanöver auch einmal schief gehen können, war ich weit entfernt. Vom Ruder kam der Hinweis, dass ein Peekhaken immer in Reichweite sein müsse. Wobei ich mich fragte, ob damit die Nachbarschiffe perforiert werden sollten. Da sie meist aus dünnem Aluminiumrohr gefertigt und eher Spielzeug sind. Man kann damit eine Leine greifen, aber nicht ein 6 Tonnen schweres Schiff mal eben zu einer Richtungsänderung veranlassen. Der Ablegevorgang wurde kurzzeitig unterbrochen, man entschuldigte sich sichtlich geknickt. Wobei wir uns den Hinweis erlaubten, bei Seitenwind doch besser die Luvseite zu sichern, entweder mit fremder, auch gerne unserer Hilfe, oder zumindest eine Luvleine in Einsatz zu bringen, damit der Bug nicht vom Wind zwangsläufig auf das Nachbarschiff gedrückt wird.
Die Schiene wurde geprüft, die Funktionsfähigkeit unserer Rolle ebenfalls, auf den ersten Blick ist alles in Ordnung. Außerdem hätten wir Bootsnamen und Verein, sollte an der Schiene wieder Erwarten eine Undichtigkeit entstanden sein, um sie im Falle des sich nachträglich entdeckten Schadens kontaktieren zu können.
Rückblickend können wir sagen, dass auch bei uns manchmal etwas schief geht. Nicht in diesem Sommer. Fälle wie der geschilderte, in dem wir Angst um unser Boot hatten, sind an einer Hand abzuzählen. Im Hafenkino konnten wir schon deutlich Schlimmeres beobachten.
Chiara und Axel kochen immer mal gemeinsam an Bord. So auch gestern. Da haben die Beiden Nudeln mit Käsesahnesauce zubereitet.
Man nehme für 3-4 Personen:
Butter im Topf schmelzen. Milch und Sahne dazu gießen.
Vorsichtig erwärmen. Nicht kochen lassen!
Brühe, Muskatnuss, Chili und Kurkuma in die erwärmte Flüssigkeit einrühren. Abschmecken.
Geriebenen Käse dazugeben und sofort mit dem Schneebesen in der Milch- Sahnemischung verquirlen. Wir hatten keinen Schneebesen und haben den kleinen batteriebetriebenen Milchaufschäumer verwendet. Nochmals abschmecken und eventuell mit Salz und den anderen Gewürzen nachwürzen.
Falls die Sauce noch zu dünn ist, 1- 2 Teelöffel Mehl in einem Becher mit der Käse- Sahnesauce verquirlen und dazugeben. Gut verrühren.
Die gekochten Nudeln auf Tellern verteilen und mit der warmen Sauce übergießen.
Mhmm!
Guten Appetit wünschen Chiara und Axel!
Der fünfte richtige Sommertag in Folge!
Frühstücken in der Sonne, danach baden gehen, Schlauchboot fahren und stundenlang mit Isi, Mara und anderen Krebse fangen. Nur unterbrochen durch eine kurze Mittagspause, in der Chiara und ich die kaltgerührte Blitztomatensauce für ein schnelleres Nudelgericht erfanden, damit sie so schnell wie möglich wieder zum Krebse angeln konnte.
Zwischendurch wurde immer mal gebadet oder der Plattform ein Besuch abgestattet. Um 1700 ging es zum Minigolf spielen, welches kaum beendet war, als Isi Chiara wieder zum Krebse fangen abholte. Chiara, ihr geübtes Auge und ihr Equipment wurden dringend benötigt. Zwischendurch noch einmal baden gehen, wurde weiter bis in die Dunkelheit gekeschert.
Der abendliche Hunger konnte wieder durch Nudeln mit Blitztomatensauce gestillt werden. Zum Nachkochen wurde alles in Wort und Bild dokumentiert. Spät erst ging es endgültig in die Koje.
Man nehme pro Portion:
12 Zutaten
Die Nudeln kochen. Zwischenzeitlich die übrigen Zutaten der Reihe nach in einen Kaffeebecher geben und verrühren. Am besten mit einem batteriebetriebenen Milchaufschäumer oder einer Gabel. Für eine Portion Nudeln sollte der Kaffeebecher ungefähr halb gefüllt sein. Gegen Ende der Kochzeit der Nudeln einige Esslöffel des Nudelwassers ebenfalls mit in der Sauce verrühren. Bis sie schön sämig ist.
Die Sauce ruhig noch einmal abschmecken. Das Nudelwasser abgießen und die angerührte Sauce zu den Nudeln hinzugeben. Beides kurz gemeinsam erwärmen.
Chrissies Kommentar: „Ich bin sowas von gerührt.“
Acht Uhr. Der Himmel grau. Der letzte Urlaubstag. Heute die kurze Überfahrt von Endelave nach Juelsminde, dann heißt es für uns: Ab nach Hause.
Chiara mag gar nicht aufstehen. Schließlich wird gesegelt. Im Pyjama gesellt sie sich etwas nachträglich an den Frühstückstisch, um dann gleich wieder in der Koje zu verschwinden.
Wir besorgten das Aufklaren und legten um halb elf ab. Kurz ließ Chiara sich sehen, während wir bis zur Untiefentonne motorten und dort die Segel setzten. Wir erklärten auf Nachfrage, wozu dieses oder jenes Seil sei, und wozu es benutzt wird. Die Bezeichnungen fließen nur langsam in ihren Sprachschatz ein. Als ich einmal scherzhaft statt von Liegeplatz von Parkplatz sprach, musste ich feststellen, dass gewisse Bezeichnungen, einmal genutzt, hartnäckig hängen bleiben. Fortan kam gerne die Frage, warum wir denn hier parken und nicht dort, da drüben sei doch auch ein Parkplatz.
Aber Traveller, Großschot, und nicht Seil sondern Leine oder Schot, das ist auch wirklich schwer.
Etwas später fand die Unterhaltung zwischen uns durch die Luke der Hundekoje statt, in die sie sich wieder zurückgezogen hatte, erschwert durch die Windgeräusche. Besser war die Verständigung, als ich unter Deck noch drei Kapitel „Sternenschweif“ vorgelesen habe.
Nun brauchte ich wieder ein bisschen frische Luft, kurz darauf unterhielten wir uns wieder „unten“ über Tom und Jerry.
Kurz darauf näherten wir uns Juelsminde. Helfen wollte Chiara nicht, sie war immer noch im Pyjama.
Erst im Hafen lockte das Schlauchboot. Und das ging natürlich nur mit Anziehen. Wirklich kein Problem, denn die Sonne schien wieder heiß vom Himmel. Kurze Hose und ein ärmelloses Top in "Wagenfarben", schwarz und gelb, reichten völlig aus.
Im übrigen wäre es viel besser gewesen, wenn Mama und Papa schon da gewesen wären.
Wir Großen waren schon dabei, unsere Sachen zu packen, Chiara brachte mal wieder ihren Standardspruch: "langweilig." Also bot Axel an, alleine weiter zu packen, und ich, mit ihr zum Baden zu gehen.
Schon mit Bauchweh gingen wir zur Krabbevædeløbsbane und mussten bald wieder zurück, denn der Bauch kniff. Hunger wäre das nicht. Als sie jedoch Axel an Bord vor geschmiertem Brötchen sah, stellte sich schnell heraus, das Bauchweh war einfach nur Hunger und konnte mit Nutellabrötchen gestillt werden. Mit dieser Medizin war es schnell wieder verschwunden und Chiara und Skip, der Junge vom Nachbarboot, paddelten mit Krebsfangutensilien und Salami als Köder zum Keschern.
Als Mama, Papa und Joshua endlich ankamen, hatte sie noch zu tun. Nachdem vor allem Peter Taschen und alles Andere von und an Bord geschleppt hatte, verabschiedeten wir uns am Auto mit einem gemeinsamen Abschiedsfoto und fuhren Richtung Heimat davon. Kaum geknipst, sahen wir noch, wie Joshua und Chiara sich in die Fluten stürzten.
Kaum waren Chrissie und Axel gestern weg, sind die Kinder mit Papa schwimmen gegangen, und haben u.a. auch den Hafen schwimmend getestet und auf dem Steg mit anderen Kindern Krebse geangelt.
Nach leckeren Wraps und Broten, Vorlesen und Streitereien ging es gegen 2200 in die Koje.
3 Wochen liegen vor uns. Das Wetter soll erst einmal stabil bleiben. Herrliche Aussichten! Mama darf endlich mal alleine im Vorschiff schlafen, Papa und Joshua schlafen backbord und steuerbord, Chiara schläft in der Hundekoje. Als es hell wird kommt Chiara zu mir unter die Decke
Unser Ziel ist Kopenhagen, mal sehen ob wir das schaffen und ob die Kinder das mitmachen.
Sonntag
Joshua und Papa baden schon vor dem Frühstück, Mama kauft noch ein paar Dinge im Superbrugsen, dann soll es losgehen. Doch noch vor unserem Start jammert Joshua und gibt schließlich sein ganzes Frühstück wieder von sich. Wir segeln trotzdem los, da wir annehmen, dass er etwas Ostseewasser getrunken hat und hoffen, dass das der Grund der Übelkeit ist, weil er sonst keine Symptome aufweist. Mit Zwieback ist er schnell wieder auf dem Damm. Wir segeln gemütliche 5 Stunden bei 2 Bft. nach Tunø. Die Kinder bauen sich einen Handtuchunterstand und mit mehr oder weniger Gejammer: "Mir ist langweilig!" vergeht die Zeit.
Kaum hält der Anker in der Bucht vor dem Hafen, springen die Kinder mutig ins kalte Wasser. Ich halte nur wenige Minuten durch, Papa etwas länger.
Das zweite Schlauchboot wird aufgepumpt und zu Wasser gelassen. Nach einem leckeren, von Papa gekochten Abendessen geht es an Land.
Papa bleibt an Bord. Die Kinder bekommen noch eine warme Fischfrikadelle, ein Eis und Chiara lernt auf dem Spielplatz gleich ein kleines Mädchen kennen und will nicht zurück an Bord. Joshua und ich paddeln alleine zurück. Chiara soll zum Strand kommen und winken, wenn sie zurück an Bord will.
Aber nach 2100 Uhr halte ich es nicht mehr aus und hole Chiara zurück. Es wurde auch sichtlich kühler und so freut Chiara sich über eine Jacke. Nach weiteren Vorlese- und Singanteilen schläft erst Chiara um 2200 und um 2245 Joshua.
Peter genießt die Ruhe im Cockpit und ich noch gemütliches Lesen in der Koje bis auch mir die Augen zu fallen.
So um 0830 erwacht das Leben auf der „Dasindwir“. Wenig Wind und bewölkt. Peter hat Hummeln im Hintern und lichtet den Anker. Kurz nach 0900 geht es weiter nach Norden mit 2-3 Bft. Bis wir alle aus den Kojen sind, ist es schon 1000.
Wieder bauen sich die Kinder einen Unterstand aus Handtüchern und wechseln zwischen Jammern: „Wie lange noch?“ und Turnen und Spielen und Vorlesen. Fünf Stunden ist für die beiden ganz schön viel verlangt.
In Ebeltoft angekommen, hat Peter Wasser getankt, Strom gelegt und gekocht. Ich habe Texte für den Blog verfasst, die Kinder den Hafen erkundet. Nach dem Essen durfte der erste Film geguckt werden, da es leicht regnet.
Man schaut: "Ratatouille".
Da passt der Film zum geheimen Thema; wollen wir doch vielleicht einen DASINDWIR foodblog füttern. Kochen auf einer Flamme und Digger hat schon vorgelegt:
http://www.diggerhamburg.com/2015/08/07/kampf-dem-dosenfrass-kochen-an-bord/
Axels Idee- "reduce to the max" auch beim Kochen unter widrigen Bedingungen. Eine Flamme reicht! Das haben wir bereits seit zwei Saisons mit unterschiedlichen Energiequellen geübt. Siehe Sommertour 2013: Neues Modulsystem für Petroleumherde
Esther: Und wir haben Internet..... Das muss genutzt werden. Ich schicke Text und Bilder nach Hamburg, damit Axel und Chrissie alles online stellen.
Trotz ein paar Regentropfen habe ich es geschafft eine Runde Walken zu gehen, am Wasser entlang und durch den Wald und kaum Menschen getroffen. Danach tat die Dusche besonders gut. Peter und die Kinder tüdelten an Bord rum und schon war der Abend vorbei.
Kein Wind, aber die Sonne scheint. Wir beschließen zu bleiben und die Fregatte Jylland anzusehen. Ein echtes Erlebnis, mit Schatzsuche und vielen interessanten Einzelheiten.
Anschließend waren wir nach einem Imbiss Minigolf spielen. Vorher hatten Chiara und Joshua beim Bummeln durch Ebeltoft ein Wellenreitbrett erstanden. Gegenüber vom Spielzeugladen haben wir das tolle Fahrrad entdeckt.
Das Brett musste nach dem Minigolfen sofort getestet werden. Leider rutschte Chiara an der Leiter aus und ratschte sich ihr Bein ziemlich heftig an Seepocken auf. Nach einigen Tränen geht es aber schon wieder. Und ein Verband am Bein ist doch auch toll. Abends sind wir eine Stunde auf die andere Seite der Bucht motort um dort zu ankern, um dann gleich Morgen früh zu starten.
0530 ist Peter schon hoch, klart das Schiff auf und lichtet um 0615 den Anker. Los geht es mit wenig Wind gen Seeland. Die Kinder und ich dürfen weiter schlafen und das tun wir auch gerne bis nach 0900. Es gibt Müsli und Cornflakes im Cockpit und dann werden die Wellen länger und unangenehmer. In Schlafsäcke gehüllt, weil es ziemlich kalt ist, schaffen wir die lange Tour ohne die Fische zu füttern.
Allerdings sind alle sehr lethargisch. Gegen 1500 haben wir es geschafft und machen in Odden fest. Joshua geht Schlauchboot fahren, Chiara und ich suchen den Hafenmeister, waschen Wäsche und finden das WLAN. Allerdings funktioniert es nur beim Havnekontor.
Da sitze ich jetzt, während die Kinder einen Film gucken dürfen. Wetter wird wieder besser, mal sehen was der Tag morgen bringt.
Seit 1500 liegen wir im Hafen von Hundested. Es hieß erst, es gäbe fast gar keinen Wind und das bisschen direkt aus Ost. Wir hätten dann stundenlang kreuzen müssen. Aber Peter interessierte sich gar nicht für meine Wettervorhersagen, die ich mühsam aus dem Handy hervorlockte... "Wir werden sehen, wie der Wind ist." Er sollte recht behalten. Der Wind kam aus nordöstlicher Richtung.
Wir legten nach einem gemütlichen Vormittag in Odden ab und hatten einen wunderschönen Törn nach Hundested. Hier fanden wir einen netten Platz neben kleineren Hobby - Fischerbooten und fast direkt neben dem Krabben-Kescher-Platz.
Hier gab es endlich neue Krebsangeln und neue Kescher. Utensilien die nicht mehr wegzudenken sind und stundenlang in Gebrauch sind. So gegen 2000 Uhr werden die Kinder von einem Chor vertrieben der an gleicher Stelle eine Stunde Volkslieder singt. Leider können wir weder mitsingen noch etwas verstehen.
Freitag, 14. August 2015
Direkt neben dem Hafen gibt es einen super schönen Strand, der gestern Abend noch schnell von Peter und den Kindern getestet wurde und heute ausgiebig genutzt wurde. Mama ist ein Frostködel.
Chiaras Wunden am Bein heilen gut, das Salzwasser tut seinen Teil dazu bei. Joshua zog sich dann auch ein paar Kratzer zu, unter anderem bei einer weiteren Minigolfrunde. Nach dem Strand gab es riesiges Softeis und weiteres Keschern, während Papa leckere Frikadellen und Kartoffeln machte und ich gemütlich lesen konnte.
Wir hatten uns schon bald gegen das Weitersegeln entschieden, da 7-8 Bft. aus Ost zu viel des Guten waren. Wahrscheinlich werden wir auch morgen deshalb noch bleiben... Aber wir werden sehen... Auf jeden Fall ist hier soviel los, dass es nicht so schnell langweilig wird.
Und WLAN funktioniert hier auch an Bord und nicht nur beim Havnekontor. Ach und einmal in der Stunde kommt von steuerbord ein Zug. Gefühlt fährt er direkt in den Hafen - siehe Foto - und von backbord zeitgleich die Fähre. Das hat was. Heute Abend gab es dann ein weiteres Open Air Konzert im Hafen, aber wir mussten unbedingt Kniffeln.
Vor 2200 Uhr schlafen die Kinder meist nicht, heute war es sogar 2230, so dass ich erst jetzt zum Schreiben komme.
Sonnabend, 15. August 2015
Hafentag
Heute erst kommt die Fortsetzung, da es wieder mit dem WLAN klappt. Nach zwei Nächten in Hundested sind wir gestern gegen 12.00 Uhr los gesegelt. Jetzt hatten wir 6-7 Bft. Ostsüdost und damit einen rauschenden Törn nach Gilleleje. Die Kinder kuschelten sich in der Plicht in ihre Schlafsäcke, ärgerten sich gegenseitig und hofften, dass die Segelei schnell vorbei ist. Auch mir war etwas mulmig, nur Peter genoss den schnellen Ritt. Kurz vor dem Anlegen entluden sich aufgestauter Ärger, Langeweile und Bewegungslosigkeit; die Nerven waren strapaziert. Es dauerte ein wenig, bis wir uns alle wieder beruhigten.
Ein riesiges Fahrrad mit 2,5 m Rahmenhöhe fanden wir im unübersichtlichen großen Hafen von Gilleleje.
Siehe Foto... Und weitere Impressionen bei den Bildern.
Peter sorgt für unser leibliches Wohl und zaubert wieder eine Leckerei in der Pfanne.
Axel:
Mama fährt mit den Kindern per Bahn nach Kopenhagen. Die Wettervorhersage lässt dies anlässlich des angesagten stürmischen Ostwindes (Real time wind & weather report Helsingborg/Slottshöjden um 1350: Avg wind speed 18 kts - gute 5 Bft., Wind direction 101° E, Wind gusts 32 kts.- gute 7 Bft.) und der langen Strecke (gut 30 Meilen) angeraten sein. Peter segelt unverdrossen alleine das Schiff nach Kopenhagen.
Esther:
Es geht weiter: immer mehr Wind, aber Gilleleje sagt uns nicht so zu. Kein richtiger Strand, zwar ein toller Badesteg, aber das Wasser ist ziemlich kalt. Das hält aber nur mich ab... Peter und die Kinder stürzen sich gleich mehrfach ins Wasser. Heute morgen habe ich mich auch getraut und nach dem Aufstehen an Stelle des Duschens auch gebadet. Sehr erfrischend! Nach dem Frühstück haben wir entschieden, dass Peter alleine nach Kopenhagen segelt und wir mit dem Zug fahren. Nach 1,5 Stunden sind wir am Kopenhagener Hauptbahnhof. Gegenüber ist gleich das Tivoli. Das steht natürlich an erster Stelle auf unserem Programm. Ich falle zwar fast hinten über bei den Preisen, aber wir haben ja Ferien.
Josh und Chiara genießen die verschiedenen Achterbahnen und dürfen nochmal, nochmal und nochmal fahren youtube. Chiara ist ganz stolz, weil sie nun endlich groß genug ist für die Fahrgeschäfte. Gegen 1800 haben wir genug und fragen uns durch zum Langelinie Havn. Peter hatte gemeint, er sei ca. 1700 Uhr da. 1830 sind wir im Hafen, aber keine „Dasindwir“ ist zu sehen. Wir warten eine Weile, schummeln uns ohne Karte auf Klo und überlegen wieso Papa noch nicht da ist. Das Handy sagt: Nummer unbekannt. Schließlich fragen wir den Hafenmeister, ob er ein gelbes Boot gesehen habe und Peter vielleicht woanders hin gesegelt sei, da der Hafen voll war. Hatte er nicht, aber er kümmerte sich rührend um uns. Wir durften im Mitgliederbereich sitzen und warten. Es wurde ziemlich kühl und wir hatten keine Jacken und nichts Warmes dabei, da wir ja dachten, wir wären längst an Bord.
Peter kam und kam nicht. Nach und nach wurde uns klar, dass er gar nicht so früh da sein konnte. Der Hafenmeister versorgte uns mit Jacken, einem Aufladekabel für mein Handy und mit Zuversicht und Verständnis. Um 2000 machte er Feierabend und wir durften bleiben, wir hätten sogar dort auf den Sofas schlafen dürfen.
Peter kam schließlich um 2030 um die Ecke und wir konnten ihn zum letzten verbliebenen Platz lotsen, den der Hafenmeister für uns reserviert hatte. 9 Stunden für gut 30 Meilen, aber Peter strahlte. Er und das Boot waren ziemlich nass und alles war durcheinander geraten. Selbst Chiaras Hundekoje war nass, so durfte sie mit mir vorne schlafen. Mit spannenden Erzählungen endete dieser aufregende Tag für alle.
Peter:
Peters Logbuchtelegramm: 5,5 Std. Kreuzen gegen 3 Knoten Strom, weiter 3,5 Std mit geschrickten Schoten gegen 1 Knoten Strom. Schloss Kronborg querab. Immer zwischen 30 und 35 Knoten Wind, bei 25 Knoten war ich beleidigt. Mehrfach Böen mit 40 Knoten. Immer in nasser kurzer Hose und T- Shirt. Energieverbrauch: 4 Bananen und 2 Fischfrikadellen. Ein paar Mal schwappte das Wasser in die Hundekoje. Alles heilgeblieben, außer Ladegerät und Steckdosenleiste. Tastatur ist wieder trocken und funktionsfähig. Einzigen freien Platz um 2030 in Langelinie ergattert. Dort wurde ich von der Familie schon sehnsüchtig erwartet.
Dienstag, 18.08.2015
Heute steht Sightseeing auf dem Programm:
Die kleine Meerjungfrau haben wir direkt vor der Tür.
Der große Gefion- Springbrunnen wird mit ein paar Centmünzen bedacht und große Wünsche sollen in Erfüllung gehen.
Beim Schloss Amalienborg wurden ganz viele Fragen über die dänische Königfamilie gestellt. Die meisten konnte ich nicht beantworten. So beschlossen wir alles später nachzulesen. Den Wachwechsel wollen wir uns morgen angucken.
Am Nyhavn gibt es einen Crepe und unbedingt für jeden ein neues Armband. Dann wird es uns zu voll und wir wandern langsam zurück.
Peter hat derweil den Motor repariert und das Schiff aufgeräumt und sauber gemacht. Wir essen einen Wrap und machen uns ausgehfertig. Um 1900 sind wir zum Abendessen bei Karin und Peter eingeladen. Ein CISV Paar, das ich schon lange kenne und die ich im Juni in Wien wieder getroffen habe.
Wir fahren mit der Metro nach Amager und werden von Peter abgeholt. Leider lässt Chiara ihre Spiel- Kamera in der Bahn liegen und ist später todtraurig darüber. Bei Karin gibt es leckeren Fisch, Kaviar, Bratkartoffeln, Tomate mit Morzarella und ein Gemüse, das ich nicht kannte.
Johannes, der Jüngste (11) geht mit Chiara und Joshua aufs Trampolin, Anton (16) ist bei einem CISV Treffen und Oskar (19) ist bei der Marine. Nach dem leckeren Essen machen wir eine kleine Wanderung zum Strand. Chiara will nicht mit und bleibt mit Johannes zu Hause. Peter und Karin bringen uns anschließend mit dem Auto zum Boot und trinken noch ein Bier mit uns an Bord. Leider müssen sie zeitig wieder los, da bei ihnen längst wieder Arbeits- und Schulzeit eingekehrt ist.
Wir fallen alle bald in die Kojen nachdem wir beschlossen haben, noch einen Tag in Kopenhagen zu bleiben.
Mittwoch, 19.08.2015
Hafentag in Kopenhagen
Ich wollte unbedingt auf den Turm der Erlöserkirche, dort geht man das letzte Stück außen am Turm hoch und hat einen fantastischen Ausblick auf Kopenhagen und bis hinüber nach Schweden. Meine Sorge, die Kinder würden das nicht mitmachen wollen, war völlig unbegründet. Sie waren im Nu ganz oben und hatten überhaupt kein Problem mit der Höhe. Mir war schon sehr schwindelig, sogar Peter fand es mulmig. Chiara sagte später am Abend, der Aufstieg auf den Turm war das Beste. Es gibt nur ein Foto aus dem Fenster heraus, weiter oben konnte ich nicht mehr fotografieren.
Ich war froh, als wir wieder auf dem Boden waren. Eine Weile bestaunten wir die große Orgel in der Kirche, auf der sogar gerade gespielt wurde. Anschließend stärkten wir uns mit einem Fruchtjoghurteis, dann bummelten wir durch Christiania. Chiara:"Mama was ist das hier, was machen die Leute?" Tja wie soll man das erklären? Es sieht noch immer so aus wie vor 30 Jahren. Peter sagte bloß: Das ist so etwas Ähnliches wie ein Spielplatz für Erwachsene.
Wir wanderten weiter zum Wasser und fuhren mit dem Havnebus zurück zum Nordre Toldbod und von dort waren es nur noch ein paar Minuten bis zum Boot. Peter ging einkaufen, ich wünschte mir Nudeln mit Tomatensoße. Die Kinder butscherten herum, Schwäne wurden verfolgt und Postkarten geschrieben. Peter zog später mit Joshua alleine los, kaufte für sich eine HH Jacke und für Joshua einen leckeren Crepé. Ich hatte daher viel Zeit für Chiara und so lasen wir gleich 5 Kapitel Sternenschweif.
Donnerstag, 20.08.2015
Ihr Lieben, heute geht es wieder los. Ja, der Rundhafen Langelinie ist immer noch derselbe, mit 220 Kr. wohl der teuerste Hafen und dann auch noch ohne Duschen.
Peter sagt, er habe die alten Genuaumlenkrollen benutzt. Es ging, aber er ist einverstanden mit neuen!
Unsere Reise dauerte nicht so lange. Der Wind kam aus der "falschen" Richtung und so kreuzten wir nur eine Stunde und machten in Kastrup wieder fest. Wir luden Karin und Peter zum Grillen ein. Sie wohnen nur 1,5 km entfernt. Leider konnten sie nicht zum Essen kommen, kamen aber später mit ihrem 16 jährigen Sohn Anton auf ein Bier vorbei. Wir lachten viel und hatten einen richtig netten Abend. Darüber habe ich das Fotografieren vergessen. Den Nachmittag hatten wir am Strand direkt neben dem Hafen verbracht. Dort gab es eine runde Springplattform. Man konnte aus verschiedenen Höhen springen. Zum Ende versuchte Joshua sich an einem Salto aus über 5 Meter Höhe. Dieser sah klasse aus, leider überschlug er sich und der Salto endete mit einem fiesen Bauchklatscher. Chiara kam mich sofort holen und tröstend brachten wir Josh zum Boot. Er erholte sich schnell und hat sich glücklicherweise nicht verletzt.